Solaranlagen sicher auf dem Dach befestigen
(27.6.2013) Der Eigenverbrauch von Strom aus photovoltaischer Erzeugung ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende - gerade auch in Verbindung mit einer Wärmepumpe. Allerdings zeigen die Erfahrungen, dass das Verständnis der Gewerke untereinander noch ausbaufähig ist. So spielen die werkstoffspezifischen Fachregeln für die Dachdeckung mit Dachziegeln und Dachsteinen des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) eine wichtige Rolle bei der Einhaltung der Regen- und Dachsicherheit. Sie haben somit Geltung für alle Gewerke, die Dacharbeiten ausführen und müssen auch vom Elektro- und Sanitärhandwerk beachtet werden.
wasserdicht versus regensicher
Als wesentliche Komponente beschreibt das Regelwerk für Dachdeckungen neben der Beachtung der statischen Anforderungen vor allem Maßnahmen zur Regensicherheit. Dabei gehen die Fachregeln von der Erkenntnis aus, dass klein- wie auch großformatige Dachdeckungen nicht wasserdicht sind:
- Zwar sind die Einzelelemente einer Deckung - also z.B. Dachsteine und Dachziegel - entsprechend ihrer jeweiligen Güteanforderung als wasserundurchlässig anzusehen, und in ihrem Zusammenwirken als Dachdeckung kann auch von einer Regensicherheit ausgegangen werden, die bei Einhaltung der in den Fachregeln angegebenen werkstoffabhängigen Regeldachneigungen und Werkstoffüberdeckungen im Normalfall erreicht wird. Konsequenterweise betrifft dies auch Einbau- und Zubehörteile zur Deckung.
- Aber bei extremen Witterungseinwirkungen, wie z. B. Treibregen, Flugschnee, Vereisungen und Schneeablagerungen kann kurzfristig bzw. auch vorübergehend Niederschlagsfeuchte unter die Dachdeckung gelangen und zur Durchfeuchtung der darunter liegenden Räume führen. Hier kommen zusätzliche Maßnahmen wie z. B. Unterspannungen, Unterdeckungen oder Unterdächer zum Einsatz, um derartige Einwirkungen zu minimieren.
Erfahrungen mit Solaranlagen auf dem Dach zeigen, dass im Mittelpunkt der Schadensbetrachtung die mangelhafte Befestigung und Durchleitung durch die Dachdeckung steht.

Bild aus dem Beitrag „Venduct Uniplus Solarhalter von Klöber als Alternative zum herkömmlichen Dachhaken“ vom 5.6.2013
(Bild vergrößern)
Ein Großteil der Schäden sind auf Sturm, Schneelast und Feuer zurückzuführen. Falsche Bauteile, Planungs- oder Installationsfehler machen eine Solarstromanlage schnell zu einem Zuschussgeschäft. Planung und Errichtung einer Solarstromanlage gehören deshalb in die Hände qualifizierter Fachbetriebe.
So zeigen Erfahrungen eines führenden Herstellers von professionellem Dachzubehör, dass die derzeit häufigste Montage mit herkömmlichen Dachhaken in der Dachdeckung in den seltensten Fällen ausreicht, um die Lasten aus Windsog und Schneelast sicher aufzunehmen.
In der Folge kann es zu Beschädigungen der Dachdeckung mit weiteren Folgeschäden kommen. Dabei können vor allem Kraftübertragungen im Bereich der Befestigungselemente mit großen Belastungen zum Bruch der Dachpfannen führen und in der Folge zu Undichtigkeiten der Deckung. Diese Brüche werden häufig schon während der Installation als Haarrisse erzeugt, können oft aber erst lange nach Abbau von Montagekran und Gerüst zu Einregnungen und Feuchteschäden führen. Zur Reparatur ist dann ein teurer Rückbau unvermeidlich.
