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Neuartige Fensterprofile aus faserverstärktem Kunststoff

(6.4.2008; fensterbau/frontale-Bericht) Auf der fensterbau/frontale hat Rehau eine neue Generation von Fensterprofilen vorgestellt: Geneo. Dabei handelt es sich um ein vollarmiertes Fensterprofilsystem, das den ebenfalls neuen Faserverbundstoff Rau-Fipro verwendet. Mit einem angegebenen Bemessungswert von bis zu Uf, BW = 0,8 W/m²K ist Geneo hoch wärmedämmend; und durch integrierte Funktionskammern für zusätzliche Wärmedämmung und eine Drei-Scheiben-Isolierverglasung soll sich deutlich kostengünstiger als bislang sogar Passivhaus-Niveau erreichen lassen.


Mit 86 Millimetern Bautiefe und einer ausgeklügelten Mehrkammer-Technologie sieht sich Geneo optimal gerüstet für erhebliche Energieeinsparungen. Dass das Profil bei 80 bis 90 Prozent aller Anwendungen ohne Stahlarmierung auskommt, wirkt sich ebenfalls positiv auf die Wärmedämmung aus: Wärmebrücken, die normalerweise durch integrierte Metallteile entstehen, entfallen damit:

  • Ohne ergänzende Dämmmaßnahmen lasse sich laut Rehau ein Uf von 1,0 W/m²K erreichen;
  • mit zusätzlichen Thermomodulen in den Armierungskammern (siehe rechts) könne man 0,91 W/m²K erzielen und
  • mit einem breiten Blendrahmen seien auch 0,85 W/m²K möglich.

Neben den wärmedämmenden Eigenschaften verweist Rehau auch auf die schalldämmenden. So sollen Fenster aus dieser Profilgeneration problemlos an den individuellen Lärmschutzbedarf angepasst werden können - und dies bis hin zur Schallschutzklasse 5.

Der hochstabile Faserverbundstoff Rau-Fipro und die optimierte Profilgeometrie machen tragende Stahlelemente in etwa 80 bis 90 Prozent der Anwendungsfälle überflüssig. Das integrierte, patentierte Verstärkungssystem IVS mit Schraubkanälen und zusätzlichen Queraussteifungen erhöht zudem an den entscheidenden Stellen des Gesamtsystems die Stabilität, damit Architekten und Bauherren - wie auf der fensterbau/frontale präsentiert - nicht auf schlanke Ansichten und großformatige Fensterelemente verzichten müssen. Geneo-Fensterprofile sind demnach ohne Stahlarmierung ebenso stabil wie herkömmliche Profile mit Stahlelementen, und sie sind bis zu 40 Prozent leichter - was nicht nur Einbau und Handling begünstigt, sondern auch die Anforderung an die Fensterbeschläge reduziert. Durch den Wegfall der Stahlarmierung bei Standardanwendungen wird neben einer Unabhängigkeit von den stetig steigenden Stahlpreisen, auch ein deutlich geringerer Aufwand für Fertigung und Lagerhaltung erzielt.

Mit Geneo sind Bauherren nicht auf Standardlösungen festgelegt. Selbst gebogene Elemente sind dank der guten Formbarkeit des Materials Rau-Fipro realisierbar. Dazu kann aus einer großen Vielfalt an Farben gewählt werden. Egal ob Folienkaschierungen (Holzdekore, Uni-Farben), Lackierungen oder Alu-Vorsatzschalen - alle Varianten seien witterungsbeständig, resistent gegen Umwelteinflüsse, hoch lichtecht und durch die glatte Rehau-Oberfläche auch pflegeleicht.

Einen weiteren Pluspunkt versprechen sich die Rehau-Entwickler von dem neuen Dichtungssystem von Geneo: Zum Öffnen und Schließen der Elemente seien so deutlich geringere Schließkräfte nötig als bisher. Und auch in Sachen Einbruchschutz könne Geneo punkten: Denn die Fensterprofile seien so robust, dass sie auch ohne Stahlarmierung guten Schutz vor unerwünschten Eindringlingen bieten. Als Beleg dafür verweist Rehau auf die Einbruchversuche des Institutes für Fenstertechnik IFT aus Rosenheim in der Widerstandsklasse 2 (WK 2), den das mit Rau-Fipro vollarmierte Fenster ohne nennenswerte Schäden überstanden habe. Darüber hinaus seien Fenster aus Geneo-Profilen je nach Bedarf in weiteren Einbruchschutz-Widerstandsklassen erhältlich.

Hinweis: Nicht verwechselt werden darf das neue Rehau-Fensterprofil aus dem Faserverbundstoff Rau-Fipro mit Fenstern aus GFK, denn GFK-Fenster ermöglich offensichtlich noch ganz andere Ansichtsbreiten (zuletzt im Beitrag "Im Selbstversuch: Glas und GFK als tragende Einheit" vom 19.2.2008).

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