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Öffentlichkeitsarbeit für Architekten von brennender Aktualität

  • Große Resonanz beim 2. AMM-Symposium - Architektur Media Management an der FH Bochum

(29.4.2005) Rund 150 Architekten und Medienprofis kamen am 28. April zum 2. AMM-Symposium des Instituts für Architektur und Media Management an die Fachhochschule Bochum. Die von Prof. Jan R. Krause initiierte Konferenz über Marketing und Networking in Architektur und Bauwirtschaft interessierte Fachleute aus ganz Deutschland. Selbst Architekten aus Weimar, Hamburg oder München war die Anreise nach Bochum nicht zu weit, um sich über ein Thema zu informieren, das in dieser Intensität im deutschen Sprachraum vermutlich keine zweite Plattform hat: Marketing und Öffentlichkeitsarbeit für Architekten ist immer noch ein wenig erforschtes Thema und dabei doch von brennender Aktualität.

Der interdisziplinäre Ansatz des Symposiums wurde durch das Teilnehmerfeld bestätigt: Unter dem Motto "Architektur im Netzwerk" trafen sich Architekten, Landschaftsarchitekten, Journalisten, Werber, Hochschullehrer, Hersteller und Institutionen. Den Veranstaltern war gelungen, die erste Liga der Szene als Referenten für das Bochumer Symposium zu gewinnen: Im Tandem präsentierten Architekten, Stiftungen, Unternehmen und Kuratoren zusammen mit Kommunikationsexperten und Agenturen die Methoden und Ergebnisse ihrer erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit.

Der erste Referent des Tages war der Münchner Architekt Andreas Hild. Er entstammt selbst einer Werber-Familie. Für ihn war immer selbstverständlich, sein Architekturbüro Hild und K als Marke zu etablieren. Dazu entwickelte er ein professionelles Kommunikationskonzept mit der Münchner Agentur Goldmann PR & Kulturmanagement. Heute zählt sein Architekturbüro zu den wenigen, denen es gelungen ist, ein Label von internationaler Bekanntheit zu prägen. Gemeinsam mit Daniela Goldmann berichtete er über erfolgreiche Kampagnen unter anderem für seinen Auftritt auf der Architektur Biennale in Venedig.

Diese weltgrößte Architekturausstellung stand auch im Mittelpunkt des nächsten Referenten-Duos. Francesca Ferguson, die Kuratorin des Deutschen Beitrags für die Biennale in Venedig referierte über Deutsche Architektur im internationalen Kontext. Ihre bemerkenswerte Vorstellung neuer deutscher Architektur auf internationalem Parkett erzielte eine außergewöhnliche Medienresonanz. Die Folge: Das Projekt wurde zwei weitere Male in Deutschland gezeigt - zuletzt im Stadtbauraum in Gelsenkirchen und wurde erneut ausgewählt für die Biennale in Sao Paulo. Die erfolgreiche Kommunikation dieser Ausstellung betrieb Sally Below, die unlängst das Fachbuch "Wege in die Öffentlichkeit - Public Relations und Marketing für Architekten" als erstes Praxishandbuch dieser Art veröffentlichte.

Neben der Fachwelt gilt es, auch die breite Öffentlichkeit mit Architekturthemen zu erreichen und zu begeistern. Hierzu berichtete Ulrike Rose, Geschäftsführerin des Fördervereins der in Gründung befindlichen Bundesstiftung Baukultur zusammen mit Matthias Mai von Deutschlands größter PR-Agentur Fischer Appelt aus Berlin. Die Vorleistungen zur Gesetzesinitiative sind ausführlich dokumentiert. Das Konzept steht. Nun gilt es, viele gute Ideen - etwa eine Hauptstadt der Baukultur zu küren - in die Tat umzusetzen.

Dass immer mehr Unternehmen Architektur als wichtigen Baustein ihrer Unternehmenskultur verstehen, wusste Rainer Kamrath von der Werbeagentur Gambit zu berichten: Architekten gelten als die am stärksten umworbene Zielgruppe nach den Ärzten. Entsprechend gut ist diese Zielgruppe untersucht. Jedoch fehlt es vielen Unternehmen der Bauwirtschaft an Fingerspitzengefühl für die zielgruppengerechte Ansprache.

Der praktische Umgang mit Architekturmedien stand schließlich im Mittelpunkt des Vortrags von Baunetz-Redaktionsleiter Benedikt Hotze. Selbst als Architekt ausgebildet, kennt er beide Seiten und berichtete äußerst anschaulich über die Hoffnungen der Architekten, entdeckt zu werden, und die Not der Journalisten, professionell mit manchen Architekten zu kommunizieren.

Zum Abschluss präsentierte Jan R. Krause, Professor für Medienkommunikation im Fachbereich Architektur der FH Bochum, ein neues Berufsbild, das viele Lücken in der Kommunikation schließen wird: Der Architekt als Medienmanager in eigener Sache oder als professioneller Dienstleister an der Schnittstelle zwischen Architekturbüro und Öffentlichkeit. Als Kompetenzzentrum für Architektur und Media Management bietet die Fachhochschule Bochum einen im deutschen Sprachraum bislang einzigartigen Masterstudiengang zu diesem Spezialgebiet. Das Symposium ist der zentrale Baustein im Lehrplan des Masterstudiengangs AMM Architektur Media Management. Von der Konzeption über das Fundraising bis zur Moderation wurde es von den Masterstudenten organisiert.

Im Zentrum des Symposiums stand neben den Vorträgen die Begegnung und der persönliche Dialog. Zeit und Raum zum Netzwerken bot der Empfang in der Eternit-Lounge im Anschluss an die Vorträge. Beim AMM-Nachklang mit Live-Musik spielte die zwölfköpfige Band Funx Force Five. Aufgrund der guten Resonanz wurde noch am selben Abend beschlossen, auch im Jahr 2006 ein AMM-Symposium zu veranstalten.

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