Saubere Solarmodule ohne Wassereinsatz
(16.11.2022; pte) Staub auf Solarmodulen kann die Stromerzeugung um 30% einbrechen lassen. Deshalb müssen die Module regelmäßig gereinigt werden - was vor allem in wasserarmen Regionen eine große Herausforderung sein kann. Bisherige Versuche, den Staub einfach abzuwischen, haben sich als nicht(!) sinnvoll erwiesen, weil die Oberfläche der Module dabei zerkratzen kann. Forscher des Massachusetts Institutes of Technology (MIT) haben nun ein wasserloses Verfahren zur dauerhaften Reinhaltung von Solarmodulen entwickelt.
Elektrostatik als Reinigungshilfe
Das MIT-Verfahren beruht auf elektrostatischer Abstoßung. Ein elektrisch aufgeladener Draht wird dazu in geringem Abstand langsam über die Oberfläche des Moduls gezogen. Das elektrische Feld, das diese Elektrode erzeugt, lädt die Staub- und Schmutzteilchen auf. Parallel dazu wird die Oberfläche des Moduls ebenfalls elektrisch aufgeladen. Die beiden Ladungen stoßen sich ab, die Staub- und Schmutzteilchen springen praktisch von der Oberfläche herunter. Ober- und unterhalb der Module müssen lediglich Führungsschienen angebracht werden, auf denen das System entlangrollen kann.
Menschen müssen den MIT-Experten zufolge nicht aktiv in den Prozess eingreifen, da dieser vollautomatisch funktioniert. Forschungsleiter Kripa Varanasi und sein Doktorand Sreedath Panat haben die Reinigungsanlage in der US-Fachzeitschrift „Science Advances“ vorgestellt.
2¾ Minuten: „How to clean solar panels without water“ |
Hintergrundinfos
Viele der größten Solarstromanlagen der Welt, darunter in China, Indien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA, befinden sich in Wüstenregionen. Das Wasser, das für die Reinigung dieser Solarmodule verwendet wird, muss aus der Ferne transportiert werden, und es muss sehr rein sein, um Ablagerungen auf den Oberflächen zu vermeiden. Die MIT-Forscher schätzen, dass jährlich 38 Mrd. Liter Wasser nötig sind, um Solaranlagen zu reinigen. Das entspreche dem Trinkwasserbedarf von zwei Mio. Menschen.
Ohne bzw. bei seltener Reinigung kämen wiederum gewaltige energetische und finanzielle Einbußen auf die Betreiber zu. Bei einer 150-Megawatt-Anlage könnten Verluste von jährlich 200.000 Dollar auflaufen. Solarzellenentwickler in aller Welt versuchten, den Wirkungsgrad zu erhöhen. Selbst wenige Prozentpunkte gelten als Erfolg. "Mit unserer Reinigungsanlage wird die Effektivität um ein Vielfaches stärker verbessert", wirbt Varanasi für seine Technik.
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- TÜV Qualitätsmonitor: Jede dritte PV-Anlage mit Defekten und Leistungsdefiziten (16.6.2015)
- SYR CleanCaddy: Mobiles Reinigungssystem für verschmutzte Solaranlagen (11.6.2014)
siehe zudem:
- Photovoltaik im Erneuerbare Energien-Magazin auf Baulinks
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