Intelligenter Sturz: effiziente Detaillösung für den Holzrahmenbau mit Kerto LVL
(30.6.2023) Raumhohe Fenster mit großer Fläche und Rollladen sind auch bei Gebäuden in Holzrahmenbauweise gefragt. Eine wichtige Rolle dabei spielen Schadensfreiheit und Luftdichtigkeit sowie Arbeits- und Materialeffizienz. Wie man das Detail des Fenstersturzes umsetzt, um diesen vielfältigen Herausforderungen gerecht zu werden, zeigt die Holzhaus Fabrik. Das Unternehmen aus Breisach am Rhein setzt dabei auf Kerto LVL von Metsä Wood.
Viele Faktoren bestimmen die Dimension eines Fenstersturzes im Holzrahmenbau
Die Dimension eines Sturzes im Holzrahmenbau beeinflussen verschiedene Faktoren: Die Statik und die Deckenkonstruktion bestimmen die Höhe, während die Wandtiefe für die Breite maßgebend ist. Daraus resultieren meist große und schwere Bauteile. Diese sind nicht nur unhandlich im Verarbeitungsprozess, sie verbrauchen auch viel Material. Zugleich fehlt Platz für den Rollladenkasten – vor allem bei raumhohen Fenstern. Die große Menge Querholz birgt zudem ein erhöhtes Risiko für Setzungen am Geschossübergang, was gerade bei mehrgeschossigen Gebäuden häufig zu Problemen führt. Hiermit setzt sich auch die Holzhaus Fabrik aus Breisach am Rhein auseinander.
Je höher der Sturz, desto geringer die Fensteröffnung
Bei geschosshohen Fenstern bietet der geringe Unterschied zwischen Raumhöhe und Fensterhöhe nur wenig Platz für den Sturz. Zugleich muss dieser von außen putzgleich ausgeführt sein, Wärmebrücken sollen vermieden, Verschattungsmöglichkeiten geschaffen werden. Dies bedeutet, dass entweder die Wanddicke größer gewählt, die Raumhöhe angepasst oder die Fensterhöhe verringert werden muss. Ersteres führt jedoch zu gestiegenem Materialverbrauch und verringert die Grundfläche. Insgesamt aber leidet die architektonische Qualität.
Schlank und trotzdem leistungsfähig: Furnierschichtholz
Die Holzhaus Fabrik ersetzt den massiven Querschnitt des Sturzes durch ein schlankes, leistungsfähiges Material: Kerto LVL von Metsä Wood. Das ressourcenschonende Furnierschichtholz besteht aus drei Millimeter dünnen Nadelholz-Furnieren. Bei der Herstellung werden die Schälfurniere zunächst zu einer Endlos-Rohplatte verklebt und anschließend zu unterschiedlichen Bauteilen verarbeitet. Die LVL-Produktpalette umfasst dabei standardmäßig sowohl Balken und Pfosten als auch Platten in verschiedenen Dicken und Qualitäten.
Balken aus Kerto LVL Q-panel ermöglichen filigrane Sturzgeometrie
Für das Detail Fenstersturz setzt die Holzhaus Fabrik auf Balken aus Kerto LVL Q-panel. Durch die einzelnen Furnierschichten, die längs und quer angeordnet sind, hält das beständige Material hohen zweiachsigen Beanspruchungen stand und ermöglicht gleichzeitig filigrane Konstruktionen. Das Furnierschichtholz wird mit einem geringen, schlanken Querschnitt vertikal eingebaut und ist somit sehr tragfähig. Bis zu vier Meter breite Fenster sind problemlos umsetzbar. Auf dem L-förmigen Sturz liegen Decken mit einer maximalen Spannweite von sechs Metern auf. Der lastabtragende Anschluss erfolgt über die Ständer. Die Querzugsicherung des Materials ermöglicht den Anschluss der Decke am unteren Bauteilrand. Fassadenseitig schafft der vertikal verbaute schmale Querschnitt Raum für Rollladen- und Raffstore-Lösungen.
Standardisierte Fertigung in Höchstgeschwindigkeit
Auch in der Verarbeitung im Werk punktet Kerto LVL, weil es maßhaltig und standardisiert ist. Das Material ist sehr geradlinig und weist keine Verdrehungen auf. Ein Nachbearbeiten ist somit nicht notwendig. Dies maximiert die Produktionsgeschwindigkeit. Auch bei flächenbündig anspruchsvollen Fenster- und Türpfosten lässt sich das Material gut einsetzen – es kann verschraubt, genagelt oder verklebt werden. Da die Holzhaus Fabrik auf ein Standarddetail für alle Deckentypen setzt, verringert sich aufgrund des hohen Wiederholungsgrads auch die Fehleranfälligkeit.
Reduktion von Material und Kosten
Da Kerto LVL sehr fest und leistungsfähig ist, verbraucht es wenig Material. Ein zehn Zentimeter schlanker Fenstersturz mit Kerto LVL ist zudem deutlich günstiger als bei konventioneller Bauweise – die Holzhaus Fabrik spart an dieser Stelle rund 20% Kosten ein. Durch den optimierten Materialeinsatz und schmalere Wanddicken sind die Bauteile leichter und kleiner. Zudem schwindet das Material nicht, es setzt sich nicht und ist trocken. Da weniger liegende Hölzer verbaut werden, besteht ein deutlich reduziertes Setzungsrisiko. Zudem erleichtert der Sturz als L-Detail das Herstellen der luftdichten Ebene. Der vertikale Einbau des schmalen Querschnitts ermöglicht eine unkomplizierte Ausbildung der luftdichten Gebäudehülle über den Geschossstoß hinweg.
Auf nachhaltigem Holzweg: Metsä und Holzbaufabrik
1934 gegründet, zählt Metsä Wood als Teil der Metsä Unternehmensgruppe zu den europaweit führenden Herstellern von umweltfreundlichen Holzwerkstoff-Produkten. Zu den Hauptprodukten des Herstellers zählen das Kerto-Furnierschichtholz, Birken- und Fichtensperrhölzer sowie weiterverarbeitetes Schnittholz für die Bau- und Transportindustrie. Sowohl Klimaschutz und Nachhaltigkeit als auch Materialeffizienz stehen bei der Entwicklung neuer Produkte im Mittelpunkt. Das Unternehmen beschäftigt international mehr als 1.700 Mitarbeiter und ist seit 2012 als Metsä Wood Deutschland GmbH auf dem deutschen Markt aktiv.
Die Holzhaus Fabrik ist auf den holzbasierten Geschosswohnungsbau, Sonder- und Schulbau spezialisiert und befasst sich in diesem Kontext mit der Planung, Produktion und den Aufbau individueller Holzbauten mit hohem Vorfertigungsgrad. Dabei sind die Projekte maßgearbeitet, schlüsselfertig und nachhaltig. Das Unternehmen aus Breisach am Rhein beschäftigt 42 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Weitere Informationen können per E-Mail an Metsä Wood Deutschland GmbH angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
§ Holzwerk- und Holzbaustoffe im Baustoffe-Magazin auf Baulinks
§ Literatur / Bücher zum Thema Fassadenbau bei Baubuch / Amazon.de