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Mit vielen Neigungen versehenes Villendach mit Evalon-Flachdachbahnen schick saniert

(22.8.2016) Wie saniert man ein undichtes Villendach, das neben vielen „normal“ ge­neigten Dachflächen auch gerundete, fast kegelförmige Abschnitte, eine markante Gaube sowie einem Turm mit Kegeldach aufweist? Auf jeden Fall war der vorhandene Materialmix aus Bitumenschindeln und Schiefer auf dem Turmdach zu erneuern ...


alle Fotos © alwitra / Sven-Erik Tornow

Als Alternative zu dem bisherigen Abdichtungsmaterial schlug der beauftragte Dach­deckermeister Georg Bouteau eine Dach- und Dichtungsbahn aus Kunststoff vor. Mit dieser konnte nicht nur die anspruchsvolle Kontur der vielseitigen Dachlandschaft nachgezeichnet, sondern auch fast unmittelbar auf dem vorhandenen Dachaufbau gearbeitet werden. Weitere Option der Kunststoffdachbahn: nachträglich aufgebrach­te Strukturprofile sorgen für eine optische Akzentuierung und Aufwertung des Daches. Um auch farblich mit dem auf dem Turmdach verwendeten Schiefer zu harmonieren, entschied sich der Bauherr für eine Dach- und Dichtungsbahn in der Farbe schiefer­grau.

Anspruchsvolle Vorbereitung

Zunächst musste die vorhandene Abdichtung aus Bitumenschindeln und einer Vorde­ckung entfernt werden. Im Anschluss wurde eine Bitumenbahn G 200 direkt auf die formgebende Holzschalung verlegt. Für den fachgerechten Aufbau und die notwendige Lagesicherung des kompletten Dachaufbaus wurden die G 200-Bahnen genagelt. Um zu vermeiden, dass sich die Nagelköpfe später an der endgültigen Dachhaut abzeich­nen, erfolgte die Nagelung von Hand und wurde anschließend nochmals kontrolliert. 

Die eigentlichen Abdichtung der insgesamt 605 m² großen Dachfläche, die insgesamt sechs unterschiedliche Neigungen aufweist, erfolgte dann mit der Dach- und Dich­tungsbahn Evalon VSK von Alwitra, die eine vollflächige Verklebung ermöglicht. Unter­seitig ist die homogene Dichtschicht der Bahn mit einem Polyestervlies kaschiert, das nach der Verlegung als Entspannungszone (Dampfdruckentspannung, Bewegungsaus­gleich, etc.) wirkt. Die Beschichtung, bestehend aus einem synthetischen Klebecom­pound, wird werkseitig mit einer Schutzfolie abgedeckt. Auch mit Klebeschicht gilt die Dachbahn als diffusionsoffen. Und da die Fixierung der Bahn ohne offene Flamme im Kaltklebeverfahren erfolgt, besteht keine Brandgefahr. Miteinander verbunden werden die Bahnen dank einseitigem Schweißrand mittels Heißluft oder Quellschweißmittel.

Kunststoffdachbahn trifft auf Bitumen

Um eine zuverlässige, dauerhafte und vollflächige Haftvermittlung der beiden Abdich­tungsbahnen zu erreichen, erhielt die G 200-Bitumenbahnoberfläche einen zum Eva­lon-System gehörenden Voranstrich/Haftgrund.

Anschließend konnte mit der Verlegung und Verklebung der Kunststoffdachbahn be­gonnen werden: Zunächst längten die Dachdecker die jeweiligen Bahnen auf die pas­sende Länge ab, um ein möglichst homogenes, kopfstoßfreies Verlegebild zu erzielen. Anschließend rollten sie die Bahn vom First in Richtung Traufe ab und lösten die werk­seitig aufgebrachte Schutzfolie. Ebenfalls vom First in Richtung Traufe wurden die Bahnen dann auf dem Untergrund mit einem Besen festgestrichen. Dabei sorgten die Dachhandwerker dafür, dass sie ausreichend straff gespannt waren, um Falten oder Wellen zu vermeiden. Die Fügung der sich überlappenden Bahnennähte erfolgte mit Heißluft.

Im Bereich der kegelrunden Dachfläche wurden die Bahnen keilförmig zugeschnitten. Dadurch konnte die Kegelform sau­ber aufgenommen werden. Um bei der späteren Fixierung der Strukturprofile ein einheitliches Bild zu erzielen, orientierten sich die Dachdecker an bereits verlegten Bahnen, auf den sich anschließenden Dachflächen. An den Traufen sowie an aufge­henden Bauteilen wie Schornsteinköpfen oder dem Turm sor­gen passend gekantete Verbundbleche für einen fachgerech­ten Ab- bzw. Anschluss.

Die Entwässerung der Dachflächen erfolgt über vorgehängte Rinnen, die ebenfalls erneuert wurden. Hier kamen Rinnen und Fallrohre aus Kupfer zum Einsatz. Zur Aufnahme der Rinneisen wurde die Schalung an den entsprechenden Stellen eingefräst, um Dellen oder Wellen zu vermeiden. Alle Dachränder, an de­nen keine Rinnen vorgehängt wurden, erhielten eine Verblendung aus Schiefer. Oberseitig schließt die Dachabdichtung mit einem farblich abgestimmten Dachrandprofil der Serie TA von Alwitra ab.

Wegen der zu erwartenden Schneefälle mussten zusätzlich auch Schneefanggitter montiert werden. Diese fixierten die Dachdecker durch die bereits verlegte Dachab­dichtung hindurch. Anschließend wurden sie zunächst mit kleineren Evalon-Streifen als Kantenschutz über dem Halter verschweißt. Ein zweites, größeres Stück Dach­bahnsorgte dann für den dauerhaften wasserdichten Anschluss an die Flächenbahn.

Abschließend wurden auf den fertiggestellten Dachflächen die farblichen passenden Strukturprofile montiert. Idealerweise werden diese im Überlappungsbereich der Dach­bahnen verlegt, wodurch man einen regelmäßigen Abstand der Profile erhält und die Bahnennähte optisch kaschiert werden.

Weitere Informationen zu Dachbahnen für geneigte Dächer können per E-Mail an Alwitra angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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