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Protokollband „Sommerverhalten von Nichtwohn­gebäuden im Passivhaus-Standard“

(2.9.2012) Der Frage, wie sich Sommerbehaglichkeit in Passiv­haus-Nichtwohngebäuden wie Schulen, Büros und Sporthallen optimieren lässt, wurde während der 41. Sitzung des Arbeits­kreises kostengünstige Passivhäuser nachgegangen.

Bereits im Arbeitskreis 31 („Energieeffiziente Raumkühlung") wurden die grundlegenden Mechanismen, welche das sommer­liche Verhalten von Nichtwohngebäuden beeinflussen, berück­sichtigt. Die unterschiedlichen Strategien wurden im vorlie­genden Protokollband bewertet, aufgrund der praktischen Er­fahrungen aufgearbeitet und liefern nun Hinweise zur Verein­fachung des Planungsprozesses.

Die Minimierung interner Wärmelasten bleibt auch im Nicht­wohnbereich der Ausgangspunkt für sommerliche Behaglichkeit: Sie dient gleichzeitig der primärenergetisch bedeutsamen Einsparung elektrischer Energie und der Reduzie­rung der Betriebskosten - nicht zuletzt auch durch die Vermeidung konventioneller Klimatisierung. Des Weiteren gilt es, Solareinträge wirkungsvoll zu begrenzen. Hierfür werden Lösungen vorgestellt, insbesondere auch für die im Objektbereich häufiger anzutreffenden Pfosten-Riegel-Fassaden. Auch Horizontale Verglasungen werden an­gesprochen, hier gibt es hilfreiche Ansätze und Produkte. Gleichwohl erscheint die Situation noch nicht abschließend gelöst und robuste, kostengünstige Lösungen für bewegliche Verschattungen bleiben weiter auf der Agenda. Dies insbesondere, weil gerade bei größeren Verglasungen auf die solaren Gewinne im Winter nicht verzichtet werden kann.

Der Raumbeleuchtung als wesentlichem Beitrag zum Energiebedarf und zur inneren Wärmelast von Nichtwohngebäuden wird im Protokollband besonders Rechnung getra­gen: Durch möglichst weit reichende Tageslichtautonomie und optimierte Beleuch­tungseinrichtungen können hier substanzielle Einsparpotenziale erschlossen werden.

Einflussgrößen effizienter Raumbeleuchtung werden benannt, geeignete und bewährte Strategien vorgestellt. Die in den nächsten Jahren erwarteten Effizienzsteigerungen durch neue Technologien (insbesondere LED) eröffnen neue Möglichkeiten. Gut zu­gängliche Speichermasse spielt im Planungsprozess ebenfalls eine Rolle, insbesondere im Zusammenspiel mit anderen Anforderungen wie etwa der Raumakustik. Es sollte daher frühzeitig ein Konzept entwickelt werden, wie maximale Zugänglichkeit der Ge­bäudemassen (massive Wände und insbesondere Geschossdecken, evtl. mit Beton­kerntemperierung) mit den Erfordernissen der Raumakustik sinnvoll verbunden werden kann.

Durch vertiefende Studien wurden ebenfalls die Eigenschaften der vereinfachten Ge­bäudemodelle des PHPP zur Evaluierung des erwarteten Sommerkomforts untersucht. Ihre bekannte Robustheit und Genauigkeit konnten bestätigt werden, es konnte darü­ber hinaus aber auch der Grenzbereich der Anwendbarkeit klarer herausgearbeitet werden.

Praxisbeispiele aus Neubau und Sanierung illustrieren lebendig viele Punkte und Lang­zeiterfahrungen der Nutzer geben weitere wertvolle Hinweise. Förderer des Arbeits­kreises Phase V sind die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, proKlima - Der enercity-Fonds sowie die FAAG TECHNIK GmbH.

Die bibliographischen Angaben zum Protokollband:

  • Protokollband AK 41 – Sommerbehaglichkeit von Nichtwohngebäuden im Passivhaus-Standard,
  • 162 Seiten, Schwarzweiß
  • 33 Euro
  • Herausgeber und erhältlich beim Passivhaus Institut

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