DIN Certco warnt: Mangelhafte Holzpellets können Heizungen beschädigen
(4.8.2019) Für den reibungslosen Betrieb von Pelletheizungen ist die Qualität der Holzpellets entscheidend: Entsprechen die Pellets nicht ISO 17225-2:2014-09, besteht die Gefahr, dass die Heizleistung sinkt und im schlimmsten Fall die Heizung Schäden davonträgt.
Fanny Saß, Expertin für die Zertifizierung von Holzpellets bei DIN Certco, einem Tochterunternehmen von TÜV Rheinland, warnt: „Verbraucher sollten ihre Pellets keinesfalls aus anonymen Quellen kaufen. Gerade bei Online-Schnäppchen unbekannter Herkunft besteht die Gefahr, dass die Ware die Heizung schädigt und dann nicht mehr reklamiert werden kann.“ Der Name des Herstellers und das Produktionsjahr sollten in jedem Fall bekannt sein. Ist das Produkt zusätzlich nach DINplus oder ENplus zertifiziert, sollten die Pellets keine Schäden in der Heizung anrichten.
Staubentwicklung beim Befüllen vermeiden
Zur Erinnerung: Holzpellets dürfen nur aus unbehandelten Holzresten wie Hackschnitzeln und Säge- oder Hobelspänen gepresst werden. Lediglich die Zugabe von maximal zwei Prozent Stärke oder Melasse als Presshilfsmittel sind zugelassen.
„Bei der Zertifizierung der Ware prüfen wir, ob zum Beispiel Schadstoffe wie Blei oder Quecksilber enthalten sind und wie hoch der sogenannte Feinanteil ist“, erklärt Frau Saß. „Ein zu hoher Feinanteil trägt zu einer stärkeren Verrußung des Ofens bei, wovon auch die Sichtscheibe betroffen sein kann.“ Für den reibungslosen Betrieb der Heizung ist außerdem die richtige Größe der Pellets von Bedeutung: Eine Länge von vier Millimetern ist das optimale Maß, damit die Pellets die Förderschnecken in den Öfen problemlos passieren.
Feuchtigkeit macht Pellets unbrauchbar
Auch die Verbraucher können zum reibungslosen Betrieb ihrer Holzpellet-Heizung beitragen - beispielsweise hinsichtlich der richtigen Pellet-Lagerung. „Es ist wichtig, Feuchtigkeit komplett auszuschließen“, mahnt Frau Saß Saß. Selbst bei kurzfristiger Befeuchtung quellen die Pellets auf und sind sofort unbrauchbar.
Auch die Größe des Lagers kann von Bedeutung sein. Da die Lieferkosten relativ hoch sind, empfehlen sich größere Bestellungen, um Kosten zu sparen. Alternativ kann es sich rechnen, beispielsweise mit den Nachbarn gemeinsame Bestellungen aufzugeben.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
ausgewählte weitere Meldungen:
- Rekordproduktion von Holzpellets 2018, Absatz von Pellet-Feuerungen moderat gestiegen (17.2.2019)
- Verfeuerung der gesamten deutschen Holzernte deckt nur 4% des Energieverbrauchs (8.10.2017)
- Pelletzertifizierung ENplus macht ernst (19.2.2010)
- A1, A2 und B: Europaweit einheitliche Holzpellets (16.9.2009)
siehe zudem:
- Pelletheizung und erneuerbare Energien auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen BImSchV, Kachelöfen und Kamine und Heizungstechnik