Merkblatt: Schnittstelle Bauwerksabdichtung - Baukörperanschluss bodentiefer Elemente 

(4.12.2025) Um die kritische Schnittstelle zwischen den Gewerken und der Bauwerksabdichtung besser zu managen, haben alle beteiligten Verbände unter Federführung des ift Rosenheim gemeinsam das Merkblatt MO-05/1 „Schnittstelle Bauwerksabdichtung – Baukörperanschluss bodentiefer Elemente – Anforderungen an die Planung und Ausführung” erstellt.

Das Merkblatt MO-05/1 soll eine verlässliche Grundlage für die fachgerechte Planung und Ausführung bieten. Praxisbeispiele, Abbildungen, Tabellen und normative Hinweise liefern praxisnahe Hilfestellungen für Hersteller, Montagebetriebe, Zulieferer und Planer.

Kritische Gewerkeschnittstelle: gemeinsame Grundlage erforderlich

Die Schnittstellen zwischen den unterschiedlichen Baugewerken sind Schlüsselstellen bei der Planung und Errichtung von Gebäuden – insbesondere bei der Montage bodentiefer Fenster, Türen, Fassaden und Tore, die im Einzugsbereich der Bauwerksabdichtung zu erdberührten Bauteilen oder zu Dach- bzw. Terrassenabdichtungen (z.B. Dächern, Balkonen oder Loggien) liegen.

Werden Türschwellen barrierefrei ausgeführt, steigt die Komplexität in Planung und Ausführung weiter an. Die Regelwerke der beteiligten Gewerke sind dabei häufig weder interdisziplinär noch ausreichend praxisnah. Um Zielkonflikten und Auseinandersetzungen zwischen den Gewerken – Herstellung und Montage der Bauelemente, Gebäudeabdichtung inklusive Entwässerung sowie Rohbau oder Wärmedämmverbundsysteme – vorzubeugen, wurde das Merkblatt MO-05/1 gemeinsam von allen beteiligten Verbänden erarbeitet.

Inhalt des Merkblattes

Zunächst wurden zentrale Begrifflichkeiten abgestimmt (z.B. Regeleinbau nach DIN 18531, DIN 18533 oder Flachdachrichtlinie, maximale Wasseranstauhöhe / max. WAH) und durch Neudefinitionen ergänzt (z.B. Stauwasserdichtheit, Anschlussflansch). Anschließend konnten gemeinsam sinnvolle Anforderungen und praktikable Lösungen entwickelt werden, die beschreiben, wie, wo und von wem die Abdichtungsebenen der Bauelemente dauerhaft und sicher an die Gebäudeabdichtung anzuschließen sind. Neu eingeführt wurde unter anderem der Anschlussflansch. Darüber hinaus enthält das Merkblatt detaillierte Beschreibungen sowie Vorlagen für den Planungsablauf, die Planungsaufgaben und die Zuständigkeiten.

Fazit

Eine dauerhafte, funktionstüchtige sowie fachgerechte Montage und Abdichtung bodentiefer Elemente erfordert eine vorherige Planung, Abstimmung und Koordination aller Beteiligten (Auftraggeber, Planer, Fachplaner, ausführende Gewerke) sowie eine klare Aufgabenverteilung. Monteure sollten keine Bauwerks-, Dach- oder Terrassenabdichtung übernehmen. Genau hier setzt das Merkblatt MO-05/1 an.