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Databyte: Die Baubranche unter der Lupe

(29.9.2023) Geht es der Baubranche wirklich so schlecht? Was sagen die Fakten? Der Wirtschaftsinformationsanbieter Databyte wertete die Zahlen des Handelsregisters aus, um die Lage einzuordnen.

Bild: databyte GmbH 

Ein Überblick

Die Anzahl der Baugenehmigungen brach im Bundesgebiet im ersten Halbjahr 2023 um etwa 27% ein. Die Baupreise stiegen im zweiten Quartal um 9% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Um der Baubranche zu helfen, unterstützt der Bund die Bauindustrie nun mit dem aktuellen Maßnahmenpaket. Dazu gehört auch der Verzicht auf den EH-40-Energiesparstandard.

Insolvenzen

Tatsächlich verbuchte die Baubranche im ersten Quartal dieses Jahres 35% mehr Insolvenzen als im Vorjahreszeitraum und das im Hoch- und Tiefbau, bei Unternehmen der vorbereitenden Baustellenarbeiten, der Bauinstallation und beim Ausbaugewerbe. Im zweiten Quartal erfasste das Handelsregister einen etwas geringeren Anstieg von 22%. Besonders der Hochbau litt unter den Krisen im Laufe des vergangenen Jahres: Die Insolvenzquote stieg um 45% zwischen 2022 und 2023. Der Tiefbau zeigte mit 42% mehr Insolvenzen einen ähnlichen Verlauf. Vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Ausbaugewerbe schnitten mit einem 25-prozentigen Illiquiditätsanstieg vergleichsweise verkraftbar ab.

Überraschende Neugründungen

Im Tiefbau scheint es einen Hoffnungsschimmer zu geben. Während der Hochbau mit 30% weniger Neugründungen im vergangenen Jahr kämpfte und bei den sonstigen Bautätigkeiten die Gründungsquote bei -1% stagniert, legt der Tiefbau um 7% zu. Grundsätzlich zeigen sich die Neugründungszahlen resilienter als die Insolvenzen, doch die Neugründungen im Tiefbau rutschten in den letzten 2 Jahren nicht ins Minus ab.

Ende in Sicht? 

Bereits im Mai zeigte sich im Handelsregister eine deutliche Besserung der Neugründungssituation ab. Der Juni, als letzter beobachteter Monat der Auswertung, verbesserte die Gesamtsituation noch einmal: Von -2% an Neugründungen im Mai kletterte der Wert auf 18% mehr Neugründungen als im Vorjahresmonat. Gleichzeitig liegt die Insolvenzquote bei 19%, erstmalig wieder unter der 20er-Marke. „Die positive Entwicklung im Mai und Juni lässt darauf schließen, dass die Talsohle überschritten ist – besonders unter Berücksichtigung des Zeitpunkts. Das Maßnahmenpaket der Bundesregierung stand hier noch nicht einmal zur Diskussion“, so der databyte-Geschäftsführer Alexander Hiller. Inwieweit sich die Hilfsmaßnahmen auf die wirtschaftliche Situation der Bauunternehmen auswirken, werden die nächsten Monate zeigen.

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