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Weltweit größtes Membrandach mit Stuttgarter Know-how

(8.2.2010) Rund 70 Mio. Besucher aus aller Welt werden zur Expo in Shanghai erwartet, die im Mai 2010 ihre Pforten öffnet. Unter dem Motto „Better City Better Life“ wird das Leben in den Städten des 21. Jahrhunderts im Mittelpunkt stehen.

Den zentralen Eingang bildet die „Expo Axis“, das neben dem Pavillon des Gastgeberlandes China bedeutendste und größte Bauwerk auf dem Gelände: Von der Eingangsachse, die auf 350.000 m² Nutzfläche zahlreiche Services für die Ausstellung bietet, werden die Besucher zu den Länder- und Themenpavillons weiter geleitet. Beschirmt werden sie dabei von einer der weltweit größten Membranüberdachungen, die mit 65.000 m² und einer freien Spannweite von fast 100 m die Grenzen des technisch Machbaren auslotet. Der Entwurf und die Planung für diese Konstruktion stammen aus Stuttgart - siehe auch Google-Maps.

Das Dach wird von Masten und sechs Stahl-Glas-Trichtern mit einer Höhe von 35 m und einer freien Auskragung von 70 m gehalten. Diese so genannten Sun Valleys lenken das Tageslicht in die Untergeschosse. Das Dachtragwerk knüpft an die weltweit beachtete Tradition des Stuttgarter Leichtbaus an, die vor allem auf Frei Otto und Jörg Schlaich zurück geht - beide sind ehemalige Professoren an der Universität Stuttgart.

Der Entwurf für die Anlage stammt von Bianca Nitsch und Li Hong. Beide haben 2002 an der Fakultät für Architektur und Stadtplanung der Uni Stuttgart diplomiert und leiten heute das Architekturbüro SBA in Stuttgart und Shanghai. Die Konstruktion des Dachtragwerkes wurde von Knippers Helbig Beratende Ingenieure entwickelt. Prof. Jan Knippers leitet das Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen in Stuttgart und beschäftigt sich dort mit weit spannenden und effizienten Tragkonstruktionen.

By the way: Auch den Antrieb und das Bewegungskonzept für ein riesiges, interaktives Pendel, das das Kernstück der Energiezentrale des deutschen Expo-Pavillons bildet, haben Stuttgarter Wissenschaftler gemeinsam mit der Agentur Milla und Partner entwickelt. Die schwebende Kugel mit dem Gewicht eines Kleinwagens gerät auf Zurufe aus dem Publikum in Schwung und zeigt Bilder und Filme zum Expo-Leitthema „Better City, better Life“. Mehr dazu unter uni-stuttgart.de/uni-kurier/uk104/PDF/05_internationales.pdf.

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