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Ziegelmassivdach contra Hitzestau und Fluglärm

(3.1.2006) Unter Deutschlands Dächern hat sich mittlerweile eine ideenreiche Wohnwelt etabliert. Poeten-Dachkammern à la Carl Spitzweg sind passé. Schräge, gemütliche Wände zeigen sich in attraktivem Aussehen und bieten vorzugsweise jungen Leuten das passende Ambiente. "Gleichwohl - eine schicke Wohnung unter dem Dach steht nicht automatisch auch für Ganzjahres-Wohnqualität. Insbesondere in heißen Sommern leiden viele Nutzer unter fast unerträglicher Hitze, die auch nachts kaum weichen will. Kommen starke Verkehrs- sowie wachsende Fluglärmbelastungen hinzu, sinkt der Behaglichkeitspegel erheblich", weiß der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V., Bonn.

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Aus Sicht der Ziegelindustrie sei "der sommerliche Wärmeschutz unter Dächern mit einem herkömmlichen 'leichten' Dachstuhl meist nur mit erheblichem Mehraufwand leistbar ebenso wie ein ausreichender Schallschutz." Dabei müsse deutlich getrennt werden zwischen der Bauart des Dachstuhls (massiv oder aus Holz) und der Dacheindeckung. Maßgeblich für den sommerlichen Wärmeschutz sei die Bauart des tragenden Dachstuhls und nicht das Dacheindeckungsmaterial.

Mit dem Ziegelmassivdach - der "größten Innovation jüngster Ziegelanwendung", so der Bundesverband - "bietet sich eine wirkungsvolle keramische Problemlösung für den Dachstuhl und eine ideale Ergänzung zu dem seit Jahrhunderten bewährten Ziegeldach. Mit dem massiven Dachstuhl werden die positiven Eigenschaften von Ziegelwänden und -decken aus unteren Wohngeschossen auch in den Bereich der Dachschräge eingebracht". Just an den Ort, der durch direkte Sonneneinstrahlung einer erhöhten Temperaturbelastung ausgesetzt ist. Damit einhergehen angenehmes, ausgeglichenes Raumklima im Sommer und Winter, ein besserer Schutz gegen Außenlärm dank der massiven Ziegelelemente.

Nach Verbandsinformationen handelt es sich bei dem geneigten Ziegelmassivdach um eine schräg gestellte Ziegelelementdecke, deren Einzelelemente je nach Deckenstärke in Längen bis zu 8.50 m in modernen Ziegelwerken produziert und einbaufertig zur Baustelle geliefert werden. Die massiven Fertigplatten, zwischen 19 und 28 cm dick, werden im Dachrohbau entsprechend nebeneinander positioniert und nach minimalen Schalungs-, Montier- und Betonierarbeiten zu einer selbst tragenden Dachkonstruktion ausgebildet. In kürzester Zeit entsteht ein stützenfreier, dauerhaft wind- und regendichter Dachraum. Der restliche Dachaufbau - wie Lattung / Konterlattung - kann mit Hilfe von Dübeln eingebaut werden.

Geneigte Ziegelmassivdächer werden je nach Dachform in Sparren- oder Schottenbauweise ausgeführt:

  • Bei der Sparrenbauweise verläuft die Spannrichtung der Elemente zwischen First und Traufe mit Auflagerung an Fuß und First. Diese statisch anspruchsvollere Bauweise eignet sich für größere Hausbreiten ohne Zwischenwände und für Dächer mit vielen Gauben.
  • Bei der Schottenbauweise verläuft die Spannrichtung parallel zum First. Tragende Zwischen- und Wohnungstrennwände dienen als Auflager. Sie kann deshalb bei Reihen- und Doppelhäusern rationell verwendet werden.

Nach Fertigstellung incl. Dachaufbau zeigt sich das Dach optisch in gewohntem Erscheinungsbild. Wie die im Bundesverband Ziegelindustrie angesiedelte Arbeitsgemeinschaft Ziegelelementbau e.V., betont, sei "bei konsequenter Durchplanung eine Ziegelmassivdachkonstruktion in der Regel nur geringfügig teurer als eine reine Holzkonstruktion mit Dämmschichten, Luftsperren und gedichteten Anschlussfugen. Der Mehrwert dagegen ist erheblich."


Wirtschaftlich einsetzbar sind Ziegelmassivdächer nicht nur im Neubaubereich, sondern auch vermehrt im Bestand - bei Aufstockungen oder bei Rückbau schadhafter Flachdächer zu Gunsten geneigter Massivdächer. Die werkseitig produzierten, trocken gelieferten und ohne Hilfsschalung zu versetzenden Ziegelmassivbauteile bieten sich auch bei beengten Baustellen ohne Möglichkeit zur Materiallagerung an. Zudem wird mit vorgefertigten Ziegelelementen ein zügiger Bauablauf gewährleistet.

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