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Erwerbstätigkeit ab Rentenalter – bedeutsamer Beitrag zum Arbeitsmarkt

(28.11.2025) Laut aktueller Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) sind rund 7% der ab 66-Jährigen noch erwerbstätig, arbeiten durchschnittlich 19 Wochenstunden und auch in Berufen mit Fachkräftemangel. Je besser die gesundheitliche Verfassung und je höher das Ausbildungsniveau, desto größer ist die Erwerbsbeteiligung im Alter. Bei guter oder sehr guter Gesundheit arbeitet noch rund jeder Fünfte im Alter von 66 bis 69 Jahren. Das sind die wichtigsten Ergebnisse DIW-Studie, die von Forschern aus der Abteilung Staat und der Abteilung Kriminalität, Arbeit und Ungleichheit auf Basis von Daten des Mikrozensus 2022 erstellt wurde.

(Bild: DIW Berlin) 

„Auch jenseits der Regelaltersgrenze leisten Ältere einen bedeutsamen Beitrag zum Arbeitsmarkt, insbesondere wenn ihre Gesundheit gut ist und sie über höheres Ausbildungsniveau verfügen”, fasst Studienautor Johannes Geyer, stellvertretender Leiter der Abteilung Staat die Ergebnisse zusammen. Ko-Autorin Anna Bindler, Leiterin der Abteilung Kriminalität, Arbeit und Ungleichheit ergänzt: „Ob Menschen im Alter weiterarbeiten, hängt nicht allein von gesetzlichen Regelungen ab, sondern stark von individuellen Voraussetzungen.”

Selbstständige sind überdurchschnittlich stark vertreten. Ihr Anteil ist bei den erwerbstätigen Älteren mit 37,4 % deutlich höher als unter allen Erwerbstätigen, der neun Prozent beträgt.

Engpassberufe und Fachkräftemangel

Eine höhere Erwerbsbeteiligung Älterer wird häufig als Möglichkeit gesehen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Der Auswertung zufolge sind sie mit 23 % etwa genauso häufig wie Jüngere in Berufen tätig, in denen die Arbeitsnachfrage das Angebot nicht nur kurzfristig übersteigt. Etwas seltener hingegen sind sie in Berufen beschäftigt, in den der Fachkräftemangel lediglich droht. Dort arbeiten rund 40 % der Menschen, die jünger als 66 Jahre sind, aber nur 30 % der Älteren.

„Ältere lindern schon heute teilweise den zunehmenden Fachkräftemangel. Es sollte also verstärkt darauf hingearbeitet werden, dass ein höherer Anteil von Erwerbstätigen jenseits der Regelarbeitsgrenze im Arbeitsmarkt bleibt. Gesundheitsfördernde Maßnahmen, Fort- und Weiterbildung auch in höherem Alter oder Reformmaßnahmen im Steuer- und Sozialrecht können dies begünstigen”, sagt Peter Haan, Leiter der Abteilung Staat.

Der Vergleich zu z.B. Schweden und anderen Ländern mit höheren Erwerbsquoten im Alter, spricht dafür, dass es möglich ist, die Erwerbstätigkeit von Älteren zu steigern. „Auch Veränderungen in steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Regelungen sind entscheidend, beispielsweise eine Reform der Minijobregelung. Wichtig ist es, Anreize für mehr Erwerbstätigkeit und Arbeitsstunden zu schaffen. Das könnte vor allem dazu beitragen, die geringere Beschäftigung von älteren Frauen zu erhöhen. Hinzukommen sollte eine stärkere Unterstützung von RentnerInnen bei der Arbeitssuche”, so Hermann Buslei, DIW.

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