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Baubranche könnte 2018 die 800.000-Beschäftigten-Marke knacken

(6.6.2017) Der seit 2010 anhaltende Beschäftigungsaufbau in der deutschen Bauwirtschaft wird sich wohl auch 2017 fortsetzen: Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie rechnet für dieses Jahr mit etwa 796.000 Arbeitnehmer, die im Bauhauptgewerbe Beschäftigung finden - dies wären 15.000 mehr als 2016.

Grafik © Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB)

Für 2018 erwartet der Verband eine nochmalige Steigerung um 10.000 Bauarbeiter. Damit hätte die Branche dann erstmals seit 2003 wieder mehr als 800.000 Beschäftigte - das wären 100.000 mehr als zum Beschäftigungstiefpunkt der Branche im Jahre 2009.

Fachkräfte(lücke)

„Die duale Ausbildung allein kann die steigende Nachfrage nach Fachkräften nicht decken. So erfreulich der Anstieg der Zahl der neuen Ausbildungsverträge um 2% auf 12.000 im vergangenen Jahr auch ist – und das gegen den allgemeinen Trend“, ist der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Peter Hübner, überzeugt. Der Beschäftigungsaufbau erfolge aktuell zu einem überwiegenden Teil über die Integration arbeitsloser Baufacharbeiter sowie über die zunehmende Beschäftigung von Personen aus dem europäischen Ausland. So sei ...

  • die Zahl der arbeitslosen Baufacharbeiter 2016 binnen Jahresfrist um 5.000 auf nur mehr 27.700 gesunken und
  • die Zahl der ausländischen Beschäftigten um 15.000 auf 109.000 Personen gestiegen - was einem Anteil von mittlerweile rund 14% entspricht.

Von dieser Entwicklung haben laut Hübner die Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisenländern allerdings noch nicht profitiert, sie kämen im gesamten Baugewerbe lediglich auf 0,2%, im Bauhauptgewerbe auf 1,4%. „Die Bauunternehmer sind aber offen für die Beschäftigung von Flüchtlingen“, erklärte der HDB-Präsident. Dies habe eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) ergeben; danach ...

  • beschäftigen aktuell 12% der befragten Baubetriebe Flüchtlinge,
  • weitere 10% planen, dies in den kommenden zwei Jahren zu tun, und
  • 43% wollen Geflüchtete ausbilden.

„Trotz verstärkter Ausbildung und Zuwanderung - langfristig droht aber schon aufgrund des demographischen Wandels eine Fachkräftelücke. Schon jetzt befürchten 74% der Bauunternehmer eine Beeinträchtigung ihrer wirtschaftlichen Entwicklung aufgrund des Arbeitskräftemangels“, berichtete Hübner anlässlich des „Tages der Deutschen Bauindustrie“. Die Branche müsse deshalb verstärkt auf eine Offensive zur Produktivitätssteigerung setzen. Die Digitalisierung aller Planungs- und Bauprozesse berge große Innovations- und damit auch Rationalisierungspotentiale. Ohne politische Rückendeckung sei der Prozess aber nur schwer umzusetzen. Hübner begrüßt es deshalb, dass das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Anstöße der Reformkommission „Bau von Großprojekten“ zum verstärkten Einsatz von BIM aufgegriffen hat. Hübner appelliert an die Politik, diese positive Entwicklung in der nächsten Legislaturperiode konsequent fortzusetzen. Insbesondere die Entwicklung einheitlicher Standards, Normen und Schnittstellen sei unerlässlich.

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