Erdgas im Gebäudebestand und Neubau im ersten Halbjahr 2015 weiterhin Nummer eins

(2.11.2015) Erdgas bleibt Nummer eins bei der Gebäudeheizung: Fast die Hälfte aller Wohnungsneubauten in Deutschland wurde im ersten Halbjahr 2015 mit einer Erdgas­heizung ausgestattet (49,6%). Auch im Gebäudebestand ist Erdgas weiterhin vorn: Die überwiegende Mehrheit (49,3%) der insgesamt 40,8 Millionen Wohnungen wurden in 2014 mit Erdgas beheizt - das teilte der Bundesverband der Energie- und Wasser­wirtschaft (BDEW) zum Auftakt der gasfachlichen Aussprachetagung (gat) 2015 in Essen auf Basis vorläufiger Zahlen mit.

Rund 15 Mio. Heizgeräte sind nach BDEW-Angaben bis 2020 modernisierungsbedürftig. Ein erheblicher Teil ließe sich laut Anke Tuschek, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäfts­führung, mit vergleichsweise geringem Aufwand austauschen, da sie in Gebieten lie­gen, die mit Erdgas oder Fernwärme versorgt werden:

• Rund 2,5 Mio. Wohngebäude könnten auf diese Weise von Öl auf Erdgas und
• weitere 240.000 Wohngebäude von Öl auf Fernwärme umgestellt werden.

Würden 10 Millionen veraltete Heizkessel bis 2020 durch moderne Erdgastechnik er­setzt und davon bei zehn Prozent Bio-Erdgas verwendet, könnten Einsparungen von bis zu 45 Millionen Tonnen CO₂ erreicht werden, rechnet Tuschek vor. Dies entsprä­che bereits mehr als der Hälfte des im Leitszenario des Bundesumweltministeriums für den Wärmemarkt vorgesehenen Einsparziels.

„Um diese Potenziale zur CO₂-Einsparung nutzen zu können, sind ausreichende Markt­anreizprogramme und eine verlässliche Finanzierung der relevanten Förderprogramme, beispielweise KfW-Programme notwendig. Ebenso wichtig ist die zeitliche Kontinuität der Maßnahmen, um für potenzielle Investoren Planungssicherheit zu gewährleisten", resümiert Tuschek.

Entwicklung der Heizenergien in den Bereichen Neubau und Bestand

Insgesamt wurde von Januar bis Juni 2015 der Bau von 119.311 neu zu errichtenden Wohnungen genehmigt (+ 0,4% gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum). Der überwiegende Teil der Bauherren setzt auf Erdgas (49,6%). Der Anteil von Wärme­pumpen liegt bei 20,4%, gefolgt von Fernwärme mit 20%. Die verbleibenden Anteile entfielen auf Holz- und Pellet-Heizungen (5,5%), sowie Stromheizungen (1,9%).

Im Gebäudebestand wird neben der überwiegenden Nutzung von Erdgas (49,3%) in 13,5 % aller Wohnungen mit Fernwärme geheizt, während Heizöl in 26,8% aller Woh­nungen für Wärme sorgt - siehe drüber hinaus folgende Grafik:

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