Warum Bims?
(27.1.2006) Insbesondere in einer Zeit, in der die Erkenntnis immer deutlicher in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rückt, dass eine künftige Versorgung mit Heizenergie nur über höhere Kosten sichergestellt werden wird, erlebt der Bimswandbaustoff eine Renaissance bei den kosten- und umweltbewussten Bauherren. Warum?
Was ist Bims?
Bims entsteht durch eine gasreiche vulkanische Eruption, bei der Magma aufgeschäumt wird. Chemisch unterscheidet sich Bims nur unwesentlich von üblicher Lava, er ist jedoch deutlich leichter, da er nur ein Drittel der Dichte von Lava besitzt. Das hochporöse, glasige Vulkangestein findet man in Deutschland in förderungswürdigen Mengen hauptsächlich am Laacher See und den daran in östlicher Richtung anschließenden Regionen im Neuwieder Becken. Also von der Eifel bis hin zum Westerwald. Das ist auch der Grund, warum die AG für Steinindustrie, einer der führenden Anbieter von Bims und Bimsprodukten (u.a. Leichtbetonsteinen), sich hier bereits 1921 angesiedelt hat. Denn auf Grundstücken, die zum Eigentum der AG für Steinindustrie bzw. Fürst zu Wied (Hauptaktionär der AG für Steinindustrie) gehören, befinden sich beachtliche Bimsvorkommen. Abgebaut wird Bims im Tagebau. Die Förderung ist umweltverträglich, da die Eingriffe in die Natur nur kurzzeitig und oberflächig erfolgen. Die Rekultivierung der überwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen ist nach der Bimsgewinnung problemlos möglich.
Das mineralische Material wird als Grubenbims verkauft oder in Bimswäschen und/oder Siebanlagen aufbereitet sowie weiterverarbeitet - und zwar meistens zu den schon seit weit über hundert Jahren bekannten und bewährten Bimswandbaustoffen, den Bimssteinen.
Wärmedämmung durch Poren
Entscheidend für die bemerkenswerte Wärmedämmung von Bimswandbaustoffen ist der hohe Porositätsgrad der amorphen, nicht kristallinen Bimskörner, der bis zu 85% betragen kann. Das bedeutet, dass ein Bimskorn bis zu 85 Volumenprozent aus Porenraum und nur zu 15 Volumenprozent aus fester Masse besteht. Für die Herstellung von Bimssteinen werden dem aufbereiteten, eventuell sogar gewaschenen Bims in einem vollautomatisch gesteuerten Fertigungsprozess Zement und Wasser beigefügt. Das erdfeuchte Gemisch wird in Formen "gerüttelt" und in großen Regallagern getrocknet. So entstehen mehr als fünfzig verschiedene Steingrößen mit unterschiedlichen Festigkeiten und Rohdichten, die vorgegebenen Normen und Zulassungen entsprechen.
Je leichter nun das verwendete Bimsmaterial ist, desto besser ist die Wärmeisolierung. Kennziffer dafür ist der so genannte Wärmeleitwert λ [Lambda]. Dieser bezeichnet die Leitfähigkeit eines Materials in der Einheit W/(mK); je niedriger der Wert ist, desto schlechter ist die Wärmeleitung und umso besser ist die Isolierung. Während traditionelle Bimssteine λ = 0,18 W/(mK) erreichen, können durch ...
- ausgesuchte Bimsqualitäten und
- besondere Anordnungen der Luftkammern in den Steinen
... so genannte Thermbims-Steine (z. B. der thermolith S-W super plus) λ-Werte von 0,11 W/(mK) oder besser erreichen. Die Produkte der AG für Steinindustrie dokumentieren, dass mit dem mineralischen Bims als Grundstoff sich hervorragende Isolationseigenschaften im Mauerwerk erreichen lassen.
Übrigens: Nicht nur für das Baugewerbe eignet sich der leichte Bims. Auch im Garten- und Landschaftsbau, für Dachsubstrate oder für Filteranlagen findet dieses besondere, vielfältig einsetzbare vulkanische Gestein Verwendung.
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