Gutachten: EEG und Co. treiben Energiewendekosten auf 520 Mrd. Euro bis 2025
(10.10.2016; siehe
auch Gegenrede dazu vom BEE vom 16.
- Mit Abstand größter Kostentreiber mit insgesamt rund 408 Mrd. ist die Umlage zur Finanzierung der Erneuerbaren Energien (EEG-Umlage).
- Der Ausbau der Strom- und Verteilernetze schlägt mit 55,3 Mrd. Euro zu Buche.
Mit dem DICE-Gutachten liegt vermutlich zum ersten Mal eine öffentlich zugängliche Kostenschätzung vor, die sämtliche Kosten der Energiewende im Stromsektor berücksichtigt. Neben den direkten Kosten zur Förderung der erneuerbaren Energien wurden auch die mittelbaren Folgekosten, wie z.B. für den Ausbau der Übertragungs- und Verteilungsnetze, Off-Shore Haftungsumlage oder Kosten für die Netz-, Kapazitäts- und Klimareservekosten in die Berechnungen einbezogen.
Bis Ende 2015 sind für die Energiewende bereits 150 Milliarden Euro
ausgegeben worden - ohne die Kosten für den notwendig gewordenen Netzausbau.
Das zeigt: Der Großteil der Kosten wird noch zu bezahlen sein. „Wir wollen,
dass die Energiewende ein Erfolg wird. Eine vierköpfige Familie bezahlt
rechnerisch über 25.000 Euro bis 2025. Der ehemalige Bundesumweltminister
Jürgen Trittin hatte versprochen, dass die Kosten der Strompreissteigerung
einer Kugel Eis im Monat entsprächen“, erinnert INSM-
Studie „Kosten der Energiewende“ - Seite 16
„Kein Nutzen für die Umwelt“
Die Forscher bemängeln insbesondere, dass mit dem bisherigen EEG-Fördermodell die Energiewende nicht effizient zu bewerkstelligen sei. Zudem beklagen sie, dass aufgrund der Wechselwirkung mit dem Europäischen Emissionshandel „kein Nutzen für die Umwelt“ entstünde. „Eine Stärkung des Emissionshandels würde reichen, um den Ausstoß von CO₂ effizient zu reduzieren", erklärt Professor Dr. Justus Haucap, Direktor des DICE und Leiter der Studie. Da dies aber politisch schwierig erscheint, schlagen die Forscher vor, das EEG durch ein Quotenmodell zu ersetzen.
Studie „Kosten der Energiewende“ - Seite 17
EEG durch ein Quotenmodell ersetzen
Mit dem Quotenmodell würden die Energieversorger dazu verpflichtet, einen bestimmten Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien zu liefern. So entstünde Wettbewerb zwischen den einzelnen Technologien und der Zubau an Erzeugerkapazitäten könnte passgenau zu den von der Bundesregierung definierten Ausbauzielen erfolgen.
Eine wettbewerblich organisierte Energiewende könnte laut Pellengahr sogar ein deutsches Vorzeigeprojekt werden: „Wenn uns der Beweis gelingt, dass die Kosten der Energiewende kontrollierbar und beherrschbar sind, werden sich auch weniger wohlhabende Länder dafür begeistern lassen. In seiner derzeitigen Form ist das EEG eine Belastung für die Wirtschaft und für die Umwelt.“
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie finanziert.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- PDF-Download: Studie „Kosten der Energiewende“
- Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
- Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
- BEE reagiert auf INSM-Studie zum EEG und den Energiewendekosten (16.10.2016)
- Fachinformation: Post-EEG-PV-Anlagen weiterhin sinnvoll nutzen (19.8.2020)
- Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch liegt 2016 bei rund 32% (20.12.2016)
- Energieverbrauch 2016 insgesamt: mehr Erdgas und Erneuerbare, weniger Kohle und Kernkraft (20.12.2016)
- Nachbesserungen beim EEG stärken Solarenergie- und Kraft-Wärme-Kopplung-Nutzung (16.12.2016)
- Sanktionen bei zu spät gemeldeten Photovoltaik-Anlagen (13.11.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- BMU steht aktuell zum EEG trotz - laut Spiegel - 100 Mrd. Euro Subventionskosten (24.1.2012)
- Untersuchung fürs BMBF: "Solarförderung ist ökonomisch und ökologisch unsinnig" (16.10.2011)
- 10 Jahre EEG (28.3.2010)
siehe zudem:
- EEG und Photovoltaik im erneuerbare Energien-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Photovoltaik und Solaranlage bei Baubuch / Amazon.de