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Destatis: Im Jahr 2022 weniger Abriss aus dem Bestand

(7.9.2023) Immer weniger Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden werden in Deutschland abgerissen oder zu Gewerbeflächen umfunktioniert. Im Jahr 2022 fielen knapp 16.500 der insgesamt rund 43,4 Mio. Wohnungen durch den Abriss von Gebäuden oder die Umwidmung von Wohn- zu Gewerbeflächen aus dem Wohnungsbestand. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag der Wohnungsabgang damit auf dem niedrigsten Stand seit 1992. Der Höchststand wurde 2004 erreicht, denn damals wurden mit gut 60.000 noch mehr als dreimal so viele Wohnungen abgerissen oder umgewidmet als in 2022.

Im Jahr 2022 standen durch Umwidmung oder Abriss knapp 12.600 Gebäude nicht mehr zur Verfügung. Dazu zählen reine Wohngebäude und Nichtwohngebäude, die in geringerem Umfang ebenso zum Wohnen genutzt werden, primär aber anderen Zwecken dienen. Der größte Abgang wurde im Jahr 1998 mit knapp 30.000 Gebäuden verzeichnet.

Hauptgrund für Abriss - Neubau von Gebäuden

Sowohl Wohn- als auch Nichtwohngebäude werden häufig abgerissen, um den Bau neuer Gebäude zu ermöglichen. Im Jahr 2022 traf dies auf die Hälfte (50%) der abgegangenen Gebäude zu, wobei mehr als drei Viertel, also 79% der späteren Neubauten als reine Wohngebäude angelegt waren. Eine Nutzungsänderung, also eine Umwidmung von Wohn- zu Gewerbeflächen, war in 37% der Fälle der Grund für einen Gebäudeabgang. Die Schaffung von Verkehrs- und Freiflächen spielte mit 7% nur eine untergeordnete Rolle.

Hauptsächlich ältere Gebäude abgerissen oder umgewidmet

Abriss oder Umwidmung betreffen vor allem ältere Gebäude: 53% der im Jahr 2022 betroffenen Wohn- und Nichtwohngebäude wurden in der Zeit von 1949 bis 1986 gebaut. Knapp ein Drittel (32%) war noch älter. Sie wurden bis 1948 errichtet. Neuere Gebäude mit Baujahr zwischen 1987 und 2010 wurden mit 14% deutlich seltener abgerissen oder umgewidmet. Nur 1% der betroffenen Gebäude war ab 2011 errichtet worden.

Gebäude überwiegend im Besitz von Privathaushalten

59% der im Jahr 2022 abgerissenen oder umgewidmeten Wohn- und Nichtwohngebäude war Eigentum von Privathaushalten. Ein Drittel (33%) der Gebäude war im Besitz von Unternehmen wie Kreditinstitute oder Wohnungsunternehmen. 7% war öffentliches Eigentum, 2% Eigentum von Organisationen ohne Erwerbszweck wie z.B. Verbände oder Vereine.

Größter Teil des Abfallaufkommens sind Bau- und Abbruchabfälle

In der ressourcenintensiven Baubranche entstehen große Mengen Abfall. Im Jahr 2021 fielen hierzulande im Rahmen von Bau- und Abbrucharbeiten, wie dem Abriss von Gebäuden knapp 222,0 Mio. Tonnen Abfall an. Bau- und Abbruchabfälle, insbesondere in Form von Bodenaushub und Bauschutt, machten demnach mit 54% den größten Teil des gesamten Abfallaufkommens in Höhe von 411,5 Mio. Tonnen aus. 88% der bei Bau- und Abbrucharbeiten entstehenden Abfälle wurden recycelt. Noch 10% der Bau- und Abbruchabfälle wurden auf Deponien entsorgt.

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