Bodenabläufe mit integriertem Brandschutz
(22.4.2003) Spätestens seit den Katastrophen am Düsseldorfer Flughafen und im Aachener Klinikum sollte der Brandschutz für Planer und Installateure ein brisantes Thema sein. Wegen der deutlich erhöhten Sicherheitsanforderungen an die gesamte Haustechnik tragen sie jetzt große Verantwortung. Der Systemanbieter ACO Passavant hat umfassend darauf reagiert und entlastende Standards gesetzt.
Die Ablaufprogramme "WAL-Variant Selecta" (DN 50, 70 und 100) aus Gusseisen sowie "Variant-CR" (DN 70 und 100) aus Edelstahl wurden laut Aussage des Herstellers in Rekordzeit erfolgreich nach der Brandschutzklasse R120 ohne angeschlossene Rohrleitung geprüft. Damit dürfen alle A1 - B2-Rohrleitungswerkstoffe installiert werden. Mit dieser Maßnahme richtet sich das Philippsthaler Unternehmen bereits nach den neuen europäischen Anforderungen mit doppeltem Rauchgasdruck. Zurzeit finden noch häufig Prüfungen gemäß DIN 4102 Teil 2/6.2.5. statt.
Der Marktführer bei Abläufen aus Guss bietet Brandschutzlösungen an, die sich auch nachträglich mit wenigen Handgriffen montieren lassen. Die Sets bestehen aus einem Geruchsverschluss und einer Kartusche im Auslaufstutzen. Letztere enthält einen speziellen Werkstoff, der bei kritischen Temperaturen aufschäumt und den Ablaufstutzen feuer- und rauchdicht verschließt.
Das Brandschutz-Set ist bei Auslaufneigungen von 90° erforderlich, also bei senkrechtem Abgang. Bei Bodenabläufen mit einer Auslaufneigung von 1,5° (waagerechter Abgang) reicht es, eine Deckendicke von 200 mm und den Mindestabstand von 600 mm zur Fallleitung einzuhalten sowie die Deckendurchführung in ihrem Bereich entsprechend der geforderten Feuerwiderstandsdauer der Massivdecke (F30 bis F120) abzusichern. Bei SML-Rohren muss die Durchführung mit bauaufsichtlich zugelassenem Mineralfasermaterial mit einem Schmelzpunkt >1000°C ausgekleidet werden. Kunststoffrohre benötigen eine Brandschutz-Manschette.
Besonderer Vorteil der Bodenabläufe aus Guss und Edelstahl: Das Ablaufgehäuse in Baustoffklasse A1 ist formstabil und unbrennbar. So reicht es häufig nach einem Brandfall, die Innenteile zu ersetzen. Wie der Produzent versichert, entsteht keine zusätzliche Brandlast. Weder gasen die nicht brennbaren Bauteile aus, noch emittieren giftige toxische Gase aus den Brandschutz-Sets. Darüber hinaus haben beide Werkstoffe fast die gleichen Ausdehnungskoeffizienten wie Beton, sind sehr alterungsbeständig und stark belastbar, heißt es abschließend.
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