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Werner Sobek wird für sein Lebenswerk mit dem Fritz-Leonhardt-Preis geehrt

Werner Sobek © A.T. Schaefer
Werner Sobek © A.T. Schaefer (Bild vergrößern)
 
Fritz-Leonhardt-Preis

(25.3.2015) Prof. Werner Sobek, u.a. Leiter des Instituts für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart, wird für sein Lebenswerk mit dem Fritz-Leonhardt-Preis ausgezeichnet. Der international anerkannte Ingenieur­preis ehrt herausragende Bauingenieure, die in außergewöhn­licher Weise Form, Funktion und Ästhetik bei der Ingenieur­baukunst vereinen.

Sobek ist der sechste Preisträger des Fritz-Leonhardt-Preises, der alle drei Jahre von der Ingenieurkammer Baden-Württem­berg (INGWB) mit Unterstützung des Verbands Beratender In­genieure (VBI) vergeben wird. Die diesjährige Auszeichnung wird am 4. Juli 2015 in der Stuttgarter Staatsgalerie verliehen. Namensgeber des Preises ist der weltweit renommierte Bauin­genieur und ehemalige Rektor der Universität Stuttgart, Prof. Fritz Leonhardt (1909-1999; u.a. Fernsehturm Stuttgart).

Kammerpräsident Prof. Stephan Engelsmann sagte zur Begrün­dung der Preisjury: „Werner Sobek ist einer der wichtigsten Bauingenieure der Gegenwart, eine charismatische Ingenieur­persönlichkeit, in deren Werk wir die Zukunft des Bauens ent­decken dürfen. Die Grundlage seines innovativen und visionä­ren Werkes bilden die Begriffe Formgebung, Materialoptimie­rung und Nachhaltigkeit. Entwickeln, Entwerfen und Konstru­ieren sind für Werner Sobek, einen der Wegbereiter des nach­haltigen Bauens, ganzheitlich zu betrachtende Prozesse. In seinen Projekten sind In­genieurwissenschaften und Gestaltungskompetenz unauflösbar miteinander verwo­ben.“

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, die an der Preisverleihung im Juli teilnehmen wird, gratulierte Sobek: „Werner Sobek ist nicht nur eine Koryphäe des innovativen Bauens in Stuttgart und weltweit, sondern auch ein Verfechter der Nachhaltigkeit, für den Emissionsschutz oder Ressourcenschutz genauso wichtig sind wie architekto­nische Ästhetik. Dabei lässt er sich von disziplinären Grenzen genauso wenig aufhal­ten wie von Landesgrenzen, was auch durch sein internationales Wirken eindrucks­voll belegt ist.“

Das Werk Werner Sobeks umfasst unterschiedliche Bereiche der Baukunst - angefan­gen bei Hochhäusern und Stadien über Fassaden und Sonderkonstruktionen sowie Verkehrsbauwerke bis hin zu Messeständen und Wohnhäusern. Beispiele sind die ...

  • wandelbare Überdachung des Stadiums Hamburg-Rothenbaum,
  • das verglaste Seilnetz des Rhön-Klinikums in Bad Neustadt,
  • die Messestände für AUDI, Deutsche Post und MERO,
  • die Glasfassaden des Sony-Centers in Berlin,
  • die weit spannende Stahlkonstruktion des Flughafens von Bangkok,
  • der Altar für den Besuch von Papst Benedikt XVI. 2011 in Freiburg oder
  • die Cité du design in St. Etienne.

Leichtbau und Transparenz sind Begriffe, die in seiner Arbeit eine große Rolle spielen. Stuttgart hat er unter anderem bereichert durch ...

  • das Mercedes-Benz Museum,
  • das Kunstmuseum und
  • sein Wohnhaus R128.

Im Juli 2014 wurde zudem das B 10 eröffnet - ein „Aktivhaus“, entwickelt nach dem Prinzip "Triple Zero": Das Gebäude soll demnach ...

  • null Energie benötigen, da es genügend selbst erzeugt,
  • null CO₂-Ausstoß produzieren und
  • null Abfall beim Rückbau hinterlassen.

Kurzbiografie von Werner Sobek

Werner Sobek wurde am 16. Mai 1953 in Aalen geboren. Er studierte Bauingenieurwe­sen und Architektur an der Universität Stuttgart unter anderen bei Jörg Schlaich, Klaus Linkwitz, Jürgen Joedecke und Frei Otto.

  • 1991 wurde er Professor für Tragkonstruktionen und konstruktives Entwerfen an der Universität Hannover.
  • 1992 gründete er die gleichnamige Firmengruppe, die heute mehr als 200 Mit­arbeiter an Standorten in Stuttgart, Frankfurt, Moskau, New York, Istanbul, London, Dubai und Sao Paulo beschäftigt.
  • 1994 wurde er an die Universität Stuttgart berufen, wo er zunächst die Nach­folge von Frei Otto antrat sowie 2001 zusätzlich auch die Nachfolge von Jörg Schlaich übernahm. Seitdem leitet er das von ihm gegründete Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart.
  • 2008 bis 2014 war er auch Mies van der Rohe Professor am Illinois Institute of Technology in Chicago.

Darüber hinaus lehrt er als Gastprofessor an zahlreichen Universitäten im In- und Aus­land. Sein Unternehmen, die Werner Sobek Group, ist ein weltweit tätiger Verbund von Planungsbüros für Architektur, Tragwerksplanung, Fassadenplanung, Nachhaltigkeits­beratung und Design.

Er ist außerdem Gründer und Vorsitzender der Initiative AED Architektur Engineering und Design in Stuttgart, er gehörte zu den Gründern der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB und saß ihr als Präsident vor - zur Erinnerung siehe auch Baulinks-Beitrag „Manfred Hegger löst Werner Sobek als DGNB-Präsident ab“ vom 11.6.2010. 2011 rief er mit anderen das Stuttgart Institute of Sustainability Stiftung e.V. (SIS) ins Leben, dessen Präsident er seither ist. Werner Sobek wurde für sein Schaf­fen mit einer Vielzahl in- und ausländischer Preise und Ehrungen ausgezeichnet, da­runter mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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