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Versteckte Kosten bei Brandschotts

(9.11.2007) Brandschutz ist aus der modernen Gebäudetechnik nicht mehr weg zu denken. Ein nicht unwesentlicher Teil des baulichen Brandschutzes sind Abschottungen von Kabeldurchführungen. Dazu stehen mit Mineralfaser-, Mörtel- und Schaumabschottungen sowie Brandschutzkissen und Kabelboxen viele Systeme zur Verfügung, die sich durch ihre Zulassungen für bestimmte Einsatzbereichen mehr und für andere weniger eignen.


nicht gerade optimal verlegte Kabel

Leider wird bei der Auswahl notwendiger Abschottungssysteme aus mangelnder Detailkenntnis noch zu oft nur auf den Preis geschaut. Bei Bauvorhaben werden Standardleistungen ausgeschrieben und von den Fachunternehmen zu Standardpreisen angeboten. Meist fällt die Wahl dann auf herkömmliche Schottsysteme mit Mineralfaserplatten, Brandschutzmörtel oder Schaumsteinen, da sie durch die geringen Materialpreise zunächst am wirtschaftlichsten erscheinen. Unter optimalen Bedingungen kann das auch durchaus der Fall sein.

Da die Brandschutzmonteure aber in der Regel immer erst nach der Kabelverlegung gerufen werden, müssen sie sich teilweise mit haarsträubenden Situationen auseinandersetzen - von optimalen Bedingungen keine Spur! Fachgerechtes Arbeiten ist dann extrem schwer oder sogar unmöglich. Immer wieder sind Rohbauöffnungen völlig überbelegt, so dass kein Schottmaterial mehr eingebracht werden kann. Kabel liegen kreuz und quer und in vielen Lagen übereinander.

In den Zulassungen geforderte Kabelabstände oder Randabstände können so nicht mehr eingehalten werden!

Die Konsequenz sind regelmäßig aufwendige Sonderlösungen, die zu kostspieligen Nachträgen führen. Die ursprünglich günstigen Standardabschottungen werden so wesentlich teurer als zunächst geplant war. Leider gibt es immer wieder Brandschutzfachfirmen, die aus Angst, Kunden zu verlieren, trotz der misslichen Situation beide Augen zudrücken und die Abschottungsmaßnahmen in Anlehnung an die jeweiligen Schottzulassungen ausführen.

(Nicht nur) eine Frage der Verantwortung

Mit dem Versuch, das beste aus der Situation zu machen, ist aber letztlich weder dem Bauherren noch der Brandschutzfirma geholfen. Dem Bauherren fehlt im Ernstfall die nötige Abschottung und die Fachfirma wird spätestens, wenn der Schaden entstanden ist, für die mangelhafte Ausführung zur Rechenschaft gezogen. Genau an diesem Punkt kann mit Kabelboxen, wie sie beispielsweise von der Firma Wichmann Brandschutzsysteme angeboten werden, die Situation verbessert werden.

Bei Brandschutzmaßnahmen ist das Grundproblem, dass die Kabelverlegung selten den Bedingungen entspricht, die in den Zulassungen der Schottsysteme gefordert werden. Dadurch aber, dass die Kabelboxen schon vor der Kabelbelegung eingebaut werden können, bieten sie die Möglichkeit, diesem grundlegenden Problem aus dem Wege zu gehen.


Vor der Kabelverlegung eingebaute Kabelboxen

Für die Kabelverlegung ist mit der offenen Box eine definierte Öffnung vorgegeben, durch die alle Kabel hindurch geführt werden, ohne dass sie falsch abgeschottet sein können. Der freie Innenraum der Boxen entspricht 60% der Schottfläche und kann zu 100% belegt werden. Und Randabstände oder Abstände zwischen Kabellagen müssen nicht eigens beachtet werden werden. Nach der Kabelverlegung wird die Box lediglich noch mit den "EasyFoam"-Stopfen und handelsüblichem Dichtstoff gegen Rauch und Schall abgedichtet.

Damit sind die meisten aus der Kabelverlegung resultierenden Probleme von vornherein ausgeschlossen. Der Brandschutz ist schon in der Rohbauphase gewährleistet und Nachtragsverhandlungen sind unwahrscheinlich. Der etwas höhere Materialpreis rechnet sich in jedem Fall, da die Montage weniger aufwendig ist, keine unangenehmen Überraschungen drohen und vor allem die Instandhaltung wesentlich günstiger ausfällt, als bei herkömmlichen Schotts.

Kabelboxen werden heute vor allem in Bereichen mit häufigen Nachinstallationen, z.B. Bürogebäuden, eingesetzt.

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