BINE-Projektinfo „Plusenergie-Konzept in Siedlungen getestet“
(25.3.2016) Die Zukunft gehört Gebäuden, die dank Plusenergie-Bauweise in ihrer Jahresbilanz mehr Energie erzeugen als verbrauchen. Im bayrischen Landshut wurde eine neue Wohnsiedlung mit Häusern nach diesem Standard bebaut und anschließend wissenschaftlich begleitet (siehe auch Google-Maps):
Die BINE-Projektinfo „Plusenergie-Konzept in Siedlungen getestet“ (01/2016) stellt erste Ergebnisse des Monitorings, der Bewohnerumfrage und der Betriebsoptimierung der Gebäudetechnik vor.
Die Siedlung umfasst 180 Wohneinheiten verteilt auf 13 Ein- und Zweifamilienhäuser sowie acht Mehrfamilienhäuser. Neben ausgesprochen gut gedämmten Gebäudehüllen setzten die Planer auf moderen Gebäudetechnik, um den Plusenergie-Standard zu erfüllen:
- Die Wärmeversorgung beruht je nach Gebäudegröße auf einem Wärmenetz mit Blockheizkraftwerk und 10.000 Liter fassendem Pufferspeicher oder erdgekoppelten Wärmepumpen in Verbindung mit Fußbodenheizungen.
- Die Gebäude verfügen darüber hinaus über Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung.
- Die Dächer sind größtenteils mit Photovoltaikanlagen bestückt und der vor Ort nicht benötigte Stromüberschuss wird eingespeist.
Im Rahmen des Monitorings untersuchten die Wissenschaftler das Bewohnerverhalten im Umgang mit der innovativen Technik und ermittelten die Einstellungen zum Energiesparen. Zusätzlich boten sie eine Online- Plattform zur Visualisierung der Verbrauchswerte an.
Bewohner einbeziehen und Gebäudetechnik sorgfältig einregeln
Ein Ergebnis der Untersuchungen ist, dass die Bewohner dem Stromsparen eine höhere Bedeutung zumessen als dem sparsamen Umgang mit Wärme.
Außerdem ist ein großer Einfluss des Rebound-Effekts auf den Energieverbrauch feststellbar. Das bedeutet, dass neue energieeffiziente Systeme die technisch möglichen Einspareffekte nicht ausschöpfen können, weil die Nutzer sie wegen der offensichtlichen Effizienz häufiger oder länger einsetzen als die bisher gewohnte Technik. Die wissenschaftliche Begleitung und die Betriebsoptimierung haben die Hochschule München und die Technische Universität Dresden gemeinsam durchgeführt.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Gebäude mit Energiegewinn bzw. -überschuss auf 368 Seiten (16.10.2016)
- Vorstellung der Plusenergiegemeinde Wüstenrot und der Weg zur bilanziellen Energieautarkie (18.9.2016)
- SmartEnCity: Auf dem Weg zur smarten und energieneutralen Stadt (18.9.2016)
- Panasonic beteiligt sich am deutschen Smart City-Projekt „Future Living Berlin“ (4.9.2016)
- Zwei Neuerscheinungen zum energetischen Stadtumbau und zur Bilanzierung von Quartieren (26.6.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- „Die Stadt von übermorgen“ in der neuen Q4-Ausgabe von Schwenk Putztechnik (25.3.2016)
- Neue Förderstandards im KfW-Programm „Energieeffizient Bauen“ zum 1. April 2016 (23.3.2016)
- Experimentalbauten von Werner Sobek seit der Jahrtausendwende auf 160 Seiten (31.1.2016)
- Forschungsprojekt entwickelt Visionen einer „Gartenstadt 21“ (10.1.2016)
- Studie: „Von Science-Fiction-Städten lernen“ (24.1.2016)
- Gemeinschaftsgärten im Quartier: Urban Gardening verspricht mehr städtische Lebensqualität (4.1.2016)
- Pilotphase für den AktivPlus-Gebäudestandard abgeschlossen (21.12.2015)
- BINE-Themeninfo: Null- und Plusenergiegebäude planen und bilanzieren (4.10.2015)
- BINE-Projektinfo: Energie aus häuslichem Schwarzwasser versorgt Stadtquartier dezentral (23.7.2014)
siehe zudem:
- Architektur bei BAULINKS.de
- Literatur / Bücher über Architektur bei Amazon