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Kleinere Baubetriebe bilden zunehmend seltener aus

Berufsausbildung in der Bauwirtschaft: Ausbil­dungsvergütung, Über­betriebliche Ausbildung, Kostenerstattung
Broschüre
: Berufsausbil­dung in der Bauwirtschaft: Ausbildungsvergütung, Überbetriebliche Ausbil­dung, Kostenerstattung:
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(21.12.2015) Die Ausbildungszahlen in der Bauwirtschaft haben sich in den vergangenen Jahren zum wiederholten Male besser entwickelt als der bundesweite Durchschnitt. Gleichwohl konn­te sich auch die Baubranche dem Trend sinkender Ausbildungs­zahlen nicht entziehen. Eine Analyse der Ausbildungszahlen nach Betriebsgröße zeigt, dass dies vor allem an einer sinken­den Ausbildungsbeteiligung kleinerer Betriebe liegt: Nach Zah­len von SOKA-Bau ist die Anzahl der neuen Ausbildungsver­träge in der Bauwirtschaft in diesem Jahr insgesamt nur leicht um 0,3% gegenüber dem Vorjahr gesunken (von 11.163 auf 11.135, Stand jeweils 31.10.). Im Vergleich dazu sind nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit die ihr gemeldeten neu­en Ausbildungsverhältnisse im Bundesdurchschnitt um 1,8% gesunken (von 538.559 auf 528.386).

Dennoch konnte sich der Bauausbildungsmarkt in den vergan­genen Jahren dem bundesweiten Trend rückläufiger Ausbil­dungszahlen nicht entziehen:

  • Die Zahl der Auszubildenden ist in der Bauwirtschaft zwischen 2007 und 2014 um rund 7% gesunken (von 38.665 auf 36.006, Stand jeweils Dezember).
  • Die Zahl der Auszubildenden sank dabei trotz steigender Beschäftigung: Die Zahl der Arbeitnehmer ist im gleichen Zeitraum um 8,8% von 635.771 auf 691.471 Beschäftigte gestiegen. In der Folge ist die Ausbildungsquote um rund einen Prozentpunkt von 6,2% auf 5,1% der Arbeitnehmer gesunken.
  • Auch die Zahl der Baubetriebe ist im gleichen Zeitraum gestiegen. Da die Zahl der Ausbildungsbetriebe aber gesunken ist, ist damit auch die Ausbildungs­betriebsquote (Zahl der ausbildenden Betriebe im Verhältnis zur Gesamtzahl der Betriebe) zwischen 2007 und 2014 von 23,8% auf 20,3% gefallen.

Die Ausbildungsbetriebsquote steigt üblicherweise mit zunehmender Betriebsgröße an: Je größer ein Betrieb, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Betrieb mindestens einen Auszubildenden beschäftigt. So verhält es sich auch in der Bauwirtschaft. Ein genau­erer Blick in die Ausbildungsdaten zeigt allerdings, dass sich die Ausbildungsleistung der kleinen und großen Baubetriebe in den vergangenen Jahren weiter ausei­nander entwickelt hat. So ist die Ausbildungsbetriebsquote der Kleinstbetriebe mit einem bis neun Beschäftigten von 15,3% im Jahr 2007 auf 11,6% im Jahr 2014 gesun­ken. Auch die Ausbildungsbetriebsquote der Kleinbetriebe mit zehn bis 49 Beschäftig­ten sank, und zwar von 51,5 % im Jahr 2007 auf 47,0 % im Jahr 2014, während die Ausbildungsbetriebsquote der mittleren Betriebe und der Großbetriebe mit mehr als 49 Beschäftigten konstant blieb (50 – 199 Beschäftigte: 79,0 % im Jahr 2007, 78,7 % im Jahr 2014).

Eine sehr ähnliche Entwicklung wie in der Bauwirtschaft zeigt sich auch in der Ge­samtwirtschaft (siehe Berufsbildungsbericht 2015, S. 44 - 46). Die zunehmend gerin­gere Beteiligung kleiner Betriebe an der Ausbildung kann zumindest zum Teil dadurch erklärt werden, dass sie keine (geeigneten) Bewerber finden.

Laut einer Umfrage des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung und des Personaldienst­leisters Randstad berichten insbesondere kleinere Firmen von Problemen bei der Beset­zung von Ausbildungsstellen, obwohl die Unterschiede zu Unternehmen anderer Grö­ßenklassen nur minimal ausfallen. Darüber hinaus sinkt der Anteil unbesetzter Ausbil­dungsstellen mit steigender Betriebsgröße.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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