Betriebskostenspiegel für Deutschland für das Abrechnungsjahr 2014
(10.10.2016) Mieter mussten für 2014 in Deutschland für Betriebskosten im Durchschnitt 2,17 Euro/m²/Monat zahlen. Rechnet man alle denkbaren Betriebskostenarten zusammen, kann die „zweite Miete“ bis zu 3,18 Euro/m²/Monat betragen. Zu diesen Ergebnissen kommt der diesjährige Betriebskostenspiegel, den der Deutsche Mieterbund auf Grundlage der Abrechnungsdaten von 2014 vorgelegt hat. Demnach mussten für eine 80 m² große Wohnung bei Anfallen aller Betriebskostenarten 3.052,80 Euro für das Abrechnungsjahr 2014 aufgebracht werden.
Während in den westlichen Bundesländern im Durchschnitt 2,14 Euro/m²/Monat zu bezahlen waren, beliefen sich die Betriebskosten in den östlichen Bundesländern auf durchschnittlich 2,27 Euro. Denn im Osten lagen die Kosten ...
- für Heizung und Warmwasser rund 11% höher und
- für die Wasserversorgung einschließlich Abwasser etwa 15 % über den Durchschnittswerten im Westen.
Dafür waren die kommunalen Gebühren, also Grundsteuer, Straßenreinigung, Müllbeseitigung in den westlichen Bundesländern teurer, genauso wie die Kosten für Versicherungen oder für Dienstleistungen wie Gebäudereinigung, Gartenpflege oder Hausmeister.
Große regionale Unterschiede
Insbesondere bei den Betriebskostenpositionen Grundsteuer, Wasser/Abwasser oder Müllbeseitigung ergeben sich regional teilweise erhebliche Preisunterschiede. Das gilt ebenso für Heiz- und Warmwasserkosten, denn diese sind insbesondere abhängig von ...
- klimatischen Einflüssen,
- dem energetischen Zustand der Wohnung / des Gebäudes und von
- den starken Preisunterschieden sowohl zwischen Heizöl, Gas und Fernwärme, als auch zwischen den einzelnen Gas- und Fernwärmeversorgern.
Heizung und Warmwasser 2014
Die Kosten für Heizung und Warmwasser sind im Abrechnungsjahr 2014 erstmals seit langer Zeit gesunken und liegen jetzt im Durchschnitt bei 1,39 Euro/m²/Monat. Das sind rund 8% weniger als noch 2013. Für eine 80 m² große Beispielwohnung ergeben sich somit durchschnittliche Heiz- und Warmwasserkosten in Höhe von 1.334,40 Euro im Jahr - 115,00 Euro weniger als 2013. Letztlich entfallen 64% der tatsächlich gezahlten Betriebskosten auf Heizung und Warmwasser. Der Rückgang bei den „warmen Betriebskosten“ 2014 ist zurückzuführen ...
- zum einen auf die wärmeren Wintermonate und damit auf einen reduzierten Energieverbrauch und
- zum anderen auf den um knapp 8% gesunkenen Heizölpreis. Fernwärme wurde zudem um 1,3% preiswerter; der Gaspreis blieb nahezu unverändert.
Ausblick 2015 ohne „böse Überraschungen“
Die Betriebskostenabrechnungen für 2015 dürften aus Mietersicht keine „böse Überraschungen“ enthalten - eher im Gegenteil. Während bei den „kalten Betriebskosten“ keine nennenswerten Preissteigerungen aufgetreten sind, dürften die Heizkosten noch einmal gesunken sein. Hauptverantwortlich hierfür sind die um 23,1% gesunkenen Heizölpreise, die im Vergleich zu 2014 um 5,6% niedrigeren Preise für Fernwärme und die um 1,5% gesunkenen Gaspreise.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Betriebskostenarten (Betriebskostenspiegel - Wozu, Weshalb, Warum?)
- Deutscher Mieterbund (DMB)
- Förderungen und Energieausweis
- Betriebskostenspiegel für Deutschland für das Abrechnungsjahr 2015 (7.1.2018)
- Neue VDI-Richtlinie: Heiztechnischen Anlagen richtig betreiben und instand halten (2.1.2017)
- Neue Studie zum Thema Heizen und Energie in der Wohnungswirtschaft (2.1.2017)
- Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch liegt 2016 bei rund 32% (20.12.2016)
- Energieverbrauch 2016 insgesamt: mehr Erdgas und Erneuerbare, weniger Kohle und Kernkraft (20.12.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- Verbraucherzentrale, Mieterbund und Neue Energiewirtschaft fordern Reform des Fernwärmesektors (28.2.2016)
- Techem Energiekennwerte-Studie 2015: Verbrauch in Mehrfamilienhäusern sehr unterschiedlich (23.11.2015)
- Betriebskostenspiegel für Deutschland für das Abrechnungsjahr 2013 (27.9.2015)
siehe zudem: