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Wohnhaus vom Sockel bis zum First in Sandwichpaneele gehüllt

(19.3.2019) Unkonventionell, homogen und auffällig - so präsentiert sich ein neues Wohnhaus im Stadtteil Ofenerdiek in Oldenburg. Realisiert wurde es mit gedämmten Wand- und Dachpaneelen von Kingspan. Diese sorgen nicht nur für die eher ungewöhnliche Optik des Wohngebäudes, sondern ermöglichen auch für eine zügige Montage und hohe Energieeffizienz:

Foto © Kingspan 

Ofenerdiek liegt sich am nördlichen Stadtrand von Oldenburg. Der Ortsteil ist geprägt von einer offenen Bebauung mit Ein- und Zwei-Familienhäusern sowie privaten Gärten. In diesem städtebaulichen Umfeld wurde im Januar 2018 ein Doppelhaus mit besonderem Charakter fertiggestellt. Innen kommt das Gebäude über zwei Etagen nebst Dachgeschoss auf eine Wohnfläche von jeweils rund 85 m². Zum Wohnkomfort tragen offene Grundrisse, lichtdurchflutete Räume und ein Luftraum bis unter das Dach bei. Außen zieht das Wohnhaus mit seiner für das Umfeld ungewöhnlichen Fassade die Blicke der Passanten auf sich. So wurde die gesamte Gebäudehülle mit Sandwichpaneelen umgesetzt.

Unkonventionelle Anwendung

Eingekleidet wurde das Doppelhaus mit Wandelementen des Typs KS1000 AWP sowie Dachelementen des Typs KS1000 RW von Kingspan. „In der Regel finden die Sandwichpaneele bei Industrie- und Gewerbehallen Anwendung. Ihr Einsatz im Wohnungsbau ist noch eine Besonderheit“, erklärt Diana Bathe, Marketing-Managerin von Kingspan Deutschland.

Geplant wurde das Wohnhaus von Innenarchitektin Susanne Martitz, die mit ihrer Familie zugleich auch Bauherrin ist. Sie entschied sich ganz bewusst für die Paneele: „Wir haben im Vorfeld bereits gute Erfahrungen mit den Produkten bei einem Firmengebäude gemacht. Das brachte uns auf die Idee, die Paneele auch für das Wohnhaus einzusetzen“, erklärt die Innenarchitektin. Ihre produktspezifischen Vorteile stellen die Elemente von Kingspan demnach sowohl bei der Fassade als auch am Dach unter Beweis.

Hohe Energieeffizienz

Bei der Realisierung des Gebäudes wurde ein niedriger Wärmedurchgangskoeffizient angestrebt, der dem Anspruch eines „Niedrigenergiehauses“ entspricht. Mit den Wandelementen konnte diese Anforderung erfüllt werden. Die Sandwichelemente verfügen in der gewählten Ausführung über einen „QuadCore“-Dämmkern, der eine vergleichsweise hohe Dämmleistung bietet: Mit einer Wärmeleitfähigkeit (λ) von 0,018 W/mK erreichen die Paneele im Vergleich zu herkömmlich gedämmten Systemen bei gleicher Dicke deutlich niedrigere U-Werte. In der gewählten Ausführung von zehn Zentimetern beträgt der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) so 0,18 W/m²K. Die Fassade birgt damit ein sehr hohes Energie-Einsparpotenzial.

Fassade mit Doppelfunktion

Insgesamt 400 m² Fassadenfläche wurden mit den Paneelen gestaltet. Den Wandaufbau bilden hierbei ein 17,5 cm starkes Kalksandsteinmauerwerk sowie eine 8 cm dicke, nicht(!) hinterlüftete Luftschicht, die im Raster mit U-Profilen belegt ist. Auf dieser Unterkonstruktion sind die 10 cm starken Paneele befestigt. In der Luftschicht zwischen Mauerwerk und Paneele verlaufen Kabel für die Elektroinstallation, Rohre für die Wasserzuleitungen und -abflüsse. Dadurch entfiel ein aufwändiges Schlitzen der Außenwände. Lediglich die punktuelle Durchführung der Kabel und Rohre ins Innere des Gebäudes war erforderlich. Innenseitig wurden die Wände mit einem Kalkzementputz und einem weißen Anstrich versehen.

Trapezprofilierte Dachdeckung

Die Ausführung des Daches mit einer Fläche von 200 m² erfolgte mit dem trapezprofilierten Dachelement KS1000 RW. Das Paneel mit IPN-Dämmkern ist gemäß DIN EN 13501-1 in die Baustoffklasse B-s1,d0 eingestuft. Das Material ist demnach schwer entflammbar und erfüllt die Zusatzanforderungen „keine Rauchentwicklung“ und „kein brennendes Abtropfen/Abfallen“. Geliefert wurde das Paneel in einer Kerndicke von 160 mm. Dank eines niedrigen U-Werts von 0,131 W/m²K konnte bei der Ausführung des Dachstuhls auf eine zusätzliche Dämmung verzichtet werden. Demnach besteht das Dach aus den 16 cm hohen Sparren nebst Konterlattung, den Sandwichpaneelen und einer Rigips-Verkleidung.

Werkseitig integrierte Fenster

Bei der Ausführung des Daches stand der Systemgedanke im Fokus: Der hohe Vorfertigungsgrad durch integrierte Dachflächenfenster (von Velux) ermöglichte dabei eine schnelle Montage. So entfielen u.a. wesentliche Arbeitsschritte wie das Ausschneiden einer Dachöffnung, die Befestigung der Aufsatzkränze sowie aufwändige Abdichtungsarbeiten. Gleichzeitig liegen die besonderen Vorteile des Dachfenstersystems in einer unmittelbaren Dichtheit, einer hohen Passgenauigkeit sowie einer einheitlichen Optik. Insgesamt sorgen sechs Dachflächenfenster für eine großzügige Belichtung der Wohnräume im Obergeschoss.

Fassade in „GreyRock“

Die Westseite des Gebäudes ist von großzügigen Glasflächen geprägt. An den anderen Fassadenseiten dominieren geschlossene Flächen mit durchgehenden Fassadenpaneelen vom Boden bis unter das Dach. Dabei weist das größte Element eine Länge von 13 m auf. Mit unterschiedlichen Profilierungen der Oberflächen und Lisenen sowie Farben und Beschichtungen eröffneten sich der Planerin zahlreiche Möglichkeiten bei der Gestaltung. Susanne Martitz und ihr Mann Horst Sudholz entschieden sich sowohl bei den Fassaden- als auch bei den Wandelementen für den Metallic-Farbton „GreyRock“. „Gegen Abend wird die Gebäudehülle immer dunkler und die Struktur des Materials kommt besonders gut zur Geltung“, so die Innenarchitektin. Gleichzeitig erscheint das Gebäude durch die einheitliche Farbwahl wie aus einem Guss.

Leichte Montage

Bei der Ausführung des Rohbaus war die Einhaltung geringer Toleranzen eine besondere Herausforderung. So musste beim Mauern der Außenwand aus großen Kalksandsteinquadern besonders präzise gearbeitet werden, damit später die Fassadenelemente exakt passten. Dies galt ebenso für das Herstellen des Dachstuhls. Gleichwohl ging der Bauprozess dank der großformatigen Elemente und der aufeinander abgestimmten Komponenten zügig vonstatten.

Bei den Fassadenelementen erfolgte die Montage der einzelnen Elemente an den Profilen mittels verdeckter Befestigung. Im Bereich der Längsstöße beziehungsweise Überlappungen ließen sich die Paneele ineinander schieben. Ein werkseitig eingesetztes Dichtband schützt an diesen Stellen zusätzlich vor dem Eindringen von Kondenswasser. Insgesamt betrug die Montagezeit nur wenige Tage.

Das Bauprojekt Martitz-Sudholz zeigt, dass der Einsatz von Sandwichelementen nicht nur bei großen Hallenbauten Vorteile mit sich bringt. Nicht zuletzt aufgrund ihrer Eigenschaften im Hinblick auf Wärmedämmung, Brandschutz und einen schnellen Baufortschritt durch vorgefertigte Elemente stellen die Paneele eine sinnvolle, wirtschaftliche und vor allem optisch ansprechende Alternative zu konventionellen Fassadenbekleidungen und Dachdeckungen im Wohnungsbau dar.

Weitere Informationen zu Wand- und Dachpaneelen können per E-Mail an Kingspan angefordert werden.

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