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2016 verhaltene Marktentwicklung bei Holzpellets

(19.2.2017) Die Pelletbranche blickt auf ein turbulentes Jahr 2016 zurück, das zudem hinter den Erwartungen zurückblieb. Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) bilanziert wie schon im Vorjahr, dass der niedrige Ölpreis den Heizungstausch und somit auch den Zubau von Pelletfeuerungen im Jahr 2016 gebremst habe - und das trotz guter Förderbedingungen und dem Aufbruchssignal, das von dem Pariser Klimaschutzabkommen ausging. Der angestrebte Zubau von 38.000 neuen Pelletkesseln und -öfen wurde jedenfalls 2016 nicht erreicht. Stattdessen wurden ...

  • nur rund 16.000 Öfen installiert sowie
  • 15.400 Kessel neu aufgestellt und
  • mit 1,95 Mio. Tonnen weniger Pellets in Deutschland produziert als prognostiziert.

Zwar konnte 2016 die 400.000ste Pelletfeuerung in Deutschland beklatscht werden (siehe Beitrag vom 6.1.2017) - gegenüber dem bereits schwachen Jahr 2015 (Zubau 32.500 Feuerungen) ist dies jedoch ein nochmaliger Rückgang um rund 3%.

Auch die hohen Fördersätze im Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien (MAP), die mit dem Aktionsprogramm Energieeffizienz (APEE) im Januar 2016 nochmal um 20% erhöht wurden (siehe Beitrag vom 3.1.2016), haben nicht zu einem Aufschwung am Wärmemarkt geführt.

vorsichtiger Optimismus

Eine gute Nachfrage in einigen Bundesländern zu Beginn des neuen Jahres lässt die Pelletbranche allerdings mit verhaltenem Optimismus in die Zukunft blicken: Für das Jahr 2017 geht der DEPV von einem Absatz von 33.000 Feuerungen (16.000 Kessel und 17.000 Pelletkaminöfen) aus. Damit würde der Gesamtbestand an Pelletfeuerungen auf knapp 454.000 Anlagen anwachsen.

Fördern und Fordern

DEPV-Vorsitzender Andreas Lingner bekräftigt seinen Appell an die Politik, die attraktiven Förderprogramme breiter zu kommunizieren: „Heizungsbetreiber kennen häufig weder das einem Heizungstausch zugrunde liegende Klimaschutzpotential noch die Höhe der aktuellen staatlichen Zuschüsse im mittleren vierstelligen Bereich. Neben dem ‚Fördern‘ kann auch ein moderates ‚Fordern‘ der Wärmewende auf die Sprünge helfen, wie Baden-Württemberg mit seinem EWärmeG zeigt. Daran sollten sich Bund und andere Länder ein Beispiel nehmen.“ Baden-Württemberg ist das einzige Bundesland, das auch im Bestand beim Heizungstausch einen gewissen Anteil an erneuerbaren Energien fordert. Der Marktanteil bei Pelletheizungen stieg im Südwesten von 17,1% im Jahr 2009 auf 23,6% im Jahr 2016 an. Demgegenüber ging in Bayern, wo die meisten Pelletfeuerungen betrieben werden, der Anteil im gleichen Zeitraum von 35,7 auf 27,4% zurück.

Produktion, Handel und Preis von Holzpellets in Deutschland

Auch die Pelletproduktion in Deutschland entwickelte sich 2016 nicht wie geplant. Der DEPV begründet dies mit dem schwachen Zubau an Feuerungen, dem warmen Winter 2015/2016 sowie dem kurzzeitigen Produktionsstopp der ehemaligen German-Pellets-Werke, bevor sie von neuen Eigentümern übernommen wurden - siehe u.a. Beitrag „German Pellets: Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung abgelehnt“ vom 11.2.2016.

1,95 Mio. Tonnen Pellets wurden im vergangenen Jahr in Deutschland hergestellt, was einen leichten Rückgang gegenüber der Produktion von 2015 (2 Mio. t) bedeutet. Der Verbrauch belief sich 2016 bundesweit auf 2 Mio. Tonnen.

„Die Rohstoffsituation in Deutschland ist weiterhin hervorragend. Auch wegen der wetterbedingten Nachfrage rechnen wir für das laufende Jahr mit einem Anstieg der Pelletproduktion auf 2,3 Mio. Tonnen“, betont DEPV-Vorsitzender Andreas Lingner.

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