PVD ermöglicht Armaturen mit Oberflächen im Belle Époque-Stil
- Für Axor Montreux kommt das PVD-Verfahren erstmals außerhalb des US-Marktes zum Einsatz
(21.7.2006) Im Februar präsentierte Axor, die Designermarke der Hansgrohe AG, die neue Kollektion Axor Montreux der Öffentlichkeit (Bild unten). Seit April werden die ersten Axor Montreux-Produkte ausgeliefert, darunter erstmals für den internationalen Markt auch Produkte, die mittels PVD-Technologie beschichtet werden. Bisher wurde dieses Beschichtungsverfahren nur für den US-Markt angeboten, jetzt arbeitet die Plasmabeschichtungsanlage im Schiltacher Axor-Werk auch für andere Länder auf Hochtouren.
PVD - das Kürzel steht für "Physical Vapor Deposition" und bedeutet soviel wie physikalische Beschichtung mit Dampf. Projektleiter Armin Waidele erklärt das Verfahren: "Die Oberflächenteile der Produkte kommen in eine Vakuumkammer. Dort wird ein Lichtbogen gezündet (Bild), der während des Prozesses an einem Stab aus Metall (Target) in der Mitte der Kammer hoch und runterwandert. Dieser Lichtbogen wird durch eine Spule am Target gehalten und durch ein Magnetfeld gesteuert. Aufgrund der hohen Wärmeentwicklung verdampft der Stoff Zirkon, aus dem das Target besteht. Dieser Dampf geht eine Verbindung mit Stickstoff ein, der während des Beschichtungsprozesses ebenfalls der Kammer zugeführt wird, und legt sich auf die zu beschichtenden Teile."
Für das PVD-Verfahren ist eine spezielle Anlage notwendig. Eine dieser Vakuum-Kammern befindet sich in Schiltach und vier weitere bei Hansgrohe USA in Alpharetta, Georgia. Diese Anlagen bestehen aus einer großen runden Kammer, in deren Mitte das zylindrische Target mit einer elektrischen Spule umgeben ist (Bild rechts). Um dieses Mittelteil herum sind Gestelle angebracht, auf denen die zu beschichtenden Teile fixiert werden. Wie im Planetensystem drehen sich die einzelnen Gestelle sowohl um sich selbst als auch um den Mittelpunkt (Bild). Diese Bewegung gewährleistet, dass die Teile überall gleichmäßig beschichtet werden. Vor der eigentlichen Beschichtung muss mittels aufwändiger Pumpentechnik ein Hochvakuum erzeugt werden. Erst unter den künstlich erzeugten "Weltraumbedingungen" kann der Lichtbogen gezündet und ein einwandfreies Beschichtungsergebnis sichergestellt werden.
Das Ergebnis: bemerkenswerte Oberflächen
Das besondere Verfahren ermöglicht, Axor Montreux auch in den
PVD beschichteten Oberflächen Brushed Nickel und Polished Nickel
Ausschlaggebend für die Farbgebung der Oberfläche sind das Target-Beschichtungsmetall Zirkon und Gase, welche der PVD-Kammer zugeführt werden. Je nach Stickstoffanteil können farblich unterschiedlichste Oberflächen erzeugt werden. Bei dunkleren Oberflächen wird zusätzlich noch Methan (Kohlenstoff) hinzugefügt, was vor allem bei der in Nordamerika beliebten Sonderoberfläche Oil Rubbed Bronce (ORB) notwendig ist, um ihre anthrazitfarbene Wirkung zu erzielen.
Die Hansgrohe AG bietet momentan fünf unterschiedliche Sonderoberflächen an, die mittels PVD-Verfahren erzeugt werden. Es handelt sich dabei neben den bisher genannten Brushed Nickel, Polished Nickel und ORB um Polished Brass (Messing poliert) und Edelmessing.
Warum das PVD-Verfahren?
Neben der Möglichkeit, Oberflächen jegliche Farbe zu geben, sprechen weitere Gründe für diese Technologie. Das PVD-Verfahren ist umweltfreundlich, denn es kommt ohne Wasser und Chemie aus. PVD-beschichtete Oberflächen sind außerdem kratzfester und korrosionsbeständiger als reine Chrom-Oberflächen. Auch aus diesem Grund passen sie zum schlichten Luxus und der zeitlosen Eleganz der Axor Montreux-Kollektion.
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siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen Badezimmer, Wasser-/Sanitärinstallation und Wellness bei Amazon
- Armaturen und Sanitärobjekte bei Baulinks