FG Bau: „Öffentliche Aufträge wenig attraktiv“
(16.7.2018) Nur 57% der Berliner und 63% der Brandenburger Bauunternehmen bewerben sich aktuell um öffentliche Aufträge - das ergab eine aktuelle Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg (FG Bau). Vor allem der hohe bürokratische Aufwand, und nicht auskömmliche Preise würden Unternehmen davon abhalten, sich an öffentlichen Ausschreibungen zu beteiligen. Zudem werde die Beantragung von Genehmigungen erschwert durch ...
- zu komplizierte Verfahren,
- Personalnot in der öffentlichen Verwaltung und
- undurchsichtige Verwaltungsstrukturen .
FG Bau Präsident Klaus-Dieter Müller fordert deshalb: „Wir brauchen leistungsfähige Behörden mit schlanken Strukturen, eindeutigen Zuständigkeiten und effektiven Verwaltungsprozessen - ob bei Vergaben oder Genehmigungen.“ Zudem müsse die öffentlichen Hand ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass seriöse Bauunternehmen ihren Preis haben: „Das Bereitstellen guter Arbeits- und Ausbildungsplätze, die Fortbildung der Mitarbeiter, das gesetzestreue Abführen von Sozialleistungen und viele Qualitätsmaßnahmen wirken sich auf den Preis aus. Die privaten Auftraggeber haben das längst erkannt.“
Grundsätzlich blickt die Baubranche optimistisch in die Zukunft. Gut 95% der befragten Unternehmen schätzen ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend ein. Mehr als jedes zweite Bauunternehmen in Berlin und Brandenburg geht von einer steigenden Umsatzentwicklung bis zum Jahresende aus – egal ob Hochbau, Straßen- und Tiefbau oder Ausbau.
Größte Herausforderung bleibt die Fachkräfte- und Nachwuchsentwicklung. Über die Hälfte der Mitgliedsbetriebe will versuchen, bis zum Jahresende weitere Mitarbeiter einzustellen. Und obwohl die Unternehmen in der Azubi-Akquise einen breiten Maßnahmenstrauß bedienen, blieb in Berlin und Brandenburg eine Vielzahl der Ausbildungsplätze unbesetzt.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Tausende TGA-Ingenieure fehlen der öffentlichen Bauverwaltung (1.5.2019)
- PwC-Studie zum Wachstum in der Bauzuliefererindustrie bis 2021: „Die fetten Jahre sind vorbei“ (10.3.2019)
- Bauverbände erwarten für 2019 850.000 Beschäftigte (17.12.2018)
- HDB und ZDB zum Eckpunktepapier der Bundesregierung zur Zuwanderung (2.10.2018)
- ZDB für mehr Zuwanderung (19.8.2018)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Kein Abriss, keine Privatisierung und BER soll 2020 fertig werden (27.3.2018)
- Bundesvereinigung Bauwirtschaft identifiziert 3 große Baustellen in Deutschland (10.12.2017)
- Chaos in Berliner Bauverwaltung (20.3.2016)
- FG Bau Berlin und Brandenburg begrüßt geplante Personalaufstockung in den Bauämtern (19.4.2015)
siehe zudem:
-
Bauunternehmen sowie Baubranche auf Baulinks