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Rot durchgefärbte Sichtbetonelemente für „Eleven Decks” in Hamburg

(28.5.2025) Das neue Wohngebäude „Eleven Decks” in der Hamburger HafenCity, entworfen von Carsten Roth Architekt, beherbergt 306 Wohnungen. Für den Bau lieferte die Hemmerlein Ingenieurbau GmbH 540 rot durchgefärbte Sichtbetonelemente. Die Herstellung dieser Elemente erfolgte unter Einsatz von Zement von Heidelberg Materials.

Die Balkone und Loggien aus durchgefärbtem Sichtbeton verleihen den Ansichten Tiefe und beleben die Fassade durch Licht- und Schattenspiele. (Foto: Heidelberg Materials AG / Sebastian Engels) 

Entlang der Straßenseiten weist das Gebäude bis zu elf Geschosse auf. Der als u-förmige Baukörper treppt nach Süden mit Dachterrassen ab und wird durch vorgesetzte Balkone und Loggien aus rotem Architekturbeton gegliedert. Die ersten Mieter werden voraussichtlich im Laufe des Jahres 2025 einziehen

Anforderungen an Architekturbeton

Der Rotton der Fertigteile sollte homogen sein, die Kanten präzise und die Oberfläche einheitlich glatt. Aufgrund der Geometrien mussten die Bauteile in selbstverdichtendem Beton realisiert werden. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt arbeiteten die Architekten aufgrund der Anforderungen daher mit der Firma Hemmerlein Ingenieurbau GmbH zusammen. 

Geeignete Rezeptur

Bei der Entwicklung der geeigneten Rezeptur wurde Hemmerlein seinerseits durch die Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Regensburg unterstützt. Der Zement spielte für die Farbtongleichmäßikeit sowie in Verbindung mit der Verarbeitbarkeit eine wesentliche Rolle. Der Zement von Heidelberg Materials aus dem nahegelegenen Werk Burglengenfeld ist besonders kalkhaltig, so dass er als einziger Zement die Anforderungen erfüllte. 

Da das von den Architekten gewünschte Rot sowohl der Ziegelfarbe der Speicherstadt ähneln als auch den historischen Kontext sowie die neue Nachbarschaft aufnehmen sollte, wurden hierfür ebenfalls verschiedene Mischungen entwickelt. Der gewählte Farbton besteht aus gelben, braunen und roten Eisenoxidpigmenten und wurde durch den Einsatz farbiger Sande unterstützt. Innerhalb von zwölf Monaten wurden in der Produktionsstätte von Hemmerlein in Bodenwöhr 540 bis zu 8,5 Tonnen schwere Fertigteile hergestellt und für einen besseren Witterungsschutz hydrophobiert.

(Foto: Heidelberg Materials AG / Sebastian Engels) 

Befestigung ähnlich einer vorgehängten Fassade

Nach der Entwicklung einiger Probemuster in verschiedenen Größen, wurde nahe der Baustelle eine ganze Einheit als Fassadenmuster im Maßstab 1:1 aufgestellt. Nebst der drei Grundtypen – Balkon als L-förmiges Element, Deckenplatte sowie Deckenplatte mit Brüstung – in gespiegelten Varianten sowie unterschiedlichen Breiten, kamen Sonderteile an z.B. den Gebäudeecken zum Einsatz. 

Die gefertigten Elemente wurden auf Tieflader verladen und nach Hamburg transportiert. Anschließend erfolgte die Montage mittels Mobilkran, Turmdrehkran und Hebebühnen. Befestigt wurden die Elemente an den bereits im Rohbau (Ortbetonwänden) integrierten Konsolen, ähnlich einer vorgehängten Fassade.

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