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InWIS-Studie: Wohnungsbau braucht (mehr) Fläche

(23.6.2025) Rund 4% der Fläche Deutschlands werden aktuell für den Bausektor in Anspruch genommen. Die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie sieht vor, die tägliche Flächenneuinanspruchnahme bis 2030 auf 30 ha und bis 2050 auf 0 ha zu reduzieren. Doch zwischen Wohnraumbedarf, Flächenkonkurrenz und ökologischen Zielsetzungen entstehen Zielkonflikte. Die InWIS Forschung & Beratung GmbH analysiert im Auftrag von Bau- und Wohnungsverbänden die Vereinbarkeit von Wohnraumbedarf und Flächensparzielen. Die Ergebnisse der Studie „Wohnungsbau braucht (mehr) Fläche – Flächenneuinanspruchnahme und Innenentwicklungspotenziale auf dem Prüfstand” sind eindeutig: Allein durch Innenentwicklung kann der Wohnungsbedarf in Deutschland nicht gedeckt werden!

Studie: Wohnungsbau braucht (mehr) Fläche – Flächenneuinanspruchnahme und Innenentwicklungspotenziale auf dem Prüfstand (Bild: InWIS) 

„Das politische Ziel der Flächenneuinanspruchnahme ist unter den aktuellen Bedingungen kaum erreichbar – ohne neue Wohnbauflächen vor allem in wachsenden Städten drohen massive Engpässe am Wohnungsmarkt”, erklärt Studienleiter Prof. Dr. Torsten Bölting. Die Studie zeige, während die Bevölkerungszahlen in vielen Regionen steigen und der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zunimmt, sind die Potenziale der Innen-entwicklung, z.B. durch Baulückenschließung oder Umnutzung, begrenzt und zu teuer. Die Reichweite verfügbarer Innenflächen reiche nicht zur langfristigen Abdeckung des Wohnungsbedarfs aus. Ohne neue Flächen drohen gravierende Engpässe bei der Wohnraumversorgung.

Die Autoren fordern eine ehrliche Diskussion über Zielkonflikte zwischen Wohnraumbedarf, ökologischen Zielen und der Sicherstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land. „Flächensparen darf nicht zur Wohnraumverknappung führen”, so Torsten Bölting weiter. Die Studie will Handlungsempfehlungen für Politik, Verwaltung und Planung geben, wie ein pragmatischer Umgang mit der Flächenfrage gelingen kann, z.B. durch verbesserte Datengrundlagen, beschleunigte Verfahren und gezielte Förderanreize für qualitätsvolle Nachverdichtung und maßvolle Außenentwicklung. Laut den Auftraggebern der Studie muss die neue Bundesbauministerin Verena Hubertz ihre Ankündigungen zur Ausweisung neuer Baulandflächen nun schnell in die Tat umsetzen. Nur auf ausreichend Flächen lässt sich mehr „bauen, bauen, bauen”.

Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) bei der Vorstellung des Wohnungsbau-Turbos
(Foto: Stephan Falk, BAUBILD.COM)
 

Die InWIS-Studie „Wohnungsbau braucht (mehr) Fläche” steht zum kostenlosen PDF-Download unter inwis.de oder hier (Direktdownload) zur Verfügung und wurde von den folgenden Verbänden beauftragt:       

  • Bundesarchitektenkammer e.V. (BAK)
  • Bundesverband Baustoffe - Steine und Erden e.V. (bbs)
  • Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel e.V. (BDB)
  • Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V. (BFW)
  • Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e. V. (DGfM)
  • Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (GdW)
  • Verband Privater Bauherren e.V. (VPB)
  • Zentralverband Deutsches Baugewerbe e.V. (ZDB)

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