BAuA veröffentlicht Forschungsbericht zur Gefährdungsbeurteilung von Nanomaterialien
(5.11.2013) Bei der Überprüfung der Gesundheitsgefahren von Nanomaterialien ist generell keine gesonderte Gefährdungsbeurteilung jedes modifizierten Materials notwendig. Das ist das Ergebnis einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM). Die Studie untersuchte vergleichend die Wirkung von an der Oberfläche modifizierten Nanopartikeln. Die Ergebnisse hat die BAuA jetzt mit dem englischsprachigen Forschungsbericht "Toxic Effects of Various Modifications of a Nanoparticle Following Inhalation" (Toxische Wirkungen verschiedener Modifikationen eines Nanopartikels nach Inhalation) veröffentlicht.
Nanopartikel nicht mit Asbest vergleichbar
Der BAuA-Forschungsbericht zeigt, dass die Oberflächenmodifikation eines Nanomaterials nicht immer einen bedeutenden Einfluss auf die Schädlichkeit des Stoffes nach dem Einatmen hat. Die Experten untersuchten in Experimenten verschiedene Standardformen des Nanomaterials Titandioxid und verglichen die Ergebnisse miteinander. Ein weiteres Resultat ist, dass die eingeatmeten Partikel nur in geringsten Mengen in Lungengewebszellen aufgenommen wurden. Dies zeigt, dass Nanopartikel Zellmembranen nicht grundsätzlich leicht durchwandern, was eine verbreitete Sorge ist. Somit stellen sie nicht in dem Ausmaß Gesundheitsgefahren durch eine Aufnahme in den Körper dar, wie bisher befürchtet. Auch für den Arbeitsschutz bedeuten die Ergebnisse eine Entlastung in der Praxis, da die gesundheitliche Relevanz der Oberflächenmodifikation von Nanomaterialien nun besser einzuordnen ist.
Der
Forschungsbericht ist downloadbar unter
baua.de > Publikationen (direkter
PDF-
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM)
- Farbenindustrie kritisiert Warnung vor Titandioxid (11.6.2017)
- „Aktionsplan Nanotechnologie 2020“ der Bundesregierung zu Chancen und Risiken (26.9.2016)
- „LICARA“-Leitfaden durchs Labyrinth der Nanomaterialien zum Downloaden (5.1.2015)
- Zahl der Asbesttoten steigt: 2012 dreimal mehr Asbesttote als tödliche Arbeitsunfälle (30.4.2014)
- DGUV veröffentlicht Arbeitsschutz-Portal zu Nanomaterialien (6.4.2014)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- „HelioClean“: Photokatalytisch aktive Betonoberflächen im Expertengespräch (19.8.2013)
- Holz- und Flammschutz durch Nanopartikel aus Silizium- oder Titanverbindungen (17.6.2013)
- Projekt „nanoGEM“ zur Risikobeurteilung stellt Ergebnisse vor: Wie sicher ist „nano“? (28.4.2013)
- „Asbest - Fluch der Todesfasern“: „jedes Gebäude vor Baujahr 1990 unter Asbestverdacht“ (7.4.2013)
- Bundesbehörden bilanzieren Forschungsprojekte zur Sicherheit von Nanomaterialien (24.3.2013)
- Keine Pauschalurteile über Nanomaterialen (15.1.2012)
- Grüne wollen sorglosen Einsatz von Nanosilber stoppen (22.11.2010)
- Von 50 auf 50 Millionen Stoffarten im Bauwesen (7.2.2010)
- "NanoBotschafter" kurbeln Dialog über Chancen und Risiken der Nanotechnologie an (24.4.2007)
- Nanopartikelgefahr? Mögliche Gefahren durch Nanotechnologie werden untersucht (17.8.2006)
- Mit Nanotechnologie gegen Schimmel, Algen und Krankenhauskeime (29.9.2005)
- selbstreinigende Mikrostruktur auf dem Dach (4.6.2000)
- Baubiologie, Bauforschung und Bauchemie auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Baubiologie, Bauchemie, Bauen bei Baubuch / Amazon.de