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Passivhaus Institut AK 29: Hochwärmegedämmte Dachkonstruktionen

(22.12.2004) Das Passivhaus erfordert einen besonders hohen Wärmeschutz aller Außenbauteile, sowohl in der Fläche als auch bzgl. der Anschlussdetails. Das Dach spielt hier aufgrund seines hohen Flächenanteils eine wichtige Rolle, insbesondere für die Wohneinheiten im obersten Geschoss von Mehrfamilienhäusern. Hier treten bedeutende zusätzliche Transmissionswärmeströme auf. Untersucht wurden die Einflüsse der Dachkonstruktion auf das sommerliche und winterliche Verhalten. Praxisnahe hochwärmegedämmte Dachkonstruktionen wurden im Rahmen des Arbeitskreises vorgestellt und hinsichtlich des Dämmstandards und der Kosten bewertet.

Auch in Dachgeschosswohnungen bleibt der Komfort im Passivhaus ausgezeichnet, solange die Passivhaus-Qualitätsanforderungen an die Gebäudehülle eingehalten werden (U-Werte ≤ 0.15 W/m²K); funktionsstörende Einflüsse auf die lokale Heizlast sind unter diesen Bedingungen durch die Dachfläche nicht zu erwarten. Neben der Heizlast in einer Dachgeschosswohnung wurden die Vorgänge des Wärmeübergangs an der Dachoberfläche bei unterschiedlichen Oberflächen und der Dachkonstruktionen bei zunehmenden Dämmstärken analysiert. Bei geringer Wärmedämmung wirken sich dunkle Dacheindeckungen bei besonnten Dächern ungünstig auf das sommerliche Innenklima aus - dies ist aus alten Dachwohnungen hinlänglich bekannt. Bei guter, Passivhaus geeigneter Wärmedämmung (U-Werte ≤ 0.15 W/m²K) ist der Einfluss des Absorptionsgrades bei mitteleuropäischem Klima nicht bedeutend, aber auch dann ist eine helle Eindeckung vorteilhaft.

Luftdichtheit und Wärmebrückenfreiheit sind entscheidende Qualitätsmerkmale für moderne Gebäudehüllen. Die hohen Qualitätsanforderungen im Passivhaus haben nicht nur bedeutenden Einfluss auf die Energiebilanz eines Gebäudes sondern verbessern auch den Bautenschutz und damit die Dauerhaftigkeit der Dachkonstruktion. Die heute üblichen Flachdachkonstruktionen eignen sich bei ausreichender Dämmstärke auch für Passivhäuser. Zum erhöhten Schutz der Dachabdichtung sind auch DUO-Dach-Konstruktionen möglich. Beim geneigten Sparrendach sind bei den Dämmstärken von hochwärmegedämmten Dachkonstruktionen hohe Tragelemente erforderlich. Damit werden größere Spannweiten bzw. größere Achsabstände möglich.

Die energetische und ökonomische Optimierung von hochwärmegedämmten Dachkonstruktionen stand im Mittelpunkt des Arbeitskreises. Hierzu wurden praxisnahe Dachkonstruktionen und Anschlussdetails vorgestellt. Schon heute ist eine gute Wärmedämmung im Dach einzelwirtschaftlich attraktiv. Aber nicht nur der Geldbeutel freut sich, auch die Behaglichkeit in Dachräumen wird durch gute Dämmung deutlich verbessert - im Winter wie im Sommer.

Die Untersuchungen zum Thema "Hochwärmegedämmte Dachkonstruktionen" wurden vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, der E.ON Energie AG (München) und der LUWOGE, dem Wohnungsunternehmen der BASF (Ludwigshafen), finanziell getragen. Der gleichnamige Protokollband Nr. 29 des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser kann beim Passivhaus Institut bestellt werden: mail@passiv.de

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