Ostdeutsche liegen beim Stromverbrauch ganz weit vorne
(24.10.2016) Die Strompreise in den neuen Bundesländern sind durchschnittlich höher als in den alten, und zudem ist im Osten Deutschlands auch noch der Stromverbrauch pro Kopf höher - zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Auswertung des Verbraucherportals Verivox:
An der Spitze des Pro-Kopf-Verbrauchs liegt Mecklenburg-Vorpommern mit 1.785 Kilowattstunden (kWh), gefolgt von Sachsen-Anhalt und Sachsen (1781 kWh). Am wenigsten Strom wird in Baden-Württemberg verbraucht (1633 kWh).
Für die Unterschiede im Stromverbrauch zwischen den Bundesländern gibt es diverse Gründe.
- So gibt es in Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz im Bundesvergleich weniger Single-Haushalte: Wer sich beispielsweise Kühlschrank und Gefriertruhe teilt, verbraucht automatisch weniger Strom. Ein Drei-Personen-Haushalt verbraucht im Durchschnitt etwa so viel wie zwei Single-Haushalte.
- Auch der Anteil der Erwerbstätigen fällt ins Gewicht: Wer tagsüber am Arbeitsplatz ist, verbraucht zu Hause weniger Strom. In Baden-Württemberg und Bayern ist die Arbeitslosigkeit niedrig und der Anteil der Erwerbstätigen liegt über 50%. In den neuen Bundesländern ist die Bevölkerung älter und der Anteil der Rentner entsprechend höher.
- Nicht zuletzt kommt es auch auf das Alter der elektrischen Ausstattung an. Alte Geräte verbrauchen oft mehr Strom als neue energieeffiziente Modelle. Die sind zwar häufig teurer in der Anschaffung, dafür sind sie im Betrieb günstiger. So verbraucht beispielsweise ein aktueller Kühlschrank oft nur halb so viel Strom wie ein typisches 10 Jahre altes Modell.
Stromkosten unterscheiden sich zwischen den Bundesländern um bis zu 13%
Die Bundesländer unterscheiden sich bei den durchschnittlichen Strompreisen durch die verschieden hohen Netzentgelte, die in der jeweiligen Region anfallen. Am günstigsten sind sie in Bremen und Bayern, am teuersten in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Auf den durchschnittlichen Stromverbrauch pro Kopf umgerechnet ergeben sich für Bayern 430 Euro pro Jahr, gefolgt von Niedersachsen (438 Euro), Hessen (445 Euro) und Baden-Württemberg (452 Euro). Die höchsten Stromkosten pro Kopf gibt es in Berlin (499 Euro), Thüringen (495 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (494 Euro).
siehe auch für zusätzliche Informationen:
ausgewählte weitere Meldungen:
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- Deutsche Umwelthilfe: „Sinkende Strombeschaffungskosten kommen beim Verbraucher nicht an“ (16.10.2016)
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- Wo im Haushalt bleibt der Strom? Jede vierte Kilowattstunde nehmen sich Computer, TV & Co. (7.6.2016)
- „Stromspiegel für Deutschland“ ermöglicht das Benchmarken des eigenen Stromverbrauchs (7.6.2016)
siehe zudem:
- Elektroinstallation im Haustechnik-Magazin bei Baulinks
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