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Risiken bei Solaranlagen, wenn das Wasser nach einem Hochwasser sinkt

(11.6.2013) Auch wenn das Stromnetz abgeschaltet ist, sollten Hausbe­sitzer mit einer Photovoltaik-(PV-)Anlage auf dem Dach dringend einige wichtige Hinweise beachten, wenn ihr Haus von einem Hochwasser betroffen ist. Denn solange Licht auf die PV-Mmodule fällt und sich der Wechselrichter sowie der Anschluss an das Stromnetz in überfluteten Hausbereichen befindet, be­steht das Risiko eines Stromschlages oder einer Knallgasexplosion. Darauf weist aktuell der TÜV Rhein­land hin.

Befinden sich Wechselrichter und Anschlusskasten unter Wasser, nie den Anlagen nähern!!

Die Komponenten einer PV-Anlage stehen automatisch unter Spannung, sobald Licht auf die PV-Mo­dule fällt. „Einzige Ausnahme sind Anlagen, die über einen separaten Schalter stillge­legt werden können, der sich in der Nähe des Solargenerators im nicht überfluteten Bereich befindet,“, betont Willi Vaaßen, Experte von TÜV Rheinland. Bei Flutkatastrophen werde zwar das Wechselstromnetz vom Energieunternehmen  abgestellt; aber die Gleichspannungsleitungen und Anschlusspunkte zwischen den PV-Modulen auf dem Dach des Hauses und dem Wechselrichter stehen bei Sonneneinstrahlung weiter unter Spannung.

Explosionsgefahr durch Knallgas

Eine weiteres, gerne unberücksichtigtes Risiko besteht überdies, wenn sich der Wechselrichter in einem kleinen geschlos­senen Kellerraum befindet, der längere Zeit unter Wasser stand: An den Verbindungen können - abhängig von der Sonneneinstrahlung - Ströme zwischen Plus- und Minuspol durch das Wasser fließen. Dieser Strom ist in der Lage, elektroly­tische Vorgänge auszulösen. Das heißt: Das Wasser wird in Wasser- und Sauerstoff gespalten. Willi Vaaßen: „Sammelt sich Wasserstoff in schlecht gelüfteten Räumen, steigt das Explosionsrisiko, sobald eine Zündquelle ins Spiel kommt. Deshalb ist das wichtigste, bei beginnenden Aufräumarbeiten offenes Feuer unbedingt zu vermeiden und die Räume sofort sehr gut zu lüften.“

Generell empfiehlt der TÜV, Häuser mit PV-Anlagen, deren Kollektoren nicht oberhalb der Überflutung abzuschalten sind, durch einen ausgebil­deten Elektriker in der Nähe des Generators abklemmen zu lassen. Außerdem sollten beim Sinken der Flut und vor Beginn der Aufräumarbeiten die Anlagen zunächst von ausgebildeten Elektrikern und Installateuren kontrolliert werden, idealerweise von Mit­arbeitern des Betriebs, der die Anlage errichtet hat. Diese können mögliche Gefahren schnell ausschließen und notfalls die Anlage fachmännisch stilllegen, bis die elektri­schen Anlagen trockengelegt und auf Schäden kontrolliert worden sind.

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