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KfW-Energieeffizienzhaus 40 plus mit Ziegel-Holz-Hybriden

(14.12.2023) Im von Acker- und Weinanbauflächen umgebenen Ort Erlenbach-Tiefental wurde ein Energieeffizienzhaus aus Deutschlands erstem Ziegel-Holz-Hybridbaustoff errichtet. Der sogenannte Silvacor-Ziegel ist mit einer Dämmstoff-Füllung aus sortenreinen Nadelholzfasern versehen, womit das Silvacor-Außenmauerwerk (d = 49 cm) einen Wärmedurchgangswert von 0,14 W/m²K erreicht.

In Erlenbach-Tiefenthal wurde ein KfW-Effizienzhaus 40 plus aus Ziegel-Holz-Hybridbaustoff errichtet. (Bild: Unipor)

Konsequent umweltgerecht geplant

Nach Besprechung mit Energieberater Jürgen Leppig entschied sich das Bauherren-Ehepaar für ein zu 50% energieautarkes Gebäude mit dem noch bis 2022 geförderten Energieeffizienzhausstandard KfW 40 plus.

Die Gebäudeplanung übernahm ein lokales Ingenieurbüro. Aus der quadratischen Grundfläche (11,24 m x 11,24 m) und zwei Vollgeschossen mit einem flachen Satteldach von 16° Dachneigung, ergab sich ein kompakter Baukörper. Bei der Gebäudelage wurde wegen der vorgesehenen Photovoltaikanlage auf eine Ausrichtung nach Süden geachtet. Die Bauherren planten zudem eine angebaute Doppelgarage mit Flachdach sowie eine Unterkellerung.

Die Wohnfläche umfasst 188 m². Der Wohn- und Essbereich inklusive Küche befindet sich im Erdgeschoss, Schlafräume und Sanitärbereiche im Obergeschoss. Bodentiefe Fenster und eine offene Bauweise sorgen für Tageslichtdurchflutung.

Silvacor: Hochwärmedämmend und nachhaltig

Der beratende Geschäftsführer des Lengfurter Bauzentrums Kuhn, Karl Dengel verwies auf die Qualitäten des dämmstoffintegrierten „Unipor W07 Silvacor”-Mauerziegels. Es handelt sich um Deutschlands ersten Ziegel-Holz-Hybridbaustoff, der 2015 der Fachwelt vorgestellt wurde. Seine Besonderheit ist die Dämmstoff-Füllung aus reinen Nadelholzfasern. Das Außenmauerwerk aus Silvacor-Ziegeln mit 49 cm Mauerwerksdicke erreicht einen Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) von 0,14 W/m²K inklusive beidseitigem Putz. Die Wärmeschutzanforderungen an eine Passivhaus-Außenwand liegen bei U ≤ 0,15 W/m²K.

Der Ziegel-Holz-Hybrid „Silvacor”. (Bild: UNIPOR)

Vermeidung von Wärmebrücken

Mit der Erstellung des Rohbaus wurde das Bauunternehmen Holger Hörning beauftragt. Um Wärmebrücken zu minimieren und eine hohe Luftdichtheit der Gebäudehülle zu gewährleisten, mussten Planung sowie Mauerwerksarbeiten möglichst exakt ausgeführt werden. Dazu gehörte im Vorfeld auch eine detaillierte Wärmebrückenberechnung. Der von der Unipor-Gruppe erarbeitete Wärmebrückenkatalog zeigte dazu verschiedene Lösungsvorschläge.

Erstellung des Mauerwerks

Entsprechend der Zulassung Z-17.1-1162 wurde der im Werk plan geschliffene „Unipor W07 Silvacor”-Mauerziegel in Dünnbettmörtel mit deckelnder Lagerfuge verlegt. Der Ziegel-Holz-Hybrid lässt sich auch mit Füllung schneiden, sägen und aufmauern. Aufgrund der verzahnten Stirnseiten konnte auf eine Stoßfugenvermörtelung verzichtet werden. Für die Herstellung des Mauerwerks verwendeten die Verarbeiter das von Unipor entwickelte System „Mauertec”, bestehend aus Mörtelschlitten, Rührwerk und Trockenmörtel Maxit 900.

Rohbau des Gebäudes in Erlenbach-Tiefental. (Bild: UNIPOR)

Objektdaten

Projekt: Monolithisches KfW-Energieeffizienzhaus 40 plus
Planung: Ingenieurbüro Thomas Harth
Bauausführung: Holger Hörning GmbH
Energieberatung und energetisches Konzept: Leppig GmbH
Gesamtwohnfläche: 188 m²
Wandbaustoff (Außenwand): Unipor W07 Silvacor (ʎ = 0,07 W/mK)
Ermittelter Jahresheizwärmebedarf: 5.556 Watt
Ziegelhersteller: Ziegelwerk Hainburg (Hessen) des Unipor-Mitgliedsunternehmens Hörl & Hartmann
Bauzeit: ca. 1,5 Jahre (2018 bis 2020)