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Industrie-Investitionen in Klimaschutz um 74% gestiegen binnen 10 Jahren

(28.11.2023) In Deutschland investiert die Industrie zunehmend in Klimaschutz, wie das Statistische Bundesamt vor dem Start der Weltklimakonferenz am 30. November mitteilt. Mit insgesamt gut 4,15 Mrd. Euro wandten Unternehmen des Produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) im Jahr 2021 für Anlagen zur Vermeidung von Emissionen oder zu einer schonenderen Nutzung von Ressourcen auf. Damit sind die Investitionen in diesem Bereich binnen zehn Jahren um 74,3% gestiegen. Im Jahr 2011 hatten die Klimaschutz-Investitionen noch bei 2,38 Mrd. Euro gelegen. Gründe für den Anstieg könnten gesetzliche Regelungen aber auch die staatliche Förderung sein.

Gut die Hälfte der Investitionen fließt in Nutzung erneuerbarer Energien

Die Dekarbonisierung der Industrie ist im Rahmen der Energiewende ein Ziel der Klimaschutzpolitik. Das zeigt sich auch in den Klimaschutz-Investitionen der Unternehmen. Mit 49,2% flossen knapp die Hälfte dieser Investitionen 2021 in Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien (2,04 Mrd. Euro). Weitere knapp 1,63 Mrd. Euro (39,2%) wurden in die Steigerung der Energieeffizienz und Energieeinsparung investiert, wie die Wärmedämmung von Gebäuden oder Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung. Investitionen in Maßnahmen zur Vermeidung von Treibhausgasen gemäß des Kyoto-Protokolls waren mit gut 11,6% (480 Mio. Euro) vergleichsweise gering. Hierzu gehört z.B. der Austausch herkömmlicher Klima- und Kälteanlagen gegen Anlagen mit halogenfreien, klimafreundlicheren Kältemitteln. 

Unternehmen erzielten 53 Mrd. Euro Umsatz mit Klimaschutzprodukten

In den Umsätzen zeigt sich, dass Klimaschutz zum Wirtschaftsfaktor geworden ist. Die Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors in Deutschland erzielten im Jahr 2021 einen Umsatz von gut 52,8 Mrd. Euro mit Klimaschutzprodukten. Das entspricht einem Anstieg von 11,9% gegenüber dem Vorjahr. Dabei gab es das größte Plus mit 24% (920 Mio. Euro) auf insgesamt 4,8 Mrd. Euro im Jahr 2021 beim Umsatz im Bereich Solarenergie. Im Vergleich zu 2011 sind die Umsätze mit Klimaschutzprodukten insgesamt um 16,0% gestiegen. 

Mit gut 28,6 Mrd. Euro entfiel 54,2% des Umsatzes im Jahr 2021 auf Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Einsparung von Energie. Einen großen Anteil daran hat die Wärmedämmung von Gebäuden, durch die knapp 10,2 Mrd. Euro Umsatz generiert wurden. Weitere 42,3%, also 22,4 Mrd. Euro des Umsatzes entfielen auf Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Hervorzuheben ist hier die Herstellung und Installation von Windkraftanlagen mit 11,8 Mrd. Euro.

Anstieg der „GreenJobs”, 19,1% im Baugewerbe

Die wachsende Bedeutung von Umweltschutz im Allgemeinen und Klimaschutz im Besonderen wirkt sich auch auf die Arbeitsplätze aus. In Deutschland arbeiteten im Jahr 2021 gut 341.200 Beschäftigte in sogenannten „Green Jobs”, in der Produktion von Gütern und Leistungen für den Umweltschutz bzw. Klimaschutz. Das war ein Plus von 9,7% im Vergleich zum Vorjahr. Im Zehn-Jahres-Vergleich ist die Zahl der Beschäftigten im Umweltschutz um 44,3% gestiegen. 

Knapp zwei Drittel (65,6%) der „Green Jobs” entfielen im Jahr 2021 auf das Verarbeitende Gewerbe, beispielsweise auf die Herstellung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Knapp ein Fünftel (19,1%) der Beschäftigten im Bereich Umweltschutz war im Baugewerbe tätig, z.B. im Bereich der Wärmedämmung von Gebäuden. Auf den Dienstleistungssektor, in den etwa die Planung und Projektentwicklung zur Nutzung erneuerbarer Energien in Architektur- und Ingenieurbüros fällt, entfielen 13,6% der „Green Jobs”. 

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