Destatis: 2024 weniger Wohngebäude in Fertigbauweise als 2023
(28.7.2025) Wie das Statistische Bundesamt am 28. Juli 2025 mitteilt, wirkte sich die schwache Baukonjunktur im Jahr 2024 auch auf den Wohnungsbau aus Fertigteilen aus. So wurden im Jahr 2024 rund 16.900 Wohngebäude im Fertigteilbau errichtet, das sind 15,5 % weniger als im Jahr zuvor. Rückgänge gab es insbesondere bei neuen Einfamilien-Fertighäusern (-14,9% gegenüber 2023) und bei Wohngebäuden in Fertigteilbauweise mit zwei Wohnungen (-24,2% gegenüber 2023); bei in Fertigteilbauweise hergestellten Wohngebäuden mit mindestens drei Wohnungen gab es ein Minus von 4,9%. Dagegen gab es bei der Fertigstellung in Fertigteilbauweise errichteten Wohnheimen einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 53,8%.
Der Neubau von Wohngebäuden in konventioneller Bauweise ging 2024 gegenüber dem Vorjahr um 23,0% auf 59.200 zurück. Insgesamt war im Jahr 2024 mehr als jedes fünfte (22,2%) fertiggestellte Wohngebäude ein vorgefertigtes Haus aus der Fabrik. Das Bauen aus Fertigteilen gilt angesichts erhöhter Baukosten möglicherweise als günstigere und zeitsparende Alternative.
Konventionelle Bauweise gegenüber Fertigteilbauten
Ein Rückgang der Bauvorhaben zeigte sich deutlich bei klassischen Einfamilien-Fertighäusern, die mit 85,1% den größten Anteil an den Wohngebäuden im Fertigteilbausegment haben: Im Jahr 2024 wurden mit 14.300 Einfamilien-Fertighäusern 14,9% weniger als im Vorjahr fertiggestellt. In konventioneller Bauweise wurden im Jahr 2024 rund 40.100 Einfamilienhäuser gebaut.
Beim Neubau von Zwei- und Mehrfamilienhäusern wirkte sich die schwache Baukonjunktur aus: Im Jahr 2024 wurden rund 1.700 Zweifamilien-Fertighäuser (-24,2% gegenüber 2023) und 720 Wohngebäude mit mindestens drei Wohnungen im Fertigteilbau errichtet (-4,9% gegenüber 2023). Noch stärker waren die Rückgänge beim Neubau von Zwei- und Mehrfamilienhäusern in konventioneller Bauweise: Im Jahr 2024 wurden rund 7.100 Zweifamilienhäuser fertiggestellt (-26,7% gegenüber 2023). Die Zahl der konventionell fertiggestellten Gebäude mit mindestens drei Wohnungen sank im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 15,4% auf rund 11.900 Fertigstellungen.
Mehr Bauvorhaben gab es bei der Fertigstellung von Wohnheimen im Fertigteilbau: Im Jahr 2024 wurden 60 Wohnheime in solcher Bauweise errichtet – ein Plus von 53,8% gegenüber dem Vorjahr. In konventioneller Bauweise waren es 2024 rund 100 Wohnheime (-11,6% gegenüber 2023).
Bauherren im Wohnungsbau aus Fertigteilen waren im Jahr 2024 mehrheitlich private Haushalte. Sie machten einen Anteil von 90,9% aus. Danach folgten mit 7,9% Unternehmen und mit 1,1% öffentliche Träger (einschließlich Organisationen ohne Erwerbszweck).
Höhere Baupreise für Einfamilien-Fertighäuser im Jahr 2024
Im Jahr 2024 stiegen die Baupreise für Einfamilien-Fertighäuser um 0,5% im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2023. Zum Vergleich: Der Baupreisindex für Wohngebäude in konventioneller Bauart lag im Jahr 2024 bei +2,9% gegenüber 2023. Im Zehnjahresvergleich verteuerte sich der Bau von Einfamilien-Fertighäusern um 62,2%, der Bau konventioneller Wohngebäude kostete 67,5% mehr.
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