Gute Gründe für neue Fenster
(20.6.2008) Heizung und Warmwasser machen nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur dena 85 Prozent des Energieverbrauchs in privaten Haushalten aus. Ein Großteil davon verschwindet unnötig durch undichte Fensterrahmen und Verglasungen mit schlechter Wärmedämmung nach draußen. Und das ist nicht der einzige Grund, veralteten Fenstern im Haus endgültig Lebewohl zu sagen. Der Verband der Fenster- und Fassaden-Hersteller (VFF) nennt die Vorteile einer Modernisierung.
Kalte Luft in Fensternähe sorgt für Gänsehaut
Besonders im Winter machen sich veraltete Fenster unangenehm bemerkbar: In ihrer
Nähe ist es kühl und zugig, da die Verglasungen schlecht dämmen und die
Fensterrahmen im Laufe der Jahrzehnte undicht geworden sind. Moderne
Wärmedämmverglasungen und vernünftig konstruierte, dichte Fensterrahmen schaffen
hier Abhilfe. Neue Wärmedämmfenster sind zum Beispiel über 100 Prozent besser
als alte Verbundfenster und sogar um das fünffache besser als einfachverglaste
Fenster, die unbedingt ausgetauscht werden müssen (siehe auch Beitrag "Nur
zehn Jahre alte Fenster können heuer große Energieverschwender sein" vom 27.9.2005).
Teure Heizwärme verpufft gleich doppelt durchs Fenster
Kalte Außenluft dringt durch undichte Fensterfugen, die Rollladenkästen und
Gurtdurchführungen ins Rauminnere und kühlt den Raum aus. Je stärker der
Winddruck, desto größer sind die Energieverluste. Gleichzeitig geht Energie auch
durch die Wärmeleitung der Fensterfläche, also schlecht dämmende Fensterscheiben
und Rahmen, nach außen verloren. Um den Raum dennoch angenehm warm zu halten,
muss die Heizung dann mehr Leistung bringen. Im Schnitt werden pro Jahr und
Quadratmeter Wohnraum 25 Liter Öl und mehr verbraucht - das ist zu viel. Auch
hier hilft der Einbau neuer Wärmedämmfenster: Bei einer durchschnittlichen
Fensterfläche in einem Einfamilienhaus von 25 Quadratmetern lassen sich mit dem
Einbau neuer Fenster schon bei den heutigen Energiepreisen 200 bis 400 Euro an
Heizkosten pro Jahr sparen (siehe auch Beitrag "Ritzen
und Spalten verbrauchen bis zu 30% der Heizenergie" vom 19.7.2004)
Verkauf und Vermietung werden zum Problem
Kein Mieter will in einer Energieschleuder wohnen. Angesichts ständig steigender
Energiepreise nehmen die Nebenkosten - auch "Zweitmiete" genannt - bei
Wohnungssuchenden einen immer größeren Stellenwert bei der Auswahl des passenden
Wohnraums ein. Gut, wenn die Wohnung auf dem neuesten Stand der Technik ist - so
lässt sie sich schneller vermieten. Völlig veraltete Fenster schrecken auch
Kaufinteressenten ab. Eine Modernisierung der Fenster erhöht also nicht nur den
Wohnkomfort, sondern steigert auch den Wiederverkaufswert der Immobilie.
Außerdem wirken sich neue Fenster positiv auf den Energieausweis aus. Mit neuen
Fenstern lassen sich auch ältere Gebäude leichter verkaufen.

Klimaschutz mit Durchblick
Veraltete Fenster und Glasfassaden sind oft die energetische Schwachstelle des
gesamten Gebäudes. Schon bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus können pro
Jahr bis zu 500 Liter Heizöl allein durch eine Erneuerung der Fenster eingespart
werden. Diese Menge entlastet die Atmosphäre um 1,3 Tonnen CO₂.
Neue Fenster sind also nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern schonen auch
die Umwelt - sie sind sozusagen Klimaschutz mit Durchblick (siehe auch Beitrag "Neue
Fenster: Fensterbranche startet bundesweite Klimaschutzkampagne" vom
1.2.2008)
Leichtes Spiel für Einbrecher
Moderne Fenster sollten nicht nur Hitze und Kälte, sondern auch Einbrecher
wirksam abwehren können. Einfach nur die Haustür abschließen und sich darauf
verlassen, dass schon nichts passieren wird, reicht schon lange nicht mehr aus.
In weit mehr als der Hälfte aller Einbrüche werden veraltete und unsichere
Fenster und Türen mit einfachsten Mitteln aufgehebelt - das ist eine Sache von
Sekunden. Den besten Schutz vor Dieben bieten Einbruch hemmende Fenster, die aus
speziellen Rahmen, Fensterflügeln und Beschlägen sowie aus besonders
widerstandsfähigen Verglasungen bestehen. Die meisten Hersteller bieten bereits
in der Standardausführung einen Mindesteinbruchschutz (siehe auch Beiträge "Sicherheitsgläser
Durchwurf- bis Durchschuss-hemmend" vom 19.2.2008 oder "asdf")
Fenstertausch geschickt finanzieren
"Viele gute Gründe sprechen also dafür, über einen Austausch veralteter Fenster
nachzudenken - es lohnt sich", sagt VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn. Denn
zahlreiche Fördermodelle helfen bei der Modernisierung. Sie reichen von
Zuschüssen für eine Energieberatung, über zinsgünstige Darlehen der
Kreditanstalt für Wiederaufbau bis hin zu Zuschüssen der Länder, Kommunen und
regionalen Energieversorger. "Wer einen Fensterfachbetrieb beauftragt, kann
zusätzlich Steuerermäßigung auf die Handwerkerleistungen geltend machen.
Immerhin gibt es bis zu 600 Euro pro Jahr zurück", rät Tschorn.
siehe auch für weitere Informationen:
- Fenster werden immer besser (11.8.2010)
- VFF: Hausbesitzer tauschen ihre Fenster nur alle 48 Jahre aus (11.8.2010)
- Neuer FVEE-Tagungsband über solares Bauen (23.5.2009)
- Rekord Fenster+Türen gewinnt den VFF-Marketingpreis 2009 (11.5.2009)
- Neues Fensterprofil für Passivhäuser von Inoutic (9.5.2009)
- weitere Details...
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- "Gestalten mit Glas" auf 405 Seiten (7.1.2008)
- BINE-Buch: Fenster - ein Hightech-Bauteil (6.12.2007)
- "Kleiner Montagehelfer" für die Baustellenmontage von Fenstern und Außentüren (6.12.2007)
- Fenster mit Einschubrollläden schließen Energieschlupflöcher (6.12.2007)
- Holzfenster sanieren statt austauschen (10.8.2007)
siehe zudem:
- Fenster, Rollladen, Fensterglas, Fenstertechnik, Wintergarten, Haustüren und Fassaden bei Baulinks
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