Der IVH reagiert: „Styropor ist nicht brandgefährlich“
(12.12.2011) Meldungen wie „Brandgefährliche Polystyrol-Fassaden“ oder „Wahnsinn Wärmedämmung“ verunsichern die Öffentlichkeit - konkret die NDR-Sendung „45 Min - Wahnsinn Wärmedämmung“ vom 28.11.2011. Diese Verunsicherung sei unbegründet, kontert der Industrieverband Hartschaum (IVH), denn für alle Baustoffe und damit auch für den Wärmedämmstoff Styropor gelten strenge Brandschutzanforderungen, die regelmäßig geprüft und überwacht würden.
Die Wärmedämmung von Gebäuden liefert einen wesentlichen und unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz. Für diesen Klimaschutz trägt jedermann persönlich Mitverantwortung. Wer deshalb z.B. seine Fassade nachträglich dämmen will, zeigt Verantwortung und greift gerne zum Dämmstoff EPS-Hartschaum (Styropor). Aussagen wie „Ein Feuer in einem Haus mit Polystyrol-Fassade kann verhängnisvoll sein!“ würden die Verbraucher zu Unrecht aus folgenden Gründen verunsichern. Der IVH argumentiert:
Das deutsche Baurecht einschließlich der baurechtlichen
Anforderungen an das Brandverhalten von Baustoffen ist streng und
deshalb eng gefasst. Dabei wird EPS-
Leicht entflammbare Dämmstoffe - oftmals falsch als leicht brennbar bezeichnet - sind in Deutschland als Wärmedämmung verboten. Nach den brandschutzrechtlichen Bestimmungen müssen alle Dämmstoffe im eingebauten Zustand mindestens der Baustoffklasse B2 entsprechen. B2 bedeutet normalentflammbar nach der deutschen Norm DIN 4102. Styropor, wie es z.B. in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) als Fassadendämmung eingesetzt wird, erfüllt die Baustoffklasse B1, d.h. es ist schwerentflammbar.
Die geforderte Schwerentflammbarkeit von Styropor muss regelmäßig geprüft und fremdüberwacht werden - und dies wird auch getan. Diese Prüfungen und Überwachungen werden ausschließlich von unabhängigen Prüfinstituten durchgeführt, die vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) in Berlin als Prüfstellen zugelassen sind. Die Verwendbarkeit von Styropor als schwerentflammbarer Wärmedämmstoff wird über allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen nachgewiesen. Diese Zulassungen sind ausgestellt vom DIBt. (Bild rechts aus dem Beitrag "Putzträgerbrandriegel in der WLG 035 mit beidseitiger Haftbeschichtung" vom 14.9.2011.)
Die in Deutschland ordnungsgemäß eingesetzten Wärmedämmverbundsysteme verfügen ebenfalls über bauaufsichtliche Zulassungen, die vom DIBt ausgestellt werden. Wie die Zulassungen für EPS-Hartschaum basieren die WDVS-Zulassungen auf umfangreichen bestandenen Prüfungen, die auch Originalbrandprüfungen bis hin zu Naturbrandversuchen umfassen. Alle erforderlichen Brandschutzmaßnahmen für das gesamte Fassadensystem (WDVS) sind in den Zulassungen festgelegt. Auch für WDVS unter Verwendung von EPS-Hartschaum ist eine regelmäßige Prüfung und Überwachung durch unabhängige Prüfinstitute in den Zulassungen vorgeschrieben. Die Zulassungen erlauben keinerlei Abweichung in der Zusammensetzung des WDVS und in seiner praktischen Ausführung.
Weitere Informationen zu WDV-Systemen mit EPS-Hartschaum können per E-Mail an IVH angefordert werden; und siehe auch Beitrag "Brandschutz und WDVS - auf 32 Seiten" vom 13.5.2010.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- IVH Industrieverband Hartschaum e.V.
-
FAQ zum Brandverhalten von EPS-Hartschaum
... erarbeitet vom Arbeitskreis Brandschutz des Fachverbandes WDVS unter Mitwirkung von Dipl.-Physiker Ingolf Kotthoff (Ing.-Büro für Brandschutz an Fassade, Leipzig); aus der Stellungnahme des Industrieverband Hartschaum und des Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme zur Darstellung des Brandverhaltens von WDVS in den Medien Dezember 2011.
- Brandgefährlich? Fraunhofer UMSICHT hat WDV-System mit Brandschutzputz getestet (11.7.2016)
- Absatzzahlen des Fachverbandes Wärmedämm-Verbundsysteme für 2011 positiv (19.3.2012)
- VPB: So lässt sich Brandgefahr an Fassaden reduzieren (19.1.2012)
- Neue Montagekonsole von SFS-intec für schwergewichtige Fenster in WDVS-Fassaden (17.12.2011)
- Diskreditierung der Fassadendämmung laut Deutscher Energie-Agentur "haltlos" (12.12.2011)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Stellungnahme des DIBt zu „brandgefährlichen Polystyrol-Fassaden” (12.12.2011)
- Diskreditierung der Fassadendämmung laut Deutscher Energie-Agentur „haltlos” (12.12.2011)
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- Putzträgerbrandriegel in der WLG 035 mit beidseitiger Haftbeschichtung (14.9.2011)
- Kompendium der Wärmedämmung von BASF Wall Systems (7.7.2011)
- Fraunhofer IBP bereitet Forschungsvorhaben zu Algen und Pilzen an Fassaden vor (7.7.2011)
- StoColor X-black schützt dunkle WDVS-Oberflächen mit NIR-Technologie vor Überhitzung (7.7.2011)
- Brandschutz und WDVS - auf 32 Seiten (13.5.2010)
siehe zudem:
- WDVS, Dämmstoffe und Brandschutz auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Wärmedämmung und Niedrigenergiehaus bei Baubuch / Amazon.de