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Wasserwirtschaft diskutiert Energieeffizienz-Potenziale

Logo International Water Association(19.9.2012) Die Steigerung der Energieeffizienz in der Wasser- und Abwasserwirtschaft gehört zu den zentralen Themen des Weltwasser­kongresses der 'International Water Association' im südkoreanischen Busan (16.-21.9.2012). "Die Senkung des Energieverbrauches und damit der Kosten sowie eine verstärkte Energieerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien rückt zunehmend auch bei Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsunternehmen in den Fokus", sagte Martin Weyand, Haupt­geschäftsführer Wasser/Abwasser des Bundesverbandes der Energie- und Wasser­wirtschaft (BDEW) zum Auftakt des Kongresses. Auf dem Weltwasserkongress, der als eine der wichtigsten internationalen wasserwirtschaftlichen Veranstaltungen gilt, dis­kutieren rund 3.000 Experten aus Wissenschaft und Forschung sowie von Wasserver­sorgungsunternehmen, Technologieproduzenten und industriellen Wassernutzern aktu­elle Trends und Entwicklungen.

"Die Bandbreite der Verfahren zur Energiegewinnung und zum Energiesparen im Was­ser- und Abwasserbereich ist inzwischen enorm. Als fast unumgänglich wird heute beim Energiesparen im Abwasserbereich der Austausch von Anlagenteilen durch ener­gieeffizientere Komponenten angesehen", so Weyand. Bekanntestes Beispiel seien die Anlagenteile zur Belüftung in der Kläranlage, denn diese können bis zu 40 Prozent der Gesamtenergie einer Kläranlage verbrauchen. Im Wasserwerksbereich komme insbe­sondere dem Wechsel von Bauteilen wie Pumpen eine besondere Bedeutung zu. Eine deutliche Reduzierung des Stromverbrauches sei auch durch eine Umgestaltung und Nutzung der Hochbehälterdrücke zur Einspeisung von Wasser in das Trinkwassernetz möglich.

In Deutschland wird für die Bereitstellung von 1000 Litern Trinkwasser durchschnittlich 0,51 kWh Strom benötigt. Der spezifische Pro-Kopf-Energiebedarf für die Trinkwasser­versorgung liegt bei 29 kWh pro Jahr. Zum Vergleich: Der Stromverbrauch einer modernen Kühl-/Gefrierkombination der Energieeffizienzklasse A++ liegt bei ca. 170 kWh pro Jahr. Abwasserbeseitigungsanlagen gehören zu den größten infrastrukturellen Energieverbrauchern, so dass die weitere energetische Optimierung neben eigener Energieerzeugung im Mittelpunkt steht. "Die Kläranlagen in Deutschland haben sich hier in den vergangenen Jahren erheblich verbessert, so etwa bei der Wärmeerzeu­gung: Die aus Klärgas erzeugte Wärme hat einen Anteil von 1,1 Prozent der Wärme­erzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland. Neben bewährten Verfahren entwickeln die Unternehmen neue Technologien, um Energie einzusparen oder zu gewinnen, beispielsweise im Bereich der Wärmerückgewinnung aus Abwasser", erläu­terte Weyand abschließend.

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