„LICARA“-Leitfaden durchs Labyrinth der Nanomaterialien zum Downloaden
(5.1.2015) Ein neuer Leitfaden, der im Rahmen des EU-Projektes „LICARA“ entstanden ist, richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) aller Branchen. Er will Firmen dabei unterstützen, mit einem systematischen Vorgehen Vor- und Nachteile von Nanomaterialien einschätzen und Entscheidungen zu deren Einsatz fällen zu können. Der Leitfaden kann auch als Verhandlungsgrundlage zwischen einzelnen Unternehmen der Wertschöpfungskette dienen.
Nanomaterialien können zu neuen oder markant verbesserten Produkteigenschaften führen. Die Industrie möchte die spezifischen Eigenschaften von Nanomaterialien für wettbewerbsstarke Produkte nutzen, muss aber auch Risiken für Mensch und Umwelt vermeiden. Viele Fragen zu Nutzen und Risiken von Nanomaterialien sind noch offen, und die Europäische Gesetzgebung in diesem Bereich ist anspruchsvoll.
Die
Empa, eine Forschungsinstitution der ETH-Zürich, gibt im
Rahmen des EU-Projektes „LICARA“ zusammen mit der holländischen
Forschungsinstitution
TNO, dem
Nano-
- Wo und wie können Nanomaterialien nützlich sein?
- Was sind nanospezifische Risiken für Mensch und Umwelt?
- Welche gesetzlichen Grundlagen gibt es?
- Wie nachhaltig sind Nanoprodukte?
In sieben einfachen Schritten zu einer ersten Entscheidungsgrundlage
Im „LICARA“-Leitfaden werden zunächst die Begriffe Nanopartikel, Nanomaterial und Nanoprodukt erläutert. Denn nicht alles, was mit „Nano“ bezeichnet wird, enthält Nanopartikel! Daneben wird die rechtliche Situation erklärt. Werden Nanopartikel in Produkten in den Bereichen Kosmetik, Nahrungsmittel und Pflanzenschutzmitteln verwendet, sind die strengen Vorschriften zur Registrierung und Deklaration unbedingt zu beachten. Auch bei Produkten aus anderen Branchen gibt es Registrierungsvorschriften. Die Schritte drei und vier widmen sich den Nutzenpotenziale der Nanomaterialien. Der fünfte Schritt zeigt, wie durch entsprechendes Produktedesign Sicherheit und Qualität der Produkte entlang ihres Lebenszyklus verbessert werden können. Schritt sechs umfasst den Stand der Forschung zu möglichen Risiken. Im letzten Schritt führt der Leitfaden potenzielle Nutzer schließlich an eine erste Entscheidungsgrundlage heran, ob und mit welchen Nanomaterialien erfolgreich innovative Produkte entwickelt werden können.
Ergänzend zum Leitfaden ist mit „LICARA nanoSCAN“ ein Excel-Tool downloadbar, mit dem sich Nutzen-Risiko-Abwägungen semi-quantitativ illustrieren lassen - siehe empa.ch/licara (direkter PDF-Download des Leitfadens).
siehe auch für zusätzliche Informationen:
ausgewählte weitere Meldungen:
- DGUV veröffentlicht Arbeitsschutz-Portal zu Nanomaterialien (6.4.2014)
- „NanoHouse“-Erkenntnis: Keine unmittelbare Nanostaub-Gefahr durch Fassadenfarben (4.3.2014)
- Dokumentationen über nanooptimierte Werkstoffe für ressourceneffizienteres Bauen (2.2.2014)
- BAuA veröffentlicht Forschungsbericht zur Gefährdungsbeurteilung von Nanomaterialien (5.11.2013)
- Projekt „nanoGEM“ zur Risikobeurteilung stellt Ergebnisse vor: Wie sicher ist „nano“? (28.4.2013)
siehe zudem:
- Nanotechnologie bei den alternative Energien-Magazin von Baulinks