Zweimal 3 Bauwerke für den Deutschen Brückenbaupreis 2016 nominiert
(2.11.2015; upgedatet am 21.3.2016 nach der Entscheidung) Die Bundesingenieurkammer (BIngK) und der Verband Beratender Ingenieure VBI vergeben 2016 bereits zum sechsten Mal den renommierten Deutschen Brückenbaupreis. Eine Jury hat dazu jetzt aus insgesamt 20 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen jeweils drei Bauwerke der beiden Wettbewerbskategorien „Straßen- und Eisenbahnbrücken“ sowie „Fuß- und Radwegbrücken“ nominiert.
Die nominierten Straßen- und Eisenbahnbrücken
Grubentalbrücke bei Goldisthal im Thüringer Wald
- Lokalisation: HERE und/oder Google-Maps
Die Grubentalbrücke (Bild oben) verbindet laut Jury „ästhetische Qualität mit kostengünstiger Herstellung und Nachhaltigkeit“. Trotz der vergleichsweise filigranen Anmutung der für den Eisenbahnhochgeschwindigkeitsverkehr bemessenen und zugelassenen Brücke gilt das semiintegrale Tragwerk mit dem Sprengwerk-Bogen als nahezu wartungsfrei.
Eisenbahnhochbrücke Rendsburg über den Nord-Ostsee-Kanal
- Lokalisation: Google-Maps
Die Verstärkung der historischen Eisenbahnhochbrücke „Eiserne Lady“ Rendsburg wurde für den Deutschen Brückenbaupreis nominiert, weil hier ein historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst erhalten und für heutige Verkehrslasten ertüchtigt wurde:
Möglich wurde die Ertüchtigung durch neuartige Berechnungsansätze und Messungen am Bauwerk zur Erschließung stiller Tragfähigkeitsreserven.
gewonnen: Kochertalbrücke im Zuge der A 6 bei Geislingen, BW
- Lokalisation: Google-Maps
Die Sanierung der Kochertalbrücke, einer „Ikone der deutschen Ingenieurbaukunst“, ist laut Jury ein Vorbild dafür, wie durch kreative Ingenieurleistungen die Nutzbarkeit vorhandener Bausubstanz nachhaltig verlängert werden kann. Die Sanierung habe nicht nur die Spuren aus 35 Jahren Autoverkehr getilgt- so die Jury, sondern erhöhte auch Standsicherheit und Dauerhaftigkeit der Brücke über den Ursprungszustand hinaus:
Die nominierten Fuß- und Radwegbrücken
Leibnizbrücke über den Finowkanal in Eberswalde, Brandenburg
- Lokalisation: Google-Maps
Die Jury würdigt mit der Nominierung der Leibnizbrücke den innovativen Ansatz der statisch-konstruktiven Kombination aus schlankem Stahlüberbau und mittragender Geländerkonstruktion. Die Brücke sei eine „gestalterisch und konstruktiv überzeugende Ingenieurleistung im innerstädtischen Bereich“:
Campusbrücke in Würzburg
- Lokalisation: Google-Maps
Die Würzburger Campusbrücke wurde nominiert, weil sie aufzeige, wie man auch robuste Massivbrücken aus Stahlbeton leicht und anmutig gestalten könne. Das Bauwerk aus zwei Wegbändern mit integrierten Treppen, die im Mittelteil zu einer Bogenkonstruktion verschmelzen, verknüpft die Verkehrsströme zwischen Campus und öffentlichem Nahverkehr:
gewonnen: Fuß- und Radwegbrücke über die Donau bei Deggendorf
- Lokalisation: Google-Maps
Mit der mehr als 450 m langen Donaubrücke wurde eine scheinbar schwebende, filigrane Stahlfachwerkkonstruktion nominiert, die einen gelungenen Kontrast zur benachbarten Eisenbahnbrücke bildet. Im speziellen Maße würdigte die Jury die mutige Umsetzung in Form einer semiintegralen Lagerung, die zu einer wartungsarmen Konstruktion führt:
Aus den nominierten drei Bauwerken je Kategorie wird nun die Jury unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach bei einer zweiten Sitzung Anfang 2016 die beiden Siegerbrücken auswählen. Bis zur Preisverleihung am 14. März 2016 in Dresden sollen die Preisträger dann ein gut gehütetes Geheimnis der Juroren und Auslober bleiben. Die Preisverleihung findet am Vorabend des Dresdner Brückenbausymposiums statt.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert den Preis und hat erneut die Schirmherrschaft übernommen. Hauptsponsor ist wiederum die DB AG.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Brückenbaupreis 2016 geht an Kochertalbrücke und Donausteg Deggendorf (21.3.2016)
- Deutscher Brückenbaupreis
- Bundesingenieurkammer (BIngK)
- Verband Beratender Ingenieure VBI
- Dokumentation zum Brückenbaupreis 2016 (19.6.2016)
- Brücken mit Ortsbezug planen ... fordert die Bundesstiftung Baukultur (21.3.2016)
- Brückenbaupreis 2016 geht an Kochertalbrücke und Donausteg Deggendorf (21.3.2016)
- Mit 60.000 Euro dotierter Deutscher Ingenieurbaupreis angekündigt (17.2.2016)
- „Ingenieurbaukunst 2016“: Werkschau der deutschen Ingenieure (7.2.2016)
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ausgewählte weitere Meldungen:
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- Deutscher Brückenbaupreis 2014 geht nach Thüringen und Bamberg (10.3.2014)
- Deutscher Brückenbaupreis 2012 verliehen (13.3.2012)
- Deutscher Brückenbaupreis 2010 verliehen (23.3.2010)
- Deutscher Brückenbaupreis 2008 verliehen (10.3.2008)
- Deutscher Brückenbaupreis 2006 verliehen (16.3.2006)
siehe zudem:
- Brückenbau und Ingenieurbau-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Fassade und Metallbau bei Baubuch / Amazon.de