flache Dachneigungen
Flachgeneigte Dächer mit speziellen Dachziegeln oder Dachsteinen liegen im Trend. Diese Bedachungsmaterialien haben aufwändig verfalzte Zonen oder Regensperren in ihren Überdeckungsbereichen, um so die geforderte Regensicherheit sicherstellen zu können. Um einfache Dachhaken durch die Dachdeckung führen zu können, müssen die Kopf- und Fußverfalzungen der Dachziegel z.B. mit der Flex oder einem Hammer bearbeitet werden. Dies führt zu Einschränkungen der Regensicherheit der Dachdeckung und entspricht nicht den Verarbeitungsvorschriften der Dachziegelhersteller sowie den Fachregeln des ZVDH.
Aus Unkenntnis von technischen Sachverhalten kann es zu großen Problemen mit Feuchteschäden, Reklamationen und unwirtschaftlichen Nachbesserungen durch Rückbau aufgeständerter Anlagen kommen. Die Investitionssicherheit einer Anlage ist damit gefährdet.
Fachregeln des ZVDH
Selbstverständlich gelten zur Befestigung von PV-Anlagen auf dem Dach die gleichen Regeln, wie sie auch für alle sonstigen Zubehörelemente und Einbauteile auf dem Dach gelten. Konsequenterweise wurde deshalb vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) das „Merkblatt Solartechnik für Dach und Wand, Ausgabe 2011“ , herausgegeben. In diesem Merkblatt werden neben der Tragfähigkeit und Lagesicherheit einer PV-Anlage alle Maßnahmen zur Sicherstellung der Regensicherheit einer Dachdeckung beschrieben, um so die Funktionssicherheit der Anlage und des Daches über einen langen Investitionszeitraum sicherzustellen.
Weitere
Informationen zum professionellen Zubehör für Solardächer können u.a. per
E-Mail an Klöber
angefordert werden:
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Venduct Uniplus Solarhalter von Klöber als Alternative zum herkömmlichen Dachhaken (5.6.2013)
- Professionelles Zubehör für Solardächer (15.6.2010)
- Klöber GmbH
- Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks
- Neues Dichtungsblech erleichtert Montage von PV-Anlagen auf Eternit Dachplatten (4.8.2014)
- Dachabläufe, Notüberläufe, Dachdurchführung,...: Klöber erweitert sein Flachdachsortiment (26.2.2014)
- Optimiertes Dunstrohrsystem aus Ton von Koramic (21.2.2014)
- Dachdurchgänge bis DN 150 neu von Klöber u.a. zur Anbindung moderner Abzugshauben (21.2.2014)
- Integriertes Photovoltaik-System von VMZINC vollflächig auf Zinkscharen verklebt (27.6.2013)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Neues Abschalt-Konzept von Bosch für gestörte Solarmodule bei z.B. Brand, Hochwasser (26.6.2013)
- Konkret getestet: 30% mehr Solarstrom-Ertrag dank Nachrüstung mit Leistungsoptimierern (26.6.2013)
- Mit Wärmepumpe und Batterien signifikant mehr eigenen Solarstrom nutzen (26.6.2013)
- Trägerpfanne auf Aluminium von Nelskamp für alle Energie-Dachsysteme (22.6.2012)
- Werkzeugloses Schnellbefestigungssystem von Stiebel-Eltron für Solarkollektoren (22.6.2012)
- Würth-Bemessungssoftware für Solar-Befestigungssysteme kostenlos downloadbar (20.6.2012)
- Neues Photovoltaik-System von Solon für leichte Gewerbe- und Industriedächer (20.6.2012)
- Solarwatts neues PV-Indachsystem „Easy-In” lässt sich direkt auf Dachlatten montieren (7.2.2012)
- SOLfixx - leichtes, durchdringungsfreies PV-System für Kunststoff- und Bitumendächer (2.2.2012)
- Power Bridge ertüchtigt schwächliche Dächer fürs Solaranlagen (23.7.2008)
siehe zudem: