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VDI-Ingenieurmonitor 2021/IV: Rekordwerte beim Ingenieurarbeitsmarkt

(1.5.2022) Der Ingenieurarbeitsmarkt erholt sich nach dem Einbruch aufgrund der Corona-Krise deutlich: Die Zahl der offenen Stellen liegt seit dem vierten Quartal 2021 nicht nur höher als vor der Pandemie, sondern erreicht sogar einen Rekordwert seit Aufzeichnungen des VDI-/IW-Ingenieurmonitors. Die Entwicklung wird dennoch getrübt.

Offene Stellen für Ingenieure: Höchstwert erreicht

Seit dem Tiefpunkt der Corona-Krise ist die Zahl der offenen Stellen in den letzten Quartalen stetig gestiegen. 140.000 offene Stellen waren im vierten Quartal 2021 monatsdurchschnittlich zu besetzen - der höchste Quartalswert seit Beginn der Aufzeichnungen des Ingenieurmonitors im Jahr 2011. Mehr als 91.000 Jobs verteilen sich auf die klassischen Ingenieurberufskategorien. Knappe 49.000 offene Stellen auf Informatikerberufe. Im Vergleich zum Vorjahresquartal zeigte die Arbeitskräftenachfrage mit einem Plus von 51,4% einen deutlichen Zuwachs. Zu diesen Ergebnissen kommt der neue VDI/IW-Ingenieurmonitor, den das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) für den VDI erstellt. Der Quartalswert vor der Corona-Krise lag bei 117.400 zu besetzenden Positionen.

Für das erste Quartal 2022 ist mit einer weiteren Zunahme der offenen Jobs zu rechnen, auch wenn im Laufe des Jahres durch den Krieg in der Ukraine mit einer konjunkturellen Abkühlung zu rechnen ist, deren Auswirkungen auf den Ingenieurarbeitsmarkt abzuwarten bleibt.

Foto © baulinks/AO 

Engpässe in den Bereichen Bau und Energie

Die größten Engpässe bestehen laut der Erhebung bei den Ingenieurberufen im Bereich Bau und Vermessung, Informatik sowie Energie- und Elektrotechnik. Knappheit bestehe jedoch auch in allen anderen Ingenieurberufen. In den kommenden Jahren wird außerdem durch Digitalisierung und Klimaschutz der Bedarf an Beschäftigten in Ingenieur- und Informatikerberufen deutlich zunehmen. Dazu nimmt der jährliche demografische Ersatzbedarf an MINT-Akademikern um 7.400 zu. Die Erschließung von inländischen Fachkräftepotenzialen von Älteren, Frauen, weiteren Studieninteressierten und jüngeren Bevölkerungsgruppen gewinnt damit an Bedeutung.

Fachkräftemangel regional unterschiedlich

Regional gibt es deutliche Unterschiede bei den Engpässen an Ingenieur*innen. Am stärksten betroffen ist Sachsen-Anhalt/Thüringen mit 547 gesamtwirtschaftlichen Stellen je 100 Arbeitslosen (gemessen an der Engpassrelation). Darauf folgen Sachsen (523 zu 100) sowie an dritter Stelle Bayern mit einer Relation von 520 zu 100.

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