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Rekordproduktion von Holzpellets 2018, Absatz von Pellet-Feuerungen moderat gestiegen

(17.2.2019) Die Energiewende am Wärmemarkt kommt in Deutschland weiterhin kaum voran, wie der nur moderate Zuwachs an erneuerbarer Bioenergie im Jahr 2018 zeigt. Auch Pelletfeuerungen (Zentralheizsysteme und Kaminöfen) wurden nicht in dem von der Branche erhofften Umfang installiert, berichtet der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) in seiner Jahresbilanz. Mit rund 33.000 Pelletfeuerungen übertraf der Absatz insgesamt das Vorjahresergebnis um knapp 3%.

Nichtsdestotrotz erfährt der Energieträger Holzpellets in Deutschland eine steigende Nachfrage. Mit über 2,4 Mio. t wurden 2018 so viele Holzpresslinge wie noch nie her­gestellt - und das auf Grundlage eines breiten, heimischen Restholzangebots aus den Sägewerken. 2,13 Mio. t davon wurden in rund 460.000 Pelletfeuerungen im Inland verbraucht, der Überschuss exportiert. Trotz wenig geänderter Rahmenbedingungen geht der DEPV für 2019 von einem leichtem Marktwachstum aus.

Produktion und Verbrauch von Holzpellets in Deutschland

Holzpellets passen zu Deutschland: Der größte mitteleuropäische Holzvorrat in den Wäldern und die höchste Sägewerksdichte bietet für die Presslinge eine große Menge an Holzspänen und Hackschnitzeln, die beim Einsägen als Sägeresthölzer anfallen. Auf dieser Basis wurden hier im Jahr 2018 2,415 Mio. t Holzpellets produziert. Im Vergleich zum Vorjahr (2,25 Mio. t) ist das eine Steigerung von 7,3%. Vor zehn Jahren betrug der Wert noch knapp 1,5 Mio. t. Für 2019 Jahr rechnet der DEPV mit einem moderaten Anstieg der Pelletproduktion auf 2,5 Mio. t.

Die in Deutschland produzierten Presslinge sind nahezu komplett nach dem ENplus-Zertifizierungssystem ausgezeichnet und dabei zu 98% in der Premiumklasse ENplus A1. Zwei Drittel der in Deutschland verbrauchten Pellets werden mittlerweile auch vom ENplus-zertifizierten Brennstoffhandel geliefert. Verwendung finden die Holzpresslinge bundesweit vom Pelletkaminofen über die Heizung im Ein- und Zweifamilienhaus, größerem Wohnungsbau, Gewerbe und in kommunalen Bauten, bis hin zur Prozesswärmeerzeugung beispielsweise in der Nahrungsmittelproduktion oder Pharmaindustrie. 

Markt für Pelletfeuerungen in Deutschland

Mit rund 33.200 im Inland abgesetzten Pelletfeuerungen wurde das Vorjahresergebnis (32.300) um knapp 3% übertroffen. Zugebaut wurden im Einzelnen ...

  • 18.000 Pelletkaminöfen,
  • 12.500 Pelletkessel (-3% laut jüngster BDH-Auswertung für 2018) und
  • 2.000 wasserführende Pelletkaminöfen mit einer Leistung bis 50 kW sowie
  • 725 Kessel/Pellet-KWK-Anlagen größer 50 kW.

Wie der DEPV vorrechnet, wurden durch Pelletfeuerungen 2018 bundesweit insgesamt rund 10,5 Terawattstunden (TWh) Endenergie zur Verfügung gestellt, was etwa 6% der erneuerbaren Energien im Wärmesektor bzw. knapp 1 Prozent des gesamten Wärmeverbrauchs in Deutschland ausmachte.

„Damit sind wir nicht zufrieden“, erklärte DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele: „Der Anteil erneuerbarer Energien am Wärmemarkt ist mit rund 14 Prozent generell zu niedrig. Die politischen Maßnahmen zur Energiewende im Gebäudebereich greifen nicht, denn vor Ort werden die Menschen mit diesem Thema nicht erreicht. Die moderne Holzenergie in Form von Pellets, das heißt, automatische, effiziente Systeme, die einen hochwertigen und sauberen Energieträger komfortabel und emissionsarm nutzen, sind praxiserprobt und könnten einen deutlich höheren Anteil erzielen.“ Dennoch zeigte sich Bentele hinsichtlich der mittelfristigen Entwicklung zuversichtlich, „denn zur ökonomischen Umsetzung der Energiewende wird man an der breit verfügbaren, preiswerten und mit hoher Klimaschutzrelevanz verbundenen Pelletfeuerung nicht vorbeikommen!“

Für das Jahr 2019 rechnet der DEPV mit der Zunahme des Zubaus an Pelletfeuerungen um knapp 1.600 auf 34.800 Anlagen (gegenüber rund 33.200 Feuerungen 2018), davon jeweils etwa die Hälfte Pelletkaminöfen.

Stabiler Pelletpreis

Der Preis für Pellets war 2018 stabil. Im Jahres-durchschnitt zahlten Heizungsbetreiber für eine Tonne Pellets 247,39 Euro, was 4,95 ct/kWh entspricht. Das waren 3,15% mehr als im Vorjahr, aber 9,3% weniger als 2013. Heizöl war 2018 im Schnitt mit 7,01 ct/kWh knapp 41,7% teurer als die Holzpresslinge, Gas war mit durchschnittlich 5,92 ct/kWh 19,6% teurer.

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