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Holzpellets - ein Brennstoff mit Zukunft

(21.4.2004) Innerhalb nur weniger Jahre hat sich mit den Holzpellets auf dem deutschen Markt ein Brennstoff etabliert, der den klassischen Energieträger Holz wieder verstärkt ins Blickfeld rückt. In Kombination mit modernen Heizungsanlagen bieten die aus unbehandelten Säge- und Hobelspänen sowie naturbelassenem Restholz Pellets einen Qualitätsstandard, der bis vor kurzem für eine Holzfeuerung als unerreichbar galt.

Ausgelöst durch die sprunghaft gestiegenen Preise für Heizöl und Erdgas waren im Winter 1999/2000 die Rahmenbedingungen zur Markteinführung der aus Österreich und Skandinavien stammenden Technologie optimal. Seitdem sind in diesem Segment überproportionale Steigerungsraten zu beobachten. Lag die Zahl der Anlagen in Deutschland 1999 erst bei rund 800, werden für das laufende Jahr bis zu 9.000 neu installierte Einheiten prognostiziert. Ende 2003 waren bundesweit bereits rund 20.000 Pelletheizungen in Betrieb, in denen rund 80.000 Tonnen Pellets verfeuert wurden.

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Noch steiler verläuft die Entwicklung der Produktionskapazitäten, die von wenigen Tausend Tonnen Ende der 90er Jahre auf aktuell deutlich mehr als 200.000 Tonnen sprunghaft angestiegen sind. Zurzeit werden an mehr als 20 Standorten Holzpellets produziert, die meisten in den deutschen Mittelgebirgen in der Nähe zu Sägewerken. Hierbei ist zu berücksichtigen dass ein Teil der Produktion exportiert wird.

Der Rohstoff Holz in neuem Gewand

Die Vorteile der Holzpellets liegen in der hohen Energiedichte von 5 kWh/kg, ihrer guten Transport- und Lagerfähigkeit sowie den niedrigen Emissionen. Die zylindrisch geformten Presslinge mit einem Durchmesser von 6 mm und einer Länge von 10 bis 30 mm werden ohne chemische Zusätze unter mechanischem Druck gepresst und zeichnen sich durch eine geringe Restfeuchte von weniger als zehn Prozent aus. Durch die vollautomatische Brennstoffzufuhr ist der Heizungsbetrieb genauso komfortabel wie mit den herkömmlichen Energieträgern Öl und Gas. Interessant ist jedoch ein Vergleich der Verbrauchskosten. Bezogen auf den Energiegehalt sind Holzpellets um bis zu 20 Prozent günstiger als die vergleichbare Menge Erdgas.

Als natürlich nachwachsender Energieträger spielt der Rohstoff Holz eine besondere Rolle beim Klimaschutzprogramm. Seine Verbrennung ist CO₂-neutral. Beim Verbrennen von Holz wird also nur genau die Menge CO₂ freigesetzt, die zuvor die Bäume über das Wachstum aufgenommen haben. Aus diesem Grunde sind Holzpellets - im Gegensatz zu fossilen Energieträgern - von der Ökosteuer befreit und werden nur mit dem reduzierten Mehrwertsteuersatz belastet.

Unbestritten ist der Umstand, dass die Entwicklung des Pelletmarktes ohne eine flankierende Förderung anders verlaufen wäre. Als wichtigstes Instrument ist das Marktanreizprogramm (MAP) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu nennen, da es bundesweit einheitliche Konditionen festlegt. Zurzeit besteht allerdings noch ein starkes Nord-Süd-Gefälle. Mehr als die Hälfte der Anlagen befindet sich in Bayern. In Norddeutschland führen Pellets dagegen bisher noch ein Schattendasein.

Staatliche Förderung macht eine Umrüstung interessant

Mit einer im vergangenen Jahr gestarteten Initiative, die den Förderbeitrag bis zur doppelten Höhe der Bundesmittel aufstockt, übernahm das bevölkerungsreichste Bundesland, Nordrhein-Westfalen, eine Vorreiterrolle. Die Zuschüsse von staatlicher Seite decken hier bis zu 40 Prozent der Investitionskosten ab. Voraussetzung dafür ist ein Kesselwirkungsgrad von mindestens 90 Prozent. Bei kleineren Anlagen bis zu einer Nennwärme von 28 kWh beträgt die Förderung aktuell 3.400 Euro. Für jede weitere kWh können nochmals 120 Euro hinzukommen. Auf diese Weise soll ein erheblicher Anteil der rund 500.000 Heizanlagen, die allein in Nordrhein-Westfalen nach der Energieeinsparverordnung bis zum Jahre 2006 durch umweltgerechte Heizungen ersetzt werden müssen, auf die Pelletstechnologie umgestellt werden.

Wichtige Partner dieser Initiative sind die Raiffeisen-Genossenschaften. Hier werden Holzpellets angeboten, die den strengen Qualitätskriterien der DIN 15731 sowie der österreichischen ÖNORM M 7135 unterliegen. Über eigene Lagerkapazitäten und den Einsatz von Silofahrzeugen, die den Brennstoff frei Haus liefern, ist eine flächendeckende Versorgung gewährleistet, die auch im ländlichen Raum einen Umstieg auf diese ebenso wirtschaftliche wie umweltfreundliche Energie ermöglicht.

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