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ZVEH-Frühjahrskonjunkturumfrage zur Aktivität und Umsatzentwicklung der E-Handwerke

(11.4.2024) Das E-Handwerk installiert den größten Teil an Photovoltaik-Anlagen, Speichern, Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur im Endkundensegment und leistet damit einen erheblichen Beitrag zur Energiewende. 2023 boomte vor allem Photovoltaik. Das zeigt sich auch an kontinuierlich steigenden Umsatzanteilen.

(Bild: ZVEH) 

Photovoltaik

Die Dachanlagen stellen weiterhin ein wichtigstes Segment im PV-Geschäft dar. Gemäß den Berechnungen des ZVEH waren E-Handwerksbetriebe an mehr als zwei Dritteln der 2023 installierten Dachanlagen beteiligt. Bei Freiflächen- und Gewässer-PV-Anlagen waren diese bei gut einem Drittel der Projekte involviert. Erstmals wurden in den ZVEH-Berechnungen auch Steckersolaranlagen analysiert. Auch hier werden E-Handwerksbetriebe beauftragt. Der Anteil der durch sie installierten „Balkonkraftwerke” ist mit geschätzten 10 bis 15% der rund 275.000 im Vorjahr installierten Steckersolargeräte jedoch eher gering.

Laut der Berechnung zur Gesamtentwicklung waren E-Handwerksbetriebe im vergangenen Jahr an der Installation von circa 550.000 PV-Anlagen beteiligt. Sie trugen damit zu einem Zubau in Höhe von etwa 8,6 GW, das entspricht fast 57% der in 2023 installierten PV-Leistung, bei. Mittlerweile engagieren sich über 50% der e-handwerklichen Betriebe in diesem attraktiven Geschäftsfeld.

Speicher 

Deutlich gewachsen ist 2023 die Zahl der installierten Batteriespeicher, infolge des PV-Zubaus. In den letzten zwölf Monaten wurden laut Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) knapp 600.000 Speicher installiert, von denen laut den Berechnungen des ZVEH circa 350.000 Speicher auf das Konto von E-Unternehmen gehen. Das stellt nahezu eine Verdopplung der Installationszahlen im Vergleich zum Vorjahr dar (180.000 Speicher durch E-Handwerke eingebaut).

Wärmepumpen

Der Wärmepumpenbereich verzeichnete geringe Zuwächse. So ergaben die Berechnungen des ZVEH, dass E-Handwerksbetriebe 2023 an der Installation von knapp 150.000 Wärmepumpen beteiligt waren, ein Plus von 20.000 Wärmepumpen. Luft-Luft- sowie Luft-Wasser-Pumpen sind für die E-Handwerke besonders attraktiv.

E-Mobilität

Ein anderes Bild zeichnet sich indes im Bereich „Elektromobilität“ ab. Hier wurden 2023 durch das E-Handwerk rund 380.000 Ladestationen mit 440.000 Ladepunkten installiert. 2022 waren es noch 510.000 Ladestationen mit 600.000 Ladepunkten. Damit bestätigt sich ein Trend aus vergangenen ZVEH-Umfragen, die ein Abflauen der Nachfrage nach Ladeinfrastruktur andeuteten. Zum anderen gibt es in diesem Markt eine temporäre Sättigung, da 2021 und 2022 viele private Ladestationen im Zuge attraktiver Förderungen installiert wurden.

Wurden 2022 noch rund 425.000 Ladepunkte in Wohngebäuden installiert, waren es 2023 nur noch 280.000. Im Bereich der privaten Nichtwohngebäude (Firmenparkplätze, Hotels etc.) waren die Installationszahlen ebenfalls rückläufig, wenngleich der Rückgang hier mit 17,8% weniger stark ausfiel.

Bei öffentlichen sowie halböffentlichen Ladesäulen dagegen konnte die Zahl der installierten Ladepunkte gegenüber 2022 sogar leicht gesteigert werden. Rund die Hälfte der laut Bundesnetzagentur installierten öffentlichen Ladepunkte ging hier auf das Konto der E-Handwerke.

Kleine Betriebe als Energiewende-Experten

Die Berechnungen des ZVEH verdeutlichen zudem, dass insbesondere auch kleinere Betriebe die Energiewende für sich als Chance identifiziert haben und ihren Kunden eine oder sogar mehrere Dienstleistungen aus dem Bereich der Zukunftstechnologien anbieten. Synergien zeigen sich hier vor allem bei der Installation von PV-Anlagen und Speichern sowie PV-Anlagen und Ladeinfrastruktur für Elektromobilität. Bereits 25,7% der befragten e-handwerklichen Betriebe setzt bereits konsequent auf Sektorkopplung und ist in allen Energiewende-Bereichen, wie Photovoltaik, Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur für E-Mobilität tätig.

(Bild: ZVEH) 

Umsatzanteile bei PV gestiegen

Das erfolgreiche Engagement der E-Handwerke in den neuen Geschäftsfeldern macht sich auch in wachsenden Umsatzanteilen bemerkbar. So stieg der von den E-Handwerksbetrieben gemeldete Umsatzanteil im Bereich „PV und Speicher” zwischen Frühjahr 2022 und Frühjahr 2024 von 3,3 auf 7,7%.

Bei den Wärmepumpen und Lüftungssystemen kletterte der Umsatzanteil im gleichen Zeitraum von 1,5 auf 2,6%. Im Bereich der Elektromobilität hingegen sank der Umsatzanteil zwischen Frühjahr 2022 und Frühjahr 2024 von 5,4 auf 3,8%.

Im Überblick: Beteiligung e-handwerklicher Betriebe an der Installation von …

  • 550.000 Photovoltaik-Anlagen
  • 350.000 Batteriespeichern
  • 150.000 Wärmepumpen
  • 380.000 Ladestationen und 440.000 Ladepunkten

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