Austrotherm: Korrekt ausgeführte Sockeldämmung unter Einbeziehung der Norm DIN 4108-10
(5.6.2025) In der überarbeiteten Norm DIN 4108-10 ist seit November 2021 der Sockelbereich mit der Anwendung „WAS” geregelt. Neben der Funktion als Wärmedämmung und der Vermeidung von Wärmebrücken muss die Sockeldämmung Spritzwasser sowie mechanischer Belastung trotzen. Aus diesen Gründen sind wasser- sowie feuchtebeständige Dämmplatten, z.B. aus Extruderschaum (XPS), zu verwenden.
Laut Angaben des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) sind geprägte oder raue XPS-Dämmplatten für Sockelbereiche geeignet. Diese können verputzt, gestrichen, verfliest oder mit Klinkerriemchen versehen werden. Glatte Dämmplatten, wie sie im Perimeterbereich verwendet werden, seien, ebenso wie ein Aufrauen der Oberfläche, nicht geeignet. Ist bei bereits bauseits verlegten Dämmplatten die Eignung nicht erkennbar, sind diese zu entfernen oder Bedenken z.B. nach VOB/B § 4 (3) anzumelden.
Sockel- und Querschnittsabdichtung erforderlich
Neben der üblichen Feuchtebeanspruchung wird der Sockel durch Oberflächen- und Spritzwasser, Frost und Schmutz sowie mechanische Belastungen beansprucht. Um zu verhindern, dass an dieser potenziellen Schwachstelle Wasser eindringt, muss die Sockeldämmung die Anforderungen der Spritzwasserzone W4 nach DIN EN 18533 erfüllen.
Hiernach ist eine Sockel- und Querschnittsabdichtung erforderlich. Die Sockelabdichtung ist so zu planen, dass sie ca. 15 cm unter Geländeoberkante und ca. 40 cm (nach DIN 4108-10 max. eine Plattenbreite) über Geländeoberkante liegt. Eine Querschnittsabdichtung aus einer kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtung (PMBC = Polymer Modified Bitumenous Coating) ist nicht mehr zulässig. Diese ist mit einer flexiblen mineralischen Dichtungsschlämme auszuführen.
Wärmebrücken vermeiden | einheitlichen U-Wert erreichen
Da Keller meist aus Beton bestehen, weisen sie i.d.R. deutlich schlechtere Dämmeigenschaften auf, als das Mauerwerk darüber. Ziel der Dämmung im Sockelbereich muss also sein, Wärmebrücken zu vermeiden und den U-Wert über die gesamte Fassade gleich niedrig zu halten.
Sockeldämmplatten bedürfen keiner bauaufsichtlichen Zulassung. Trotzdem empfiehlt es sich, Sockeldämmplatten mit Eignung für Abdichtungen im Spritzwasserbereich nach DIN 18533 W4 zu verwenden.
Austrotherm XPS Premium P | Austrotherm XPS Plus P und TOP P
Solche speziellen Sockeldämmplatten stellen bspw. die Austrotherm XPS Premium P sowie Austrotherm XPS Plus P und TOP P dar. Sie bestehen aus kapillar nicht wasserleitendem XPS. Die λ-Werte der Produkte von Austrotherm liegen bei 0,027 W/mK beziehungsweise bis 0,039 W/mK.
Ein Beispiel zeigt die mögliche Anwendung in der Praxis
Die eingesetzten XPS-Dämmplatten besitzen folgende Wärmedämmeigenschaften:
- Fassade: 160 mm, 0,032 W/mK mit U-Wert der Dämmung 0,193 W/(m²K)
- Sockel: 140 mm, 0,028 W/mK mit U-Wert der Dämmung 0,193 W/(m²K)
- Perimeter: 180 mm, 0,036 W/mK mit U-Wert der Dämmung 0,193 W/(m²K)
bei WE 1.1/1.2 nach DIN 18533
oder
- Perimeter: 205 mm, 0,041 W/mK mit U-Wert der Dämmung 0,193 W/(m²K)
bei WE 2.1/2.2 nach DIN 18533
Dies ist allerdings nur rein rechnerisch zu verstehen. Denn auf dem Markt erhältlich sind nur Platten in einer Stärke von 220 mm, die jedoch mit 0,041 W/mK einen U-Wert von 0,181 W/(m²K) erzielen.
Durch diese Konstruktion ergibt sich auch ein Rücksprung des Sockels gegenüber der Fassadendämmung, sodass eine Tropfkante ausgebildet wurde.
Verarbeitung
- Aufbringen der Sockeldämmplatten mittels mineralischer oder kunstharzgebundener Kleber
- Verkleben vollflächig oder im Punkt-Wulst-Verfahren auf die vorhandene Bauwerksabdichtung
- Eine mechanische Befestigung ist möglich (Anbringung der Dübel erst ab 30 cm oberhalb der Geländeoberkante)
- Die Sockeldämmplatten sind mit einer geprägten Oberfläche ausgestattet und können direkt beschichtet, verputzt, gestrichen oder mit Klinkerriemchen versehen werden
Fehlerquellen
- Die häufigste Fehlerquelle stellt die Verwendung gleicher Dämmplatten im Sockel- wie auch im Perimeterbereich dar.
- Der Übergang zwischen Perimeterdämmung und Sockeldämmung stellt hohe Anforderungen an eine exakte Verarbeitung.
- Auch stellen flächige Putzflächen ohne Trennung von Fassaden- und Sockelbereich aufgrund der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten eine Fehlerquelle dar.
- Um ein ganzheitliches Wärmekonzept zu erreichen, sind die Wassereintragsklassen gemäß Bodengutachten unbedingt zu beachten.
- Voraussetzung für den Einsatz von Sockeldämmung als Auftriebssicherung im drückenden Wasser ist, dass die Sockeldämmplatten verdübelt werden.
Weitere Informationen können per E-Mail an Austrotherm Dämmstoffe angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
ausgewählte weitere Meldungen:
- Puren: Dämmstoffkur für AOK-Nordseeklinik (28.3.2025)
- Shower Board: Einbaufertige und wasserdichte bodengleiche Duschelemente von Austrotherm (18.3.2025)
- Bachl übernimmt das Styrodur-Geschäft von BASF (9.1.2025)
- Austrotherm Dämmplatten unter Senioren-Wohnanlage in Emden eingesetzt (8.10.2024)
- Neuauflage der VDPM-Qualitätsrichtlinien für WDVS-Dämmstoffe (7.10.2024)
- Thermische Sanierung von Kellerräumen mit Austrotherm XPS TOP Drain (2.7.2024)
siehe zudem:
- Dämmstoffe, Gebäudeabdichtung im Baustoff-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher über Bauwerksabdichtung bei Amazon