Baulinks -> Redaktion  || < älter 2015/1852 jünger > >>|  

Techem Energiekennwerte-Studie 2015: Verbrauch in Mehrfamilienhäusern sehr unterschiedlich


  

(23.11.2015) Der witterungsbereinigte Endenergieverbrauch für Raumheizwärme ist in deutschen Mehrfamilienhäusern zwi­schen 2008 und 2014 durchschnittlich um rund 1,5% pro Jahr gesunken - dies steht grundsätzlich für eine Steigerung der Energieeffizienz der Gebäude, die aber in den Jahren vor 2008 noch deutlich stärker ausgeprägt war. Das klimapolitische Ziel, den Wärmebedarf im Gebäudebestand zwischen 2008 und 2020 um 20% zu reduzieren, ist insofern nicht wirklich in Greifweite - das geht aus der Energiekennwerte-Studie 2015 von Techem hervor. Die Analyse basiert auf Daten, die im Rahmen der Ver­brauchsabrechnungen für das Jahr 2014 bundesweit in rund 1,5 Millionen Wohnungen in 126.000 Mehr­familienhäusern er­hoben und ausgewertet wurden. Die Studie liefert Informationen zu Energieverbräu­chen für Heizung und Warmwasser in Mehrfamilienhäusern in rund 140 deutschen Städten, für unterschiedliche Gebäudegrößen und Energieträger.

Großer Einfluss von individuellem Bedarf und Nutzerverhalten

Erstmals wurden im Rahmen der Energiekennwerte-Studie 2015 die Unterschiede des Verbrauchs innerhalb ein- und desselben Wohnhauses anonymisiert analysiert. Bun­desweit sind Verbrauchswerte aus über 50.000 Wohnungen in die Analyse eingeflos­sen. Das Ergebnis zeigt, dass der individuelle Verbrauch eine enorme Bandbreite hat, was auch auf große Unterschiede im Heizverhalten hinweist:

  • Während der Verbrauch vieler Bewohner nur bei einem Drittel oder weniger des Durchschnitts im Haus liegt,
  • verbrauchen etliche andere das Dreifache und mehr.

Das liegt neben nicht beeinflussbaren Faktoren, wie etwa der Lage der Wohnung im Gebäude, an ...

  • der Intensität der Wohnungsnutzung,
  • dem individuellen Temperaturempfinden und
  • insbesondere dem Lüftungsverhalten.

Bewohnern Möglichkeiten an die Hand geben

„Die Studie zeigt, wie wichtig es ist, Bewohnern Möglichkeiten an die Hand zu geben, wie sie ihren Verbrauch noch besser und vor allem schneller steuern können“, betont Frank Hyldmar, Vorsitzender der Geschäftsführung von Techem. „Das können zum Beispiel digitale Monitoringsysteme sein, die auf einen Blick zeigen, wie sparsam oder verschwenderisch man heizt.“ Aktuell liest Techem dazu den Wärmeverbrauch in über 60% der Fälle per Funk ab. So können Verbrauchinformationen zeitnah und digital zur Verfügung gestellt werden, um einzelnen Bewohnern die Auswirkungen ihres Heiz- und Lüftungsverhaltens zu veranschaulichen. Darüber hinaus können die Infos genutzt werden, um die Leistung der Heizungsanlage zu optimieren und/oder die Temperatur der Heizkörper automisch zu steuern. Auch zur Schimmelprävention könnte die Auto­matik einen Beitrag leisten.

Weitere Potenziale für die Verbesserung der Energieeffizienz im Bestand der Mehrfa­milienhäuser liegen in der Modernisierung der Heizungsanlagen. Die Studie zeigt, dass durch die Erneuerung der Technik oder die Übergabe in professionellen Betrieb rund zehn Prozent Effizienzsteigerung möglich sind.

Die Energiekennwerte-Studie 2015 von Techem basiert auf Daten aus dem Kalen­derjahr 2014. Sie kostet 15 Euro und kann per E-Mail an Techem angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH