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Rigips beim Neubau des Fraunhofer IEE in Kassel

(27.2.2024) Das Kasseler Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik hat seine, zuvor in der Stadt verteilten, Standorte in einem Neubau vereint. Der Neubau liegt gegenüber des Kasseler Hauptbahnhofs und bietet rund 320 Arbeitsplätze. 

Das viergeschossige Gebäude verfügt über eine Nutzfläche von ca. 7.600 m². Es gliedert sich in verschiedene Baukörper, welche mit einer umlaufenden Dachfigur zusammengefasst werden. Das Gebäudegrundkonzept sah vor, jeden Baukörper für seine individuelle Nutzung zu optimieren. Die Trockenbauarbeiten wurden von der Okel GmbH & Co. KG mit Produkten von Rigips ausgeführt. 

(Bild: Foerderraum, Henry Koch) 

Genutzt wird das Gebäude zu zwei Dritteln als Bürofläche und zu einem Drittel für Labore und Technik. Über ein zentrales Atrium sind alle vier Geschosse miteinander verbunden. Nebst Eingangshalle ist das Erdgeschoss dem Technikum und einem Bistro vorbehalten. Um zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, variiert die Raumhöhe zwischen 4 m und 8 m. Die Labore haben Zugang zu den Höfen und können über diese beliefert werden. Über dem Technikum „schwebt” der dreigeschossige Bürokörper mit Doppel- und Großraumbüros. In der dritten Etage befindet sich ein Seminar- und Konferenzzentrum. 

Herausforderungen des Projektes

Die offene Fassade ließ im Winter größtenteils keine Bauarbeiten im Innenraum zu. „Durch die temperaturunabhängige, fortlaufende Montage der haustechnischen Gewerke wurden handelsübliche Brandschutzabschottungen größtenteils nicht mehr möglich, sodass auf komplizierte Trockenbaukonstruktionen zurückgegriffen werden musste”, so Burkhard Okel, Geschäftsführer der Okel GmbH & Co. KG.

Die Anforderungen des Gutachtens zur Raumakustik sowie der DIN 4109 konnten durch Lamellendecken mit oberseitig angebrachten Akustikbaffeln, Gipskartonlochdecken- und Wänden sowie Mineralfaserdecken mit verdeckt liegenden Unterkonstruktionen zu 100% erfüllt werden. 

18 m hohe Schallabsorptionswand im Atrium

Die „große Vertikale” reicht vom Erdgeschoss bis zum Dachgeschoss und folgt mit einer vertikalen Neigung von etwa 6° den Geschossebenen. Die Schallabsorptionswand ist um etwa 2 m schräggestellt. 

Die „große Vertikale” befindet sich im Atrium des Gebäudes.
(Bild links: Foerderraum, Henry Koch, Bild rechts: Okel GmbH & Co. KG)
 

Ausgeführt wurde die 18 m hohe Wand mit einer 21 m hohen, freistehenden Akustik-Vorsatzschale (Rigips System VS11RTA). Im Vorfeld war der Rohbau im Atrium einem 3D-Laserscan unterzogen worden, um die Stahlunterkonstruktion für die Gipskarton-Konstruktion erstellen und vorfertigen zu können. 

Die Kragarme bestehen aus 900 mm langen HEA 100 Stahlträgern, auf denen Obergurte auflagern, die als Decken- und Bodenanschluss für die Akustikvorsatzschale dienen. Mehrere F90-Schallschutzfenster mit Brandschutzverglasung und Absturzsicherung sowie einem 6 mm starken Laibungsrahmen aus Stahlblech wurden in die Wand integriert.

Zur Optimierung der Schallabsorption wurde die Wand mit einer vorgehängten, hinterlüfteten Bekleidung aus Rigitone Activ’Air 6/18 R ausgeführt. Die Lochgipsplatten von Rigips kamen auch zur Bekleidung der Balustraden und Decken in einigen Büros zum Einsatz. Die Platten sind rückseitig mit kaschiertem Akustikvlies ausgestattet und verfügen über den Luftreinigungseffekt „Activ’Air”. Die „Activ’Air” Lösungen von Rigips entfernen Luftschadstoffe wie Formaldehyd nachhaltig. 

Der zentrale Raumbereich des neuen Gebäudes – das „HCCC – Hybrid Collaboration Conference Center”. (Bild: Foerderraum, Henry Koch) 

Die Stahlunterkonstruktion der akustisch verbesserten, gebogenen Lamellen-Wand im Konferenzbereich wurde aus Vierkantrohren errichtet, die mit Flanschplatten und Schieblingen befestigt wurden. Die Gipskartonflächen sind als akustisch schwingende Membran mit Hutfederschienen ausgeführt worden. Hierbei wurde die kartonummantelte flexible Gipsplatte Rigips GK-Form 6 mm eingesetzt. Die Platte mit geschlossener Oberfläche ist trocken und vorgenässt formbar. Die runde Vorsatzschalenkonstruktion wurde gegenüber der Tragkonstruktion entkoppelt. Die Holzlamellen konnten dann dem Wandverlauf folgend in horizontalem Rasterverlauf befestigt werden. 

Die grundlegende Stahlunterkonstruktion wurde aus Vierkantrohren errichtet, die Holzlamellen wurden unsichtbar, dem Wandverlauf folgend befestigt. (Bild: Okel GmbH & Co. KG) 

Über Bodenkanäle im Hohlraumboden wird eine Lüftung geführt, welche in wandintegrierten Quellluftauslässen mündet. Die schwarzen, revisionierbaren Mineralfaserdecken wurden mit einer systemeigenen Unterkonstruktion aus Akustik-Aluminium-U-Profilen und akustisch hochwirksamen Lamellen eingesetzt. 

Fluchttunnel im Treppenhaus

Um das Forschungsinstitut in einem Brand- oder einem anderen Notfall schnellstmöglich sicher verlassen zu können, wurde das innenliegende Treppenhaus mit einem gesicherten Rettungsgang ausgestattet. Dieser kreuzt eine hochinstallierte Flurdecke und wurde mit Stahlträgern aus Hohlprofilen 120 x 80 x 5 mm und einer vierseitigen Beplankung mit der speziellen Brandschutzplatte Rigips Glasroc F (gemäß Rigips Detailblatt BS24GT) konstruiert. Dank ihrer Klassifizierung als normkonforme vliesarmierte Gipsplatte gemäß DIN EN 15283-1 bietet die Brandschutzplatte vom Typ GM-FH2 größtmögliche Sicherheit für Tragwerksbekleidungen und Brandschutzkonstruktionen. Rigips Glasroc F bleibt, nach Unternehmensangaben auch nach langer Brandeinwirkung formstabil und rissfrei.

Die Tunneldecke wurde als selbsttragende Unterdecke (F90) mit integriertem Brandschutzgehäuse für Einbauleuchten (Rigips System FD22GR) errichtet. Die Beplankung erfolgte ebenfalls mit der Brandschutzplatte Glasroc F von Rigips. 

(Bild: Foerderraum, Henry Koch) 

Bautafel

Weitere Informationen können per E-Mail an Saint-Gobain Rigips GmbH angefordert werden.

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