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RAL-RG 678: Ausstattungsstufen für die Elektroinstallation

(6.8.2012; Verlinkungen zuletzt am 16.12.2019 korrigiert.) In der Richtlinie RAL-RG 678 werden für Elektro­installationen in Wohnge­bäuden drei Ausstattungsstufen be­schrieben, die mit einem Stern (✶) für die Mindestausstat­tung, zwei Sternen (✶✶) für die Standardausstattung oder drei Sternen (✶✶✶) für die komfortabelste Lösung gekennzeichnet werden.

Ausstattungswert Anforderungen
entspricht der heutigen Mindestausstattung nach DIN 18015-2; er deckt die Grundbedürfnisse an die Elektroinstallation ab.
✶ plus ergänzend müssen alle Funktionsbereiche zum Beispiel durch In­stal­lationsrohre vorbereitet werden.
✶✶ entspricht einer Standardausstattung und ermöglicht den An­schluss und die Nutzung aller üblichen Elektrogeräte; mit Hilfe von Installationsrohren und zusätzlichen Installationsdosen ist sie flexi­bel erweiterbar.
✶✶ plus alle Funktionsbereiche müssen zum Beispiel durch Installations­rohre vorbereitet sein; mindestens ein Funktionsbe­reich muss auch umgesetzt werden.
✶✶✶ empfiehlt sich für Nutzer mit gehobenen Ansprüchen; die Kom­fortausstattung sieht zum Beispiel für das Bad Anschlüsse für Telefon oder TV vor.
✶✶✶ plus alle Funktionsbereiche müssen zum Beispiel durch Installations­rohre vorbereitet sein; mindestens zwei Funktions­bereiche müs­sen umgesetzt werden.

Für die Küche empfiehlt beispielsweise die 1-Sterne Installation fünf Steckdosen und zwei Beleuchtungsanschlüsse. „Das kann schnell knapp werden, angesichts der großen Zahl von Elektrogeräten, die sich heute in vielen Küchen finden“, so Zander. Die hö­herwertige 3-Sterne Variante sieht daher hier 12 Steckdosen und drei Beleuchtungs­anschlüsse vor.

Die RAL wurde zudem 2011 aktualisiert und um die so genannten Plus-Ausstattungs­werte erweitert. Diese ergänzen nun die drei Ausstattungsstufen und legen die jewei­ligen technischen Voraussetzungen fest, die gegeben sein müssen, um Elemente für eine Gebäudesystemtechnik installieren zu können. „Gerade vor dem Hintergrund der europäischen Klimaschutzziele - bis zum Jahr 2020 soll der Primärenergiebedarf um 20 Prozent reduziert werden - führt bei einem Neubau oder einer Modernisierung nichts mehr an einer intelligent vernetzten Gebäudesystemtechnik vorbei“, so Hartmut Zan­der von der Initiative ELEKTRO+.

Den neuen Plus-Ausstattungswerten sind verschiedene Funktionsbereiche zugeord­net - zum Beispiel

  • „Schalten und Dimmen“,
  • „schaltbare Steckdosen / geschaltete Geräte / Energiemanagement“
  • „Sonnenschutz“,
  • „Heizen, Lüften, Kühlen“
  • „Sicherheit“.

Diese Funktionsbereiche werden in den drei Plus-Ausstattungsvarianten wahlweise vorbereitet oder umgesetzt (siehe Tabelle). Gleichzeitig tragen die aktualisierten RAL-Ausstattungswerte auch den gestiegenen Anforderungen, die modernste Kommunika­tionstechnik mit sich bringt, Rechnung.

Praxis-Beispiel

Richtet sich ein Bauherr bei seiner Elektroinstallation in der Küche nach dem 2-Sterne Standard, wird unter anderem folgendes gefordert:

  • zehn allgemeine Steckdosen,
  • drei Beleuchtungsanschlüsse,
  • zwei Anschlüsse für Kühl- und Gefriergeräte,
  • je ein Telefon- und Datenanschluss beziehungsweise Radio- / TV- / Datenan­schluss.

Für die Netzteile der Telefon-, Radio-, TV- und Daten-Geräte müssen zusätzlich fünf Steckdosen eingeplant werden. Für Elektroherd, Backofen, Dampfgarer, Mikrowelle, Warmwassergerät und Geschirrspüler ist je ein Anschluss vorgesehen. Darüber hinaus sieht die 2-Sterne-plus Ausstattung für die Küche unter anderem einen Raumtempe­raturregler, einen Präsenzmelder und pro Fenster einen Schalter zum automatischen Auf- und Abfahren der Rollläden vor.

